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Sitz
Australien
Branche
Lithium-Explorer
Website
kalimetals.com.au/

Wiederholt sich beim Lithium nun das Geschehen beim Uran?

Wie lange halten die Lithiumminen bei den niedrigen Preisen noch durch? Die Antwort kommt derzeit aus China: Nicht mehr lange, denn erste große Lithiumminen werden bereits geschlossen.

Im Herbst 2021 kam plötzlich Bewegung in den Uranpreis. Die Notierungen lösten sich quasi über Nacht von ihren Tiefs und der Preis verdoppelte sich anschließend innerhalb weniger Wochen, nachdem Cameco und Kazatomprom wichtige Uranminen stillgelegt und damit große Produktionskapazitäten vom Markt genommen hatten. Ähnliches könnte sich jetzt beim Lithium vollziehen, denn Nachrichten über den Produktionsstopp auf einer großen Lithiummine in China ließen am Mittwoch in Australien die Aktien von Kali Metals Limited (ASX: KM1, FRA: 6OB), Atlantic Lithium Limited (ASX: A11, FRA: BSG0) und anderen Lithiumproduzenten und Minenentwicklern kräftig ansteigen.

Erfahrene Rohstoffanleger fühlen sich derzeit beim Lithium stark an das Uran erinnert, denn dort war das Preistief erreicht, als die großen Produzenten Cameco und Kazatomprom ab Mitte 2021 damit begannen, rigoros große Minen komplett zu schließen und damit signifikante Uranmengen vom einen auf den anderen Tag komplett vom Markt zu nehmen.

Eine ähnliche Situation bahnt sich möglicherweise gerade im Lithiumsektor an. Auch hier sind die Preise für den Ausgangsrohstoff in den letzten Jahren um 90 Prozent zurückgekommen. Die Preise sind so tief gefallen, dass viele Lithiumprojekte bei den heutigen Preisen keine realistische Chance haben, jemals in Produktion zu gehen.

Branche und Investoren reagierten auf die Herausforderung auf ihnen eigene Weise

Im letzten Lithiumboom hatten die Investoren nur danach gefragt, wann die Produktion beginnen und wie viel Lithium gefördert werden kann. Alle anderen Parameter waren egal und diese Unbekümmertheit war verständlich, denn der Preis für Lithium war zuvor regelrecht explodiert. Er kam allerdings ebenso schnell wieder zurück wie er zuvor steil angestiegen war.

Die Anleger reagierten darauf, indem sie die Minen nur noch danach bewerteten, zu welchen Kosten sie ihre Lithiumprodukte herstellen könnten. Lagen diese Kosten so niedrig, dass sie auch bei den stark zurückgekommenen Lithiumpreisen noch einen angemessenen Gewinn versprachen, wurden die Aktien weiterhin gekauft. Lagen die zu erwartenden Kosten für die Produktion hingegen zu hoch, wurden die Daumen umgehend gesenkt.

Glücklich schätzen konnten sich all jene Unternehmen, die wie Atlantic Lithium auch bei den tiefen Ausverkaufpreisen des Jahres 2024 noch die Aussicht auf eine profitable Produktion bieten konnten oder deren Projekte wie die von Kali Metals zunächst noch so weit von der Produktion entfernt waren, dass die Frage der Kosten zunächst einmal noch nicht so stark drängte.

Zwei chinesische Großproduzenten holen zum Befreiungsschlag aus.

Seit Mitte dieser Woche kommt allerdings wieder Bewegung in den Markt und erste Anleger hoffen, dass der Tiefpunkt im Tal der Tränen erreicht und durchschritten ist. Grund und Auslöser für diese Hoffnung ist die Meldung, dass in der chinesischen Jianxi-Provinz die Jianxioawo-Lepidolithmine geschlossen wurde. Sie wird von einem der großen chinesischen Batteriehersteller betrieben.

Die Reaktion der chinesischen Manager erinnert sehr stark an das Vorgehen von Cameco und Kazatomprom vor einigen Jahren und entsprechend aufgeregt und hektisch reagierten die Anleger, denn in Australien sprangen die Kurse vieler Lithiumexplorer und Minenentwickler umgehend wieder an.

Meldung über die Schließung der Jianxiawo-Mine lässt die Aktienkurse in Australien in die Höhe schnellen

Kaum waren die Berichte über die Schließung der großen Jianxioawo-Mine über die Ticker gelaufen, sprangen in Down Under die Aktienkurse der lokalen Lithiumproduzenten und -explorer an und schnellten in die Höhe. Sky Han, der Lithiumanalyst der Schweizer Großbank UBS erklärte, dass der Schritt dazu beitragen könnte, die Preise für chemische Stoffe im Jahr 2024 um elf bis 23 Prozent ansteigen zu lassen und auch Josh Thurlow, der CEO von MinRes, dem Betreiber der Wodgina-Mine in der Pilbara-Region, betonte, dass das Lithiumangebot aus dem Markt zu verschwinden beginne, seitdem die Meldung vom Produktionsstopp auf Jianxioawo herausgekommen sei.

Bei einigen Aktien war der Anstieg so stark, dass lediglich ein Handelstag ausreichte, um einen großen Teil der Verluste eines ganzen Jahres wieder auszugleichen. Die Aktie von MinRes war seit 2023 beispielsweise um 50% gefallen, stieg aber zur Mitte der Woche an nur einem Tag um 17% an. Pilbara Minerals verbesserten sich um 14%, nachdem sie zuvor auf Jahresbasis um 32% zurückgefallen waren. Andere Aktien legten ähnlich große Kurssprünge aufs Parkett und gekauft wurden von den Anlegern nicht nur die großen Produzenten, sondern auch kleiner Minenentwickler und Explorer wie Arcadium Lithium, IGO, Liontown Resources, Atlantic Lithium und Kali Metals.

Die Branche ist sich derzeit einig: Wenn die Schließung von Jianxiaowo dauerhaft ist, dann wird sie einen beträchtlichen Teil des Angebots aus dem Markt nehmen. Dass die derzeitigen Lithiumpreise den Minen auf Dauer kein Überleben ermöglichen, war den meisten Anlegern schon seit langem klar und es scheint, als hätten alle nur darauf gewartet, dass ähnlich wie damals bei Uran endlich einer der großen Player der Branche den Stecker ziehen und damit den Albträumen des Marktes ein Ende machen würde.

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