Regeländerung öffnet Tür für Bowdens-Silberprojekt

Gerichtsurteil führte zu gesetzlicher Neuregelung
Im Dezember 2024 hatte das Berufungsgericht von New South Wales eine zuvor erteilte Entwicklungsgenehmigung für das Bowdens-Projekt aufgehoben. Damit entstand rechtliche Unsicherheit für Großprojekte im gesamten Bundesstaat. Als Reaktion darauf wurde das Umweltplanungs- und Bewertungsgesetz (Environmental Planning and Assessment Act 1979) überarbeitet. Laut Silver Mines sei die Initiative dazu vom zuständigen Minister Paul Scully ausgegangen und im Parlament auf breite Zustimmung gestoßen.
Durch die Änderungen könne der Planning Secretary – ein leitender Beamter des Ministeriums – künftig verbindlich festlegen, welche Komponenten zu einem Gesamtprojekt zählen. Dies betreffe insbesondere Infrastrukturelemente wie Stromleitungen oder Zufahrtsstraßen, die bislang separat bewertet wurden. Die neue Regelung solle laut Unternehmensangaben einen verlässlicheren rechtlichen Rahmen für komplexe Vorhaben schaffen.
Entscheidung über Stromleitung beantragt
Silver Mines hat nun einen offiziellen Antrag auf Feststellung eingereicht. Ziel sei es, klären zu lassen, ob die geplante Stromleitung als integraler Bestandteil des Entwicklungsantrags (Development Application, DA) gilt. Die Stromleitung soll die Versorgung des Projekts mit Energie sicherstellen. Laut Jo Battershill, Managing Director von Silver Mines, sei dieser Schritt entscheidend, um zur ursprünglichen Genehmigung zurückkehren zu können. Erst durch die neue gesetzliche Grundlage sei ein solcher Antrag möglich.
Sollte die Stromleitung als Bestandteil des Gesamtprojekts anerkannt werden, könnte das Unternehmen anschließend eine Wiederbewertung des ursprünglichen Antrags durch die Independent Planning Commission (IPC) beantragen. Dieser sei laut Unternehmensleitung weiterhin gültig, müsse jedoch erneut geprüft werden.
Größtes nicht erschlossenes Silbervorkommen Australiens
Das Bowdens-Projekt liegt rund 26 Kilometer östlich der Stadt Mudgee und gilt als das größte unerschlossene Silbervorkommen des Landes. Die Lagerstätte enthalte laut aktuellen Schätzungen rund 71,7 Millionen Unzen Silber sowie wirtschaftlich relevante Mengen an Zink und Blei. Etwa 86 % der erwarteten Einnahmen entfielen auf den Verkauf von Silber. Dieser Rohstoff erfahre laut Unternehmensangaben eine wachsende Nachfrage, insbesondere durch Anwendungen in der Elektronik- und Solartechnologie.
Eine im Dezember 2024 veröffentlichte Studie habe bestätigt, dass das Projekt wirtschaftlich sei – auf Basis eines Silberpreises von 29 US-Dollar pro Unze. Silver Mines zufolge könne Bowdens jährlich etwa 4,25 Millionen Unzen Silber fördern und rund 220 direkte Arbeitsplätze schaffen.
Genehmigung könnte in den kommenden Monaten voranschreiten
Für die kommenden Monate stellte das Management eine enge Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Planung, Wohnen und Infrastruktur sowie weiteren Behörden in Aussicht. Wenn der Planning Secretary die Stromleitung als Projektbestandteil anerkenne, könnte das Unternehmen den Weg zur Wiederbewertung des Antrags durch die IPC offiziell beschreiten. Die Unternehmensleitung zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt damit wieder in Richtung Genehmigung und anschließender Bauphase gelenkt werden könne.