USA in der Falle? Antimon: Kritischer Rohstoff unter Chinas Kontrolle

Ein kritisches Element im Schatten der Rohstoffmärkte
Antimon - chemisch als Sb bekannt - ist ein metallisch glänzendes Halbmetall, das nur wenigen außerhalb der Fachwelt ein Begriff ist. Dabei ist es aus modernen Technologien kaum wegzudenken. Seine einzigartige Fähigkeit, Materialien widerstandsfähiger, flammhemmend oder leitfähig zu machen, hat ihm einen festen Platz in zahlreichen Industriezweigen gesichert. Antimontrioxid (Sb₂O₃) dient als unverzichtbarer Synergist in Flammschutzmitteln, die Kunststoffe, Textilien und elektronische Bauteile vor Brandgefahr schützen. In der Batterieindustrie verbessert Antimon als Legierungsbestandteil die Stabilität und Langlebigkeit von Blei-Säure-Akkus, die weltweit in Fahrzeugen, Notstromsystemen und industriellen Anlagen zum Einsatz kommen. Auch in der Glasherstellung ist es gefragt: Als Klärmittel sorgt es für hochtransparente Gläser, die vor allem für die boomende Solarindustrie essenziell sind.
Einsatzbereiche im militärischen Sektor
Diese besonderen Eigenschaften machen Antimon jedoch nicht nur für zivile Anwendungen interessant. Sie erklären auch, warum nach Angaben von Discovery Alert bereits heute etwa 18 Prozent der globalen Antimon-Nachfrage direkt auf militärische Anwendungen entfallen. Das Metall spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von Munition, Zündhütchen und Hochtechnologie-Komponenten für die moderne Kriegsführung.
Hartblei-Legierungen mit einem geringen Antimonanteil erhöhen die Härte und Formstabilität von Geschossen, was deren Durchschlagskraft und Präzision deutlich verbessert. In Anzündhütchen und Zündmischungen sorgt Antimon(III)-sulfid (Stibnit) für die verlässliche Initialzündung des Treibsatzes. Darüber hinaus finden Antimon-basierte Flammschutzmittel in der Innenausstattung militärischer Fahrzeuge, Kabelisolierungen und schwer entflammbarer Kleidung Verwendung. Hochspezialisierte Antimon-Verbindungen wie Indiumantimonid sind unverzichtbar für Nachtsichtgeräte, Wärmebildkameras und Infrarotsensoren, die in modernen Gefechtsköpfen oder Aufklärungssystemen eingesetzt werden.

Überblick zum Antimon-Markt
Der weltweite Antimonmarkt ist mengenmäßig vergleichsweise klein, hat jedoch eine enorme strategische Bedeutung. Nach Angaben des US Geological Survey lag die globale Minenproduktion im Jahr 2024 bei etwa 110.000 bis 120.000 Tonnen Antimonmetall. Einschließlich recyceltem Material aus Altbatterien und industriellen Rückläufen wird die jährliche Gesamtverfügbarkeit auf rund 230.000 bis 240.000 Tonnen geschätzt. Fastmarkets hebt hervor, dass insbesondere das Recycling einen wichtigen Beitrag leistet, um den steigenden Bedarf teilweise abzufedern.
Wirtschaftlich gesehen erreichte der Markt 2024 ein Volumen von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar. Laut einer Analyse von Market Research Future wird ein kontinuierliches Wachstum erwartet, angetrieben durch die Energiewende, steigende Militärausgaben und technologische Innovationen wie Antimon-basierte Flüssigmetallbatterien. BloombergNEF prognostiziert, dass der Marktwert bis 2030 auf 3,5 bis 4 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte.
China: Vom Lieferanten zum Flaschenhals der Weltmärkte
China spielt die dominierende Rolle im Antimonmarkt. Nach Zahlen von Reuters lieferte das Land 2024 rund 48 Prozent der weltweiten Minenproduktion und stellte gleichzeitig über 70 Prozent der Antimon-Oxid-Produktion. Doch diese Abhängigkeit wird zunehmend problematisch.
Im ersten Halbjahr 2024 exportierte China etwa 45 Prozent weniger Antimonmetall als im Vorjahr, berichtet Reuters. Der Rückgang ist Teil einer Strategie, die eigenen Kapazitäten stärker auf den wachsenden Inlandsbedarf auszurichten - insbesondere für die Photovoltaikbranche. Shanghai Metals Market (SMM) meldete zudem im Juli 2025, dass Chinas größte Antimonhütte, Hunan Anhua Zhazixi Mining Co., den Betrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt hat. Insgesamt befinden sich laut SMM derzeit zwei Drittel der großen chinesischen Hütten im Stillstand.
Diese Entwicklung hat den internationalen Markt erheblich destabilisiert. Nach Angaben von Global Growth Insights entfallen 2024 rund 58 Prozent der globalen Antimon-Nachfrage auf die Asien-Pazifik-Region, während Europa etwa 16 Prozent und Nordamerika 13 Prozent ausmachen. Nordamerika und Europa sind daher zunehmend auf alternative Lieferanten wie Tadschikistan angewiesen, das laut USGS mittlerweile 26 Prozent der Weltproduktion beisteuert.

