Verträge für Rechenzentren in Paraguay unterzeichnet
Mit der Unterzeichnung der ersten Verträge ist der Startschuss für die Errichtung eines neuen 100-Megawatt-Rechenzentrums in Paraguay gefallen.
Im Einzelnen wurde zunächst eine Aktienkaufvereinbarung zwischen HIVEs 100%iger Tochter Paraguay Digital Ltd. und den Eigentümern von W3X SA unterzeichnet. Anschließend unterzeichnete das neu erworbenen Unternehmen W3X SA mit einem erfahrenen lokalen Bauunternehmen den Bauvertrag für das neue Rechenzentrum.
Im Hintergrund ist das TEAM von HIVE Digital Technologies bereits dabei, die zusätzliche Bitcoin-Mining-Infrastruktur mit 6,5 Exahash pro Sekunde (EH/s) zu entwerfen und zu bauen. Zeitweise erwogene Pläne für eine Erweiterung der Anlage auf 150 Megawatt wurden in der Zwischenzeit aufgrund von steuerlichen Änderungen wieder verworfen.
HIVE Digital Technologies kürzt Investitionen als Reaktion auf politische Diskussion um höhere Strompreise für Bitcoin-Miner
Analog zu anderen Bitcoinminern sucht HIVE Digital Technologies auch in anderen Ländern nach weiteren möglichen Standorten. Entscheidende Kriterien für die Auswahl sind dabei die notwendige elektrische Infrastruktur, stabile rechtliche Rahmenbedingungen und transparente Steuerabkommen.
Letztere ist wie Frank Holmes, der Executive Chairman von HIVE Digital Technologie, erklärte, von zentraler Bedeutung sollen ausländische Direktinvestitionen angezogen werden. Für die Staaten, in denen diese Rechenzentren liegen, fungieren die Rechenzentren wie eine Währungsabsicherung, denn sie ermöglichen den staatlichen Versorgungsunternehmen stabile Währungseinnahmen.
An sich ist HIVE Digital Technologies vom neuen Standort Paraguay begeistert. Aktuell wird in Paraguay jedoch ein Vorschlag diskutiert, der vorsieht, Bitcoin-Rechenzentren eine diskriminierende Erhöhung der Energiepreise um 14 Prozent aufzuerlegen. Solche Vorstöße rufen naturgemäß unter den potentiellen Investoren eine Verunsicherung hervor, was dazu führen kann, dass sich Investitionsentscheidungen verzögern oder ganz unterbleiben.
Die Paraguay-Strategie wird an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst
HIVE Digital Technologie hat deshalb der Regierung in Paraguay umgehend die eigene Bedenken mitgeteilt und sieht den weiteren Gesprächen mit den Regierungsvertretern mit Freunde entgegen. Die ursprünglich vorgesehen Erhöhung der Miningkapazität auf 150 Megawatt wurde jedoch zunächst auf Eis gelegt.
Welche Bedeutung die Investitionen von HIVE Digital Technologies für den Staat Paraguay haben können wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass das Investitionsvolumen für das ursprünglich geplante 150-MW-Rechenzentrum, sich auf mehr als 250 Millionen US-Dollar belaufen hätte.
Das 100-Megawatt-Projekt, das nun realisiert wird, ist für den örtlichen Stromversorger mit geschätzten Einnahmen von mehr als 100 Millionen US-Dollar über die nächsten drei Jahre verbunden. Da HIVE seine Stromrechnung in US-Dollar bezahlen wird, kann der Versorger mit stabilen Währungseinnahmen kalkulieren. Dieser Punkt ist gerade für ein Land wie Paraguay von hoher Bedeutung, denn die Landeswährung der Guaraní hat in den letzten fünf Jahren gegenüber dem US-Dollar rund 36% und im letzten Jahr rund 16% an Wert verloren.
Mit seiner Vorsicht gegenüber Paraguay angesichts der vorgeschlagenen Tariferhöhung ist HIVE nicht allein. Auf einer Bitcoin-Konferenz im amerikanischen Nashville, an der auch die beiden Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl im November Donald Trump (Republikaner) und Robert F. Kennedy Jr. (unabhängig) teilnahmen, wurde deutlich, dass der Standort Paraguay innerhalb der gesamten Branche nun einer Neubewertung unterzogen wird.