Ungewöhnliche Aktivität im deutschen Edelmetallhandel

Bislang waren die Edelmetallhändler ein antizyklisches Verhalten ihrer deutschen Kundschaft gewöhnt. Waren die Preise niedrig, war die Nachfrage groß, denn viele Käufer wollten die günstigen Gold- und Silberpreise für sich nutzen. In diesen Zeiten bestand die Herausforderung darin, genügend Ware für die Käufer bereitzustellen.
Auf den eigenen Ankauf konnten sich die Edelmetallhändler dabei nicht verlassen, denn die niedrigen Preise schreckten die Verkäufer ab. Sie zogen es vor, ihre Münzen und Barren zu behalten. Deshalb konnte fast nur auf neue Ware aus den verschiedenen Prägeanstalten zurückgegriffen werden.

Sowohl Käufe als auch Verkäufe bestimmen aktuell das Bild
Ganz anders stellte sich die Lage dar, wenn die Preise hoch waren. In diesen Zeiten übten die Käufer eine spürbare Zurückhaltung. Auf der anderen Seite nutzen die Verkäufer die Gunst der Stunde, um sich von ihren Goldmünzen und Silberbarren zu trennen.
Aktuell stellt sich die Lage im Edelmetallhandel jedoch ganz anders dar, denn die Händler beobachten trotz der deutlich gestiegenen Preise auch weiterhin ein großes Kaufinteresse. Es dürfte seinen Ursprung in der aktuellen Bankenkrise haben. Sie hat vielen Menschen wieder vor Augen geführt, dass das Finanzsystem wackelt und die eigenen Ersparnisse keineswegs sicher sind.
Der ungewöhnlich hohen Kaufneigung bei den aktuell tendenziell eher hohen Preisen steht die bekannte Neigung der Verkäufer, ihre vorhandenen Bestände zu verkaufen, gegenüber. Sie ist auch in diesen Tagen vorhanden und zeigt, dass so mancher Gold- und Silberbesitzer noch nicht davon überzeugt ist, dass die derzeit hohen Preise dauerhaft Bestand haben werden.