Diesen knappen Rohstoff sollten Anleger unbedingt auf dem Radar haben
Uranerz ist heute schon sehr begehrt und die Nachfrage wird bis 2050 noch weiter steigen.
Im Rahmen der COP28 Weltklimakonferenz und des Atomgipfels, der Mitte März in Brüssel stattfand, haben sich 40 Nationen dazu verpflichtet, neue Kernkraftwerke zu bauen und bestehende Meiler länger am Netz zu halten, um CO2 einzusparen. Der Beschluss führt dazu, dass sich die Kernkraftkapazitäten bis zum Jahr 2050 verdreifachen werden.
Bis dahin verbleiben gerade einmal 26 Jahre. In den Kategorien des Bergbaus gedacht, ist dies eine eher kurze Zeitspanne, denn aktuell lebt die Welt noch von ihren Uranreserven und ein massives Anspringen der Minenproduktion ist nicht in Sicht. Noch immer wirken damit die 2010er Jahre nach, die als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Fukushima das Uran auf das Abstellgleis schoben.
Neue Uranminen können gar nicht so schnell errichtet werden, wie sie benötigt werden
Konsequent zu Ende gegangen ist diesen Weg nur Deutschland. Alle anderen Länder haben sich inzwischen auch wieder an die Vorteile der Kernenergie erinnert. Das stärkt die Nachfrage und vergrößert das Defizit, denn die niedrigen Uranpreise der letzten Dekade haben nicht nur dazu geführt, dass zahlreiche produzierenden Minen geschlossen wurden. Noch gravierender wird sich auf lange Sicht auswirken, dass die Exploration neuer Lagerstätten in den 2010er Jahren sträflich vernachlässigt wurde.
Die geschlossenen Minen wieder in Betrieb zu nehmen, ist keine Frage von Wochen oder Monaten, sondern eher von Jahren. Soll eine komplett neue Mine entstehen, muss mit einem Zeitraum von acht bis zehn Jahren gerechnet werden, wenn es schnell geht und die Mine nicht allzu groß ist.
Bei größeren Projekten oder wenn Verzögerungen im Genehmigungsprozess auftreten, können auch leicht zehn bis 15 Jahre ins Land gehen. Damit ist schon mehr als die Hälfte des zur Verfügung stehenden Zeitraums verbraucht, ohne dass der Uranmarkt nennenswert mit zusätzlichem Uran versorgt wird.
Die Produktion von der großen Uranproduzenten ist bis Ende 2025 ausverkauft
Vor wenigen Jahren waren die Uranlager noch gut gefüllt. Jetzt sind sie nahezu leer. Cameco und Kazatomprom, die beiden Marktführer meldeten kürzlich, dass ihre gesamte Produktion bis zum Ende des Jahres 2025 bereits ausverkauft ist. Zugleich mussten die Produktionsziele deutlich zurückgenommen werden.
Marktkenner erwarten deshalb, dass allein in den nächsten zehn Jahren etwa 400 Millionen Pfund Uranoxid (U3O8) fehlen werden. Für das laufende Jahr wird mit einem Angebot von etwa 155 Millionen Pfund gerechnet. Ihm steht eine zu erwartende Nachfrage von 195 Millionen Pfund gegenüber. Sie kann von der laufenden Produktion nicht einmal ansatzweise gedeckt werden. Von daher ist zu erwarten, dass die jüngste Korrektur des Uranpreises alles andere als dauerhaft sein wird.
Das Dasa-Projekt von Global Atomic ist Grund zur Hoffnung und Abbild der Wirklichkeit zugleich
Ein gutes Spiegelbild der derzeitigen Situation im Uransektor ist das Dasa-Projekt von Global Atomic im Niger. Es ist eine der Uranminen, die bald in Produktion gehen werden. Der Produktionsstart wird dabei nicht nur sehnsüchtig erwartet. Die Not der Käufer geht sogar noch weiter. Auch wenn noch kein einziges Pfund Uranoxid gefördert wurde, so konnten Teile der zukünftigen Produktion bereits verbindlich verkauft werden.
Glanz und Elend liegen im Niger allerdings derzeit sehr eng bei einander. Ursprünglich hatte Global Atomic geplant, das Dasa-Projekt bereits Ende 2025 in Produktion gehen zu lassen. Doch dann machte der Militärputsch dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung. Auch wenn die neuen Machthaber das Projekt fördern und seinen baldigen Produktionsbeginn herbeisehnen, so wird es nun doch wohl Ende 2026 werden, ehe die kommerzielle Uranförderung auf Dasa anlaufen kann.
Immer wieder ist der Rohstoffsektor von kleinen politischen Veränderungen betroffen, die am Ende durchaus eine beachtliche Wirkung zeigen können. In diesem Fall ist die Entwicklung negativer Natur für das Unternehmen. Für den Uranpreis selbst dürfte die Verzögerung allerdings eher einen Grund darstellen noch weiter anzusteigen, denn der Druck im Kessel hat sich durch die Verschiebung des Produktionsbeginns um gut zwölf Monate nochmals deutlich erhöht.