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Russlands „dunkle Flotte“ umgeht Sanktionen auf Ölexporte

Ein hoher Anteil von russischem Öl wird jenseits der Preisobergrenze nach Asien verschifft

Ein Großteil der russischen Ölexporte ist offenbar in der Lage, die Sanktionen der G7-Staaten und die damit verbundene Preisobergrenze für Öl zu umgehen. Nicht nur hat Russlands „dunkle Flotte“ von Öltankern die Ölausfuhren kräftig erhöht, auch die Einnahmen aus dem Ölgeschäft sind zuletzt stark gestiegen. Zudem spielt ein anziehender Ölpreis dem Kreml in die Karten.

Der von den G7-Staaten anvisierte Preisdeckel für russisches Rohöl läuft offenbar zu einem großen Teil ins Leere. Im Dezember letzten Jahres hatte die Europäische Union gemeinsam mit den G7-Staaten und Australien eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) für russisches Öl eingeführt, um Russlands Fähigkeit, den Ukraine-Krieg zu finanzieren, einzuschränken.

Doch wie die Financial Times in einer Analyse vom vergangenen Sonntag unter Berufung auf Daten des Analyseunternehmens Kpler berichtet, hat Russland seine Ölexporte seither um 50 Prozent gesteigert. Dieser Anstieg zeige, dass Moskau immer geschickter bei der Umgehung der Preisobergrenze werde und mehr Öl zu internationalen Marktpreisen verkaufe. 

Öleinnahmen und Ölpreise steigen kräftig

Nach Schätzungen der Kiewer Wirtschaftshochschule (KSE) dürfte die erfolgreiche Umgehung der Sanktionen und den damit erzielten höheren Preise oberhalb des Preisdeckels die Öleinnahmen des Kremls kräftig steigen lassen. Man gehe von rund 15 Milliarden Dollar aus, die Moskau in diesem Jahr mehr als erwartet mit dem Ölgeschäft verdienen werde.

Nicht nur wird ein höherer Anteil des russischen Öls jenseits der Preisobergrenze in Richtung Asien verkauft, sondern Moskaus zunehmende Unabhängigkeit vom Westen als Käufer fällt auch mit einem starken Anstieg der Ölpreise zusammen, die in dieser Woche zum ersten Mal seit 13 Monaten wieder die Marke von 95 Dollar pro Barrel überschritten haben. 

Russland baut „dunkle Flotte“ aus

Wie die Financial Times weiter schreibt, hat Moskau offenbar eine so genannte „dunkle Flotte“ für seine Ölexporte über den Seeweg aufgebaut, die es möglich macht, den Preisdeckel für Öl zu umgehen. Letzterer sieht vor, dass westliche Dienstleistungen wie der Transport von Öl und Versicherungen für Schiff und Ladung nur unter Einhaltung des Preisdeckels von 60 Dollar pro Barrel erlaubt sind.

Lange war Russland von diesen Dienstleistungen abhängig, und tatsächlich waren die Ölpreise zu Beginn der Maßnahmen auf teils 40 Dollar pro Barrel abgerutscht. Doch zwischenzeitlich haben sich die Ölexportrouten des Landes geändert und westliche Dienste werden umgangen. So sind dieses Jahr fast drei Viertel aller russischen Rohöltransporte auf dem Seeweg ohne westliche Versicherung abgewickelt worden, wie aus einer Analyse von Schifffahrts- und Versicherungsunterlagen durch die Financial Times hervorgeht.  

Preisobergrenze für Öl schwierig durchzusetzen

Die KSE hat laut Financial Times zwar berechnet, dass die Sanktionen und Restriktionen auf Russlands Ölexporte seit Februar 2022 zu Gesamteinbußen bei den Öleinnahmen des Landes von rund 100 Milliarden Dollar geführt haben dürften.

Doch durch eine Kombination von Diversifizierung der Abnehmerländer, Verknappung des Angebots bei gleichzeitigem Preisanstieg sowie der Umgehung der Sanktionen mithilfe seiner „dunklen Flotte“ konnte Moskau weiterhin viel Geld in seine Kriegskasse spülen.

Der Ökonom Ben Hilgenstock von der KSE sagte dazu: „Angesichts der Änderungen in der Art und Weise, wie Russland sein Öl verschifft, könnte es sehr schwierig werden, die Preisobergrenze in Zukunft sinnvoll durchzusetzen.“ 

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