Deutschland ist Herz der Halbleiterindustrie Europas
Ende 2023 oder Anfang 2024 soll es losgehen. Dann will der amerikanische Chip-Hersteller Intel in rund fünfjähriger Bauzeit zwei Megafabriken zur Herstellung von Halbleitern bauen. Inklusive einer staatlichen Förderung von rund 10 Milliarden Euro werden dann Investitionen von insgesamt 30 Milliarden Euro in den neuen Standort der „Silicon Junction“ Magdeburg fließen (axinocapital berichtete). Diese Großinvestition wird den Industriestandort hierzulande zusätzlich festigen, denn Deutschland ist bereits das Herz der europäischen Halbleiterindustrie.
Exportmeister bei integrierten Schaltkreisen
Schon seit geraumer Zeit ist Deutschland im europäischen Vergleich der bei weitem größte Exporteur von integrierten Schaltkreisen, die weithin besser als Mikrochips bekannt sind. So hat die deutsche Halbleiterindustrie im Jahr 2022 Produkte im Gesamtwert von 19,8 Milliarden US-Dollar exportiert und ist in dieser Branche unangefochtener europäischer Exportmeister. Auf dem zweiten Rang folgen Irland mit 11,9 Milliarden US-Dollar vor dem Drittplatzierten Frankreich (9,8 Mrd. USD) und den Niederlanden auf Platz vier (5,2 Mrd. USD) – siehe Grafik.
„Silicon Saxony“ - Jeder dritte Chip kommt aus Sachsen
Während mit der Großinvestition des US-Herstellers Intel das Bundesland Sachsen-Anhalt und Magdeburg zum „Zentrum der europäischen Chip-Produktion“ ausgebaut werden sollen, hat der Freistaat Sachsen bereits eine lange Tradition in der Mikroelektronik aufzuweisen. Denn hier siedeln seit langem die Halbleiterwerke von namhaften Unternehmen wie Bosch, Infineon oder GlobalFoundries. Bis heute ist Sachsen der wichtigste europäische Standort für die Halbleiterindustrie. Jeder dritte in Europa produzierte Chip kommt aus dem Freistaat, der sich deshalb auch mit dem Beinamen „Silicon Saxony“ schmückt.
Asiatisches Chip-Monopol uneinholbar
Gleichwohl Deutschland eine Führungsrolle in der Halbleiter-Produktion in Europa einnimmt, ist es nicht in der Lage, auch nur annähernd mit dem asiatischen Chip-Monopol gleichzuziehen. Denn der globale Exportwert bei integrierten Schaltkreisen liegt bei über einer Billion US-Dollar. Und davon entfallen allein auf China, Hongkong und Taiwan ein Anteil von mehr als 500 Milliarden US-Dollar.