Russland führt digitale Zentralbankwährung ein
Es war bereits seit längerem erwartet worden: Der digitale Rubel kommt. Am Montag, 24.07.2023, hat der russische Präsident Wladimir Putin ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, das den Weg für die Einführung einer öffentlichen digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency – CBDC) freimacht. Demnach tritt das Gesetz bereits zum 1. August dieses Jahres in Kraft und soll den digitalen Rubel als dritte Währungsform neben Bargeld und bargeldlosem Zahlungsverkehr etablieren.
Russische CBDC soll komfortabel und günstig sein
Die Vorbereitungen zur Einführung einer russischen CBDC laufen bereits seit einigen Jahren. Der Unterzeichnung des Gesetzes durch Putin vorausgegangen waren die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzentwurfs durch die Staatsduma am 11. Juli sowie durch den Föderationsrat am 19. Juli. Seit dem Jahr 2020 wurde bei der Bank von Russland bereits über einen solchen Schritt nachgedacht.
Das nun unterzeichnete Gesetz schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen für die teilnehmenden Banken und die ersten echten Privatkunden. Hierzu sagte die Präsidentin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina: „Niemand wird irgendwen in den digitalen Rubel zwingen … aber wir hoffen wirklich, dass er komfortabler und günstiger sowohl für Menschen als auch Unternehmen sein wird, und dass sie beginnen, ihn zu nutzen“.
Digitaler Rubel nicht als Geldanlage gedacht
Zum Start am 1. August sind zunächst 13 Banken beteiligt, die sämtliche technische Voraussetzungen erfüllt haben. Privatkunden werden dann in der Lage sein, mithilfe einer mobilen App eine digitale Geldbörse in Rubel bei einer der teilnehmenden Banken einzurichten und einen Transfer digitaler Rubel von der russischen Zentralbank anzufordern.
Der digitale Rubel sei laut der Bank von Russland als Zahlungsmittel und für Geldtransfers entwickelt worden und sei nicht als Geldanlage gedacht. Man werde den digitalen Rubel schrittweise über mehrere Jahre einführen. Bis zur massenhaften Anwendung sehe man einen Zeithorizont bis zu den Jahren 2025 und 2027. Zuerst berichtet hat Kico News.
Auch Zentralbank von Japan will digitalen Yen einführen
Unterdessen laufen zeitgleich auch im japanischen Tokio derzeit die ersten Sondierungsgespräche zwischen der Zentralbank von Japan und 60 großen heimischen Unternehmen um eine Einführung eines digitalen Yen für die Nutzung im Einzelhandel in die Wege zu leiten.
Bei den Gesprächen geht es laut der Nachrichtenagentur Reuters sowohl um die geschäftlichen als auch die technischen Merkmale eines digitalen Yen. Demnach sei noch keine endgültige Entscheidung über die Einführung einer solchen Währung getroffen worden.
Unter den Gesprächsteilnehmern finden sich dem Bericht zufolge neben verschiedenen Großbanken viele bekannte Konzerne wie etwa Sony, Toyota oder die East Japan Railway.