Russische Zentralbank trennt sich von 3,11 Tonnen Gold
Für die Notenbank sind die Goldreserven deshalb immer wichtiger geworden. Sie sind schon in den letzten Jahren vor dem Krieg deutlich angestiegen, denn der Kreml war bemüht, sich nicht allein auf Devisenreserven zu verlassen. Das Gold spielte dabei eine große Rolle. Allein innerhalb der letzten zwölf Monate stiegen die russischen Goldreserven deshalb um weitere 31 Tonnen in der Spitze auf 2.329 Tonnen an.
Von diesen wurden im März jedoch wieder drei Tonnen Gold verkauft, sodass sich die russischen Goldreserven erstmals seit einem Jahr wieder etwas reduziert haben. Offiziell nennt Russland nun 74,8 Millionen Unzen, also rund 2.326,5 Tonnen, Gold sein Eigen. Multipliziert mit dem Ende März gültigen Goldpreis ergab sich so ein Gegenwert von 147,01 Millionen US-Dollar.
Russland hat seine Goldreserven mehr als verdoppelt
Vor der Abgabe der 100.000 Unzen verfügte die russische Zentralbank über 74,9 Millionen Unzen. Der Verkauf der 3,11 Tonnen Gold hat den Besitz der Staatsbank allerdings nicht geschmälert, denn da der Goldpreis im März deutlich zugelegt hat, erhöhte sich der Wert des russischen Goldes ungeachtet der Verkäufe im Vergleich zum Februar um acht Prozent.
Die gesamten Währungsreserven der russischen Zentralbank erhöhten sich im März im Vergleich zum Februar jedoch um 3,4 Prozent oder 19,63 Milliarden Euro auf nunmehr 593,87 Milliarden US-Dollar. Von ihnen macht das Gold aktuell 23,6 Prozent aus. Im Februar hatte dieser Anteil noch bei 23,6 Prozent gelegen und ein Jahr zuvor machte das Gold lediglich 20,9 Prozent aller Reserven aus.
Diese Zahlen spiegeln nicht nur den starken Anstieg des Goldpreises in der jüngeren Vergangenheit wider, sondern sind auch ein Ausdruck des russischen Strebens nach vom Westen unabhängigen Währungsreserven. So hat sich der Goldbestand innerhalb der russischen Währungsreserven seit Ende 2014, also seit dem Jahr, in dem die Krim annektiert wurde, von 1.149,78 auf heute 2.326,5 Tonnen Gold mehr als verdoppelt, wobei die Masse des gelben Metalls vorwiegend aus den Minen des eigenen Landes stammte.