Westgold treibt Ausbau von Higginsville-Anlage voran

Finanzierung über Verkaufserlös und attraktive Wirtschaftlichkeit
Westgold teilte mit, die Investitionskosten für die Erweiterung auf rund 92 Millionen AUD zu schätzen. Diese Summe solle nahezu vollständig durch den kürzlich abgeschlossenen Verkauf der Lakewood-Verarbeitungsanlage gedeckt werden, der 85 Millionen AUD eingebracht habe. Das Management gehe davon aus, dass sich eine interne Rendite (IRR) von etwa 37 % und eine Amortisationsdauer von rund 2,1 Jahren bei einem angenommenen Goldpreis von 3.200 AUD pro Unze ergeben könnte. Insgesamt erwarte das Unternehmen einen zusätzlichen Cashflow zwischen 135 Millionen AUD und 279 Millionen AUD.
CEO Wayne Bramwell erklärte, der sogenannte Higginsville Expansion Plan (HXP) basiere auf den aktuellen Reserven aus 2024. Potenzielle weitere Optimierungen, etwa durch Ressourcenerweiterungen oder die geplante Umstellung auf Hybridenergie, seien derzeit noch nicht berücksichtigt worden.
Technische Details der Erweiterung
Westgold gab an, dass im Rahmen der geplanten Erweiterung der bestehende Zerkleinerungskreislauf ersetzt werden solle. Dabei handele es sich um die erste Stufe der Aufbereitung, bei der das geförderte Gestein mechanisch zerkleinert wird, um das enthaltene Gold besser freizusetzen. Künftig solle hierfür eine moderne Primärzerkleinerung eingesetzt werden, also leistungsfähigere Brecher, die größere Mengen an Gestein schneller und energieeffizienter verarbeiten könnten.
Zusätzlich solle ein neues 5,5-Megawatt-SAG-Mahlsystem installiert werden. Eine SAG-Mühle (Semi-Autogenous Grinding) ist eine große, rotierende Trommel, in der das Erz sowohl durch den Aufprall auf andere Gesteinsbrocken als auch durch das Reiben gegeneinander zermahlen wird. Dabei werden häufig zusätzliche Stahlkugeln verwendet, um den Mahlprozess weiter zu unterstützen. Dieses Verfahren ermögliche eine besonders feine Zerkleinerung, die notwendig sei, um das Gold im anschließenden chemischen Aufbereitungsschritt besser extrahieren zu können. Darüber hinaus seien weitere Anpassungen und Verbesserungen an der gesamten Anlage vorgesehen. Ziel dieser Maßnahmen sei es, die Verarbeitungskapazität effizient zu erhöhen und gleichzeitig eine hohe metallurgische Ausbeute sicherzustellen, sodass möglichst viel Gold aus dem geförderten Gestein gewonnen werden könne.

Laufende Optimierungsmaßnahmen und nächste Schritte
Westgold berichtete, parallel zur geplanten Erweiterung würden derzeit Optimierungsarbeiten an der bestehenden Anlage durchgeführt, um kurzfristig die Verarbeitungskapazität der 1,6-Mtpa-Anlage voll auszuschöpfen. Dazu zählten Maßnahmen wie die Optimierung der Erzaufbereitung, der Ausbau der Mühlenleistung sowie Verbesserungen im Bereich der Rückstandspumpensysteme.
Das Unternehmen kündigte an, innerhalb der nächsten sechs bis acht Monate eine detaillierte technische Studie abzuschließen. Diese solle als Grundlage für eine endgültige Investitionsentscheidung im Geschäftsjahr 2026 dienen. Langfristig könne die Anlage auf eine Kapazität von bis zu vier Millionen Tonnen pro Jahr ausgebaut werden.
Westgolds Aktivitäten in den Southern Goldfields
Westgold verwies auf sein bestehendes Portfolio in den Southern Goldfields, das die Beta Hunt-Untertagemine, die kleinere Two Boys-Untertagemine, die Higginsville-Verarbeitungsanlage sowie mehrere Explorationsprojekte umfasst. Zudem werde wieder Tagebau betrieben, um das Erzangebot für die Higginsville-Anlage zu diversifizieren und die Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern.
Die Higginsville-Verarbeitungsanlage ist eine klassische Carbon-in-Leach-Anlage, die seit 2008 in Betrieb ist und seither mehrfach modernisiert wurde. Durch die aktuelle Erweiterung solle die Anlage für künftiges Wachstum vorbereitet werden.

Fokus auf operative Optimierung und technische Studien
Das Unternehmen berichtete, derzeit laufe das sogenannte "Debottlenecking", bei dem bestehende Engpässe in der Produktion beseitigt werden sollen. Ziel sei es, kurzfristig die volle Produktionskapazität der aktuellen 1,6-Mtpa-Anlage auszunutzen. Parallel dazu solle in Kürze eine detaillierte technische Studie beginnen, um die Erweiterungspläne weiter zu verfeinern. Eine endgültige Investitionsentscheidung werde laut Management für das Geschäftsjahr 2026 angestrebt.