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Wladimir Putin baut Russlands Dominanz im Uranbereich zielstrebig weiter aus

Während Deutschland seine letzten Atomkraftwerke vom Netz nahm, wird die Stromerzeugung mit Kernenergie in anderen Staaten immer weiter ausgebaut. Dadurch steigt auch die Urannachfrage.

Seit dem Ende des letzten Jahres belastet den Uranmarkt der politische Streit zwischen Russland und den USA um die Frage einer Gesetzesinitiative, mit der die amerikanische Politik die Einfuhr von russischem Uran in die USA verhindern will. Doch auch unabhängig von der Frage, ob die Lage am Uranmarkt kurzfristig außer Kontrolle gerät oder sich die Wogen schnell wieder glätten. Unbestreitbar ist, dass Russland eine starke Stellung im Uran- und Nuklearbereich hat und diese beständig weiter ausbaut.

Dies geschieht insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Schon heute bauen russische Firmen ein Drittel aller weltweit entstehenden Kernkraftwerke. Dabei entwickelt sich Russland immer mehr zu einem „One-Stop-Shop“, also zu einem Anbieter, der alle benötigten Waren und Dienstleistungen aus einer Hand anbietet. Russische Banken finanzieren den Bau der geplanten Kernkraftwerke, russische Firmen errichten anschließend die Meiler und dass das Uran während der Betriebsphase ebenfalls aus Russland geliefert wird, liegt auf der Hand.

Wenn Sie jetzt noch berücksichtigen, dass Ende letzten Jahres 22 Staaten auf dem in Dubai abgehaltene Klimagipfel eine Verdreifachung der Stromerzeugungskapazität aus Kernkraftwerken beschlossen haben, wird schnell klar, was die wachsende russische Dominanz im Uransektor für Moskau wirtschaftlich und politisch auf Dauer bedeuten wird.

Die Urannachfrage explodiert, doch die Produktion kommt nicht mit

Ein im September veröffentlichter Bericht der World Nuclear Association (WNA) nimmt an, dass die weltweite Nachfrage nach Uran für Kernreaktoren bis 2030 voraussichtlich um 28 Prozent steigen und sich bis 2040 fast verdoppeln wird. Das Angebot kann an dieser Stelle nicht annähernd mithalten. Im Jahr 2022 wurden 49.350 Tonnen Uran produziert. Zwei Jahre zuvor lag die Produktion noch bei 47.731 Tonnen. Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang, dass die globale Uranproduktion in den Jahren zwischen 2016 und 2020 um ein Viertel gesunken ist.

Was der massive Ausbau der Kernenergie für den Uranpreis bedeuten könnte, zeigt ein Blick auf die letzten zehn Jahre. Im Jahr 2013 lag der Uranpreis als Folge der Katastrophe von Fukushima sogar unterhalb von 30 US-Dollar je Pfund. Bis zum Jahr 2018 verharrte der Preis unterhalb der 30-US-Dollar-Marke und erreichte zeitweise sogar das Niveau von 20 US-Dollar je Pfund.

Danach begann sich die Angebots-Nachfrage-Problematik jedoch zunehmend auf den Spottpreis auszuwirken. Ende 2022 kostete ein Pfund Uran bereits rund 50 US-Dollar. Kurz vor Weihnachten, also nur ein Jahr später, stieg der Uranpreis erstmals seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima wieder über 90 US-Dollar an und erreichte damit ein neues Mehrjahreshoch.

In diesem Jahr wurden in der Spitze bereits Preise von 105 US-Dollar je Pfund bezahlt. Weitere Hochs dürften schon bald folgen, denn der Markt ist eng, die Nachfrage hoch und auch an politischen Spannungen mangelt es derzeit nicht. In der Vergangenheit war diese unheilvolle Mischung sehr oft die Rezeptur für stark steigende oder sogar explodierende Rohstoffpreise.

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