Exponentieller Anstieg der GPU-Einnahmen geplant
In einem Interview mit Blockworks berichtete Aydin Kilic davon, dass HIVE Digital Technologies derzeit mit vier Unternehmen und vier Marktplätzen im Gespräch ist, um seine Computer, mit denen früher Ethereum geschürft wurden, aufzurüsten. Neben dem jüngst vollzogenen Nameswechsel von HIVE Blockchain Technologies hin zu HIVE Digital Technologies ist dies ein weiterer Mosaikstein, der zeigt, dass der neue Fokus der Firma eindeutig darauf abzielt, das Wachstumspotenzial der künstlichen Intelligenz (KI) für sich zu nutzen.
Die Ausgangsbasis dazu ist gut, denn das in Vancouver beheimatete Unternehmen schürfte im zweiten Quartal 2022, also unmittelbar bevor die Ethereumproduktion auf ein neues Proof-of-Stake-Konzept umgestellt wurde, mit seinen Rechnern 7.675 Ethereum Coins. Aktuell verfügt HIVE Digital Technologies über eine Flotte von 38.000 Nvidia-Grafikprozessorkarten (GPUs). In ihr sieht das HIVE Management eine völlig neue Einnahmequelle.
Jährliche Einnahmen von 100 Millionen US-Dollar sind das Ziel von HIVE Digital Technologies
„Jetzt, da Ethereum verschwunden ist, haben wir einen neuen Hebel, mit dem wir experimentieren - oder spielen - können“, berichtete Aydin Kilic seinem Gesprächspartner. Die neue Ausrichtung des Unternehmens wurde im Februar deutlich, als HIVE Digital Technologies damit begann, sein Hive-Performance-Cloud-Geschäft zu starten und sein Proof-of-Concept, das auf Run-Rate-Basis jährliche Einnahmen von über einer Million US-Dollar erzielte, zur Nutzung seiner GPU-Flotte hinzufügte.
Aydin Kilic schätzt das Potential der Sparte so hoch ein, dass HIVE Digital Technologies mit ihm jährlich bis zu 100 Millionen Dollar einnehmen könnte. Dass das Geschäft funktioniert, hat man in den letzten Monaten bewiesen. Nun geht es nur noch darum, diesen Teil des eigenen Geschäfts zu skalieren. Allein in diesem Jahr könnte HIVE bereits auf einen Umsatz von 15 Millionen US-Dollar kommen.
Es könnte alles allerdings auch durchaus noch schneller gehen. Die GPU-Einheiten von HIVE unterstützen die Tensor-Core- und Ray-Tracing-Kernarchitektur und ermöglichen damit die Ausführung von KI- und High-Performance-Computing-Aufgaben. HIVEs Aufgabe wird deshalb in den nächsten Monaten darin bestehen, die schnellen GPUs in robustere Server einzubauen, die über höhere Taktraten, mehr Threads und mehr Speicher verfügen.
Die Weichen für die Zukunft werden gerade gestellt
Die von HIVE Digital Technologies für sechs Millionen Dollar gekauften SuperMicro-Server mit zehn GPUs und 7,6 Terabyte Speicherplatz sollen im nächsten Monat geliefert werden. Zunächst werden die Einheiten in HIVEs schwedischem Rechenzentrum betrieben werden. Doch im Hintergrund sind schon Gespräche im Gange, die einen Betrieb dieser Anlagen auch in Nordamerika vorsehen.
Werden die Cluster mit einander verbunden entsteht eine sehr große Rechenkapazität. Sie wird es HIVE ermöglichen, einen viel schnelleren Return on Investment zu erzielen als dies beim klassischen Kryptomining möglich ist. Zwei unterschiedliche Wege stehen HIVE dabei zur Kommerzialisierung seiner GPU-Rechenkapazität zur Verfügung.
Der erste Weg besteht darin, die Nvidia-Grafikprozessorkarten auf einem Marktplatz zur Miete anzubieten. Die Alternative trägt den Namen HIVE Cloud und beschreibt die Kooperation von HIVE mit Unternehmen, die eine große Rechenleistung über Wochen oder Monate benötigen.
Die entsprechenden Gespräche mit interessierten Marktplätzen und Unternehmen werden gerade im Hintergrund geführt. Noch ist deshalb unklar, welchen exakten Weg HIVE Digital Technologies am Ende einschlagen wird. Recht klar ist allerdings, dass die Nachfrage nach ChatGPT, medizinischer Forschung, maschinellem Lernen und Rendering die Basis für ein großes Wachstum von HIVEs GPU-Bereich bereits gelegt haben.