Logo axinocapital

Portal für Minenaktien & mehr

Sitz
Deutschland
Branche
axinocapital Redaktion
Website
www.axinocapital.de

Schuldendienst des Bundes steigt um das Zehnfache

Die Zins-Steuer-Quote im Bundeshaushalt ist zuletzt enorm gestiegen

Der Schuldendienst in Form von Zinskosten wird dem deutschen Bundeshaushalt in diesem Jahr teuer zu stehen kommen. Experten sehen die Zinsausgaben für das laufende Jahr um das Zehnfache steigen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Doch auch das Schuldenmanagement des Staates trägt dazu bei.

Die Zinswende hinterlässt unübersehbare Spuren im deutschen Bundeshaushalt. Allein in den letzten zwei Jahren haben sich sie Zinskosten für den Schuldendienst des Bundes verzehnfacht. So werden die Zinsausgaben des Bundes von vier Milliarden Euro im Jahr 2021 auf voraussichtlich 40 Milliarden Euro in diesem Jahr steigen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht in einer aktuellen Studie dafür hauptsächlich drei Gründe: 

1. Steigende Zinsen verteuern Schuldendienst

Demnach springt der Effekt der seit Anfang des Jahres 2022 steigenden Zinsen im Bundeshaushalt sofort ins Auge. Zum einen sind der Marktzins und damit auch die Refinanzierungskosten des Bundes merklich gestiegen. Zugleich stiegen die Renditen der Staatsanleihen je nach Laufzeit im gleichen Zeitraum auf zwei bis drei Prozent, während diese bis Ende des Jahres 2021 noch im negativen Bereich ausharrten.

2. Verschuldung des Bundes rasant gestiegen

Außerdem steigen die Zinsausgaben, weil die Verschuldung des Bundes zwischen 2019 und 2022 um 35 Prozent auf 1,78 Billionen Euro angestiegen ist. Bei den Ländern beträgt das Plus im gleichen Zeitraum gerade einmal 4 Prozent, so dass die Verschuldung der Länder Ende 2022 gut 0,64 Billionen Euro betrug. Insgesamt war der deutsche Staat zum 31.12.2022 mit 2,56 Billionen Euro verschuldet. Im Ergebnis vereint der Bund nun mehr als zwei Drittel der staatlichen Schulden auf sich.

3. Schuldenmanagement des Staates

Hinzu kommt laut IW aber auch: Der Bund hat durch sein eigenes Schuldenmanagement das Problem vergrößert, weil die Niedrigzinsphase zwischen 2012 und 2021 nicht genutzt wurde, um sich mit günstigen Konditionen langfristig zu verschulden. So unterliegen am Jahresende 2023 bereits rund eine Billion Euro der insgesamt 1,8 Billionen Euro Schulden des Bundes dem höheren Zinsniveau der Jahre 2022 und 2023.

Zins-Steuer-Quote stark erhöht

Fazit: Die Zins-Steuer-Quote – also der Anteil der Steuereinnahmen, der durch Zinsausgaben gebunden ist – ist von 1,3 Prozent im Jahr 2021 auf 11,1 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. In der IW-Studie heißt es dazu: „Der enorme Anstieg der Zins-Steuer-Quote im Bundeshaushalt ist ein Zeichen dafür, dass sowohl die Große Koalition als auch die Ampel-Regierung es versäumt haben, die Niedrigzinsen langfristig im Sinne der Steuerzahler zu sichern“.

Schuldendienst so hoch wie zuletzt im Jahr 2000

Mit dieser Entwicklung wird der Schuldendienst in Form von Zinskosten dem Bundeshaushalt in diesem Jahr so teuer zu stehen kommen wie zuletzt im Jahr 2000, als sich die Zinsausgaben ebenfalls auf rund 40 Milliarden Euro beliefen (siehe unten stehende Grafik). Hier ist auch deutlich zu erkennen, wie sich im Laufe der Niedrigzinsphase die Schulden des Bundes stetig verbilligt hatten, bis sie mit Beginn der Zinswende 2022 wieder eine kräftige Teuerung erlebt haben. 

Zinsausgaben des Bundes von 1969 bis 2022 / Grafik: Statista

Risikohinweis

Die AXINO Media GmbH veröffentlicht auf https://axinocapital.de Kommentare, Analysen und Nachrichten. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Des Weiteren ersetzen sie in keinster Weise eine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Es handelt sich hier ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um werbliche / journalistische Texte. Leser, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der AXINO Media GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers.

Der Erwerb von Wertpapieren birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der AXINO Media GmbH und ihren Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird jedwede Haftung für Vermögensschäden oder die inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Artikel ausdrücklich ausgeschlossen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungshinweise.

Gemäß der Marktmissbrauchsverordnung (MiFiD II), dem §34b des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) und dem §48f Abs. 5 des österreichischen Börsengesetzes (BörseG) möchten wir darauf hinweisen, dass die AXINO Media GmbH und/oder deren Mitarbeiter, verbundene Unternehmen, Partner oder Auftraggeber, Aktien der axinocapital halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenskonflikt besteht. Die AXINO Media GmbH und deren verbundenen Unternehmen behalten sich zudem vor, jederzeit Aktien des Unternehmens zu kaufen oder verkaufen. Darüber hinaus wird die AXINO Media GmbH von axinocapital für die Berichterstattung entgeltlich entlohnt. Dies ist ein weiterer, eindeutiger Interessenkonflikt, der hiermit offengelegt wird.