Rohstoffknappheit treibt Preise auf Rekordniveau
Die Angebotsverknappung hat die Antimonpreise förmlich explodieren lassen. Die Verengung des Antimonmarktes führte ab 2024 laut Reuters zu einem deutlichen Preisanstieg. Bereits Ende Juli 2024 erreichten die Antimonmetallpreise in Europa Rekordwerte von über 22.000 US-Dollar pro Tonne. In China wurden im Mai desselben Jahres Höchststände von umgerechnet etwa 17.600 US-Dollar pro Tonne gemeldet, während europäische Märkte zeitweise noch höhere Notierungen von mehr als 22.700 US-Dollar verzeichneten.
Nach den Exportbeschränkungen Chinas rechneten Händler mit einem weiteren Anstieg auf bis zu 30.000 US-Dollar pro Tonne. Diese Prognosen wurden im Juni 2025 bereits von tatsächlich erreichten Spitzenpreisen übertroffen, die teilweise die Marke von 60.000 US-Dollar pro Tonne überschritten.
Die Branche warnt vor einem extrem fragilen Marktgleichgewicht. Mit Lagerbeständen entlang der Lieferkette, die vielerorts nur noch für zehn bis fünfzehn Tage ausreichen, könnte bereits ein kleiner Nachfrageschock massive Preisbewegungen auslösen.

Militärische Abhängigkeit: Ein unterschätztes Risiko
Im Jahr 2023 verbrauchten die Vereinigten Staaten laut thenewswire.com rund 23.000 Tonnen Antimon. Schätzungen zufolge entfielen etwa 43 Prozent dieses Verbrauchs auf militärische Anwendungen. Vor allem antimongehärtetes Blei ist für die Fertigung von Munition unerlässlich, da es die notwendige Härte und Formstabilität der Geschosse sicherstellt. Auch in Panzern, Flugzeugen und anderen militärischen Fahrzeugen sorgen antimonbasierte Flammschutzmittel für zusätzlichen Schutz.
Die nationale Vorsorge ist jedoch alarmierend gering. In den strategischen Reserven der USA lagern Berichten zufolge nur etwa 1.100 Tonnen Antimon - genug, um den Bedarf für wenige Wochen bis Monate zu decken. Angesichts geopolitischer Spannungen und steigender Nachfrage droht hier ein gefährlicher Engpass. Sollte es zu Unterbrechungen der Lieferkette kommen, wäre die US-Rüstungsindustrie kurzfristig kaum in der Lage, die Versorgung aus eigenen Ressourcen sicherzustellen.
Der Kampf um Versorgungssicherheit
Um die Abhängigkeit von China zu reduzieren, setzen die USA und ihre Verbündeten verstärkt auf Recycling und neue Förderprojekte. Nach Angaben der USGS stammen derzeit etwa 18 Prozent des US-Antimonverbrauchs aus dem Recycling alter Bleiakkus. Unternehmen wie MTM Critical Metals und Campine NV investieren in den Ausbau dieser Kapazitäten. Die anhaltende Rohstoffknappheit und die gefährliche Abhängigkeit des Westens von chinesischen Lieferketten machen eines deutlich: Es braucht neue, unabhängige Förderquellen in sicheren Jurisdiktionen. Genau hier setzt Critical One Energy an.
Mit dem Howells Lake Projekt in Ontario möchte das Unternehmen eines der größten unentwickelten Antimon-Vorkommen Nordamerikas erschließen. Historische Daten zeigen außergewöhnlich hohe Antimongehalte, teilweise bis zu 75 Prozent, und liefern laut dem Management Hinweise auf bedeutende Goldvorkommen. Das Projekt liegt in einer rohstoffstarken Region mit bestehender Infrastruktur und klaren rechtlichen Rahmenbedingungen.
CEO Duane Parnham, ein Branchenveteran mit 35 Jahren Erfahrung, setzt voll auf das Projekt - als CEO und als einer der größten Aktionäre. "Kanada könnte der Schlüssel zur Lösung der globalen Antimonversorgung sein", erklärt Parnham und verweist auf die strategische Bedeutung des Metalls für Militär, Hightech und Energiewende.

Der Westen am Kipppunkt
Der Westen steht beim strategischen Rohstoff Antimon mit dem Rücken zur Wand. Die Abhängigkeit von China, minimale Reserven und fehlende Förderprojekte machen ihn verwundbar wie selten zuvor. Ohne einen konsequenten Ausbau eigener Kapazitäten, neue Lieferquellen und den Aufbau strategischer Lagerbestände könnte eine Versorgungskrise entstehen, die Industrie und Verteidigung empfindlich trifft. Jetzt ist der Moment, entschlossen gegenzusteuern - bevor es zu spät ist. Mehr Projekte wie das von Critical One Energy könnten helfen, der drohenden Antimon-Krise wirksam entgegenzusteuern.
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