Logo axinocapital

Portal für Minenaktien & mehr

Sitz
Deutschland
Branche
axinocapital Redaktion
Website
www.axinocapital.de

Investitionen aus China sollen stärker geprüft werden

Foto: Der chinesische Staatskonzern Cosco hat Anteile am Hamburger Hafen übernommen

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas ist aufgrund seiner Innovations- und Technologiekraft ein attraktives Ziel für chinesische Investitionen. Doch das kann zu Abfluss von Know-how und Technologien führen. Ein neues Gesetz soll Abhilfe schaffen.

Bekommt China zu viel Einfluss auf die deutsche Wirtschaft? Eine Sorge, die nicht zuletzt etwa beim Thema Hamburger Hafen aufgekeimt ist. Monatelang hat man in der Bundesregierung darüber gestritten, ob der chinesische Staatskonzern Cosco dort einsteigen und investieren darf. Nun darf Cosco ein Viertel (24,9 Prozent) eines Containerterminals übernehmen. Das ist deutlich weniger als die Reederei ursprünglich wollte. Denn damit erhält Cosco formal kein Mitspracherecht in strategischen Fragen.

Neues Gesetz – Auch Technologien und Lizenzen prüfen

Hätte die Bundesregierung Ende vergangenen Jahres nicht reagiert, wäre die anvisierte 35-prozentige Übernahme automatisch zustande gekommen. Das hätte den strategischen Einfluss Chinas auf die deutsche Transportindustrie erheblich erweitern können. Wirtschaftsminister Robert Habeck und andere hatten damals mit Blick auf den Cosco-Einstieg bereits vor neuen Abhängigkeiten gewarnt.

Doch Habeck will in Zukunft Investitionen aus China nicht nur dann prüfen, wenn das Reich der Mitte anteilig Stimmrechte an deutschen Unternehmen erwirbt. Ebenso unter die Lupe kommen sollen künftig Verträge über den Transfer von Technologien und Lizenzen. Den Weg hierzu freimachen soll eine Novelle des Investitionsprüfungsgesetzes, das derzeit im Wirtschaftsministerium vorbereitet wird.

Ins gleiche Horn bläst derweil auch Forschungsministerien Bettina Stark-Watzinger und warnt davor, sich dem chinesischem Einfluss zu sehr auszusetzen. Gegenüber dem Sender n-tv sagte sie:

„Missbrauch von Forschung, ausländische Einflussnahme und vor allem der ungewollte Abfluss von Know-how und Technologien ins Ausland zählen zu den Risiken, denen Forschung zunehmend ausgesetzt ist“. 

China ist Rivale und wichtiger Handelspartner

Unterdessen ringt die Bundesregierung um den richtigen Umgang mit China, denn das Land ist nicht nur Rivale. Gemessen am gesamten Handelsvolumen – also sowohl Exporte wie auch Importe – hat China im Jahr 2016 die USA als Deutschlands wichtigster Handelspartner überholt. Der gegenseitige Warenaustausch belief sich 2022 auf 299 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2012 lag das Handelsvolumen noch bei 145 Milliarden.

Doch auch hier machen sich mittlerweile Sorgenfalten breit, denn die chinesische Wirtschaft schwächelt. Ganz anders als die zweistelligen Zuwachsraten der vergangenen 20 Jahren ist die dortige Wirtschaft vom ersten auf das zweite Quartal 2023 nur um 0,8 Prozent gewachsen. Zum einen weil die Weltwirtschaft insgesamt auf Sparflamme läuft, andererseits hat China aber auch viele hausgemachte Probleme.  

Blase am Immobilienmarkt geplatzt

So werden etwa satte 70 Prozent des Vermögens privater Haushalte in China in Immobilien gehalten. Das ist mehr als doppelt so viel wie der internationale Durchschnitt. Und der Anteil des Anlagekapitals in Wohnimmobilien am chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt nahezu 20 Prozent. In den meisten Industriestaaten beläuft sich diese Kennzahl auf fünf Prozent oder weniger.

Erst vergangene Woche hat sich mit der Pleite des chinesischen Immobilienkonzerns Ever Grande diese Überinvestition als Blase am Immobilienmarkt in China entpuppt. Dass es sich um eine Blase gehandelt hat, sagt zumindest Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.

Krämer zufolge hätten viele Privatunternehmen das Vertrauen in die staatliche Wirtschaftspolitik Chinas verloren und hielten sich mit Investitionen und Neueinstellungen zurück. „Ja und dann natürlich das Thema, das uns alle umtreibt, nämlich die geplatzte Immobilienblase in China“, sagte er in einem Kommentar gegenüber dem Sender n-tv. 

Risikohinweis

Die AXINO Media GmbH veröffentlicht auf https://axinocapital.de Kommentare, Analysen und Nachrichten. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Des Weiteren ersetzen sie in keinster Weise eine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Es handelt sich hier ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um werbliche / journalistische Texte. Leser, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der AXINO Media GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers.

Der Erwerb von Wertpapieren birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der AXINO Media GmbH und ihren Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird jedwede Haftung für Vermögensschäden oder die inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Artikel ausdrücklich ausgeschlossen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungshinweise.

Gemäß der Marktmissbrauchsverordnung (MiFiD II), dem §34b des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) und dem §48f Abs. 5 des österreichischen Börsengesetzes (BörseG) möchten wir darauf hinweisen, dass die AXINO Media GmbH und/oder deren Mitarbeiter, verbundene Unternehmen, Partner oder Auftraggeber, Aktien der axinocapital halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenskonflikt besteht. Die AXINO Media GmbH und deren verbundenen Unternehmen behalten sich zudem vor, jederzeit Aktien des Unternehmens zu kaufen oder verkaufen. Darüber hinaus wird die AXINO Media GmbH von axinocapital für die Berichterstattung entgeltlich entlohnt. Dies ist ein weiterer, eindeutiger Interessenkonflikt, der hiermit offengelegt wird.