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PEAs und Machbarkeitsstudien richtig interpretieren - Leitfaden für Einsteiger

Bevor ein Projekt zu einem produzierenden Bergwerk wird, müssen mehrere Schritte durchgeführt werden, um sowohl eine Ressource ausweisen zu können, als auch die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu bestimmen. In diesem Artikel beziehen wir uns auf die verschiedenen Studien, die auf dem Weg zur Mine notwendig sind.

Wie entsteht eine produzierende Mine? - Die Studien

Für die Errichtung der Mine müssen vor allem in der Development-Phase Studien durchgeführt werden, um technische Machbarkeit und wirtschaftliche Rentabilität des Projekts zu ermitteln. Die erste dieser Studien ist die vorläufige wirtschaftliche Bewertung (PEA), gefolgt von der Vormachbarkeitsstudie (PFS) und der (bankfähigen) Machbarkeitsstudie (FS). In all diesen Studien werden dieselben geologischen, technischen und wirtschaftlichen Faktoren analysiert und bewertet - sie sind jedoch unterschiedlich recherchiert und detailliert aufgebaut.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Durchführung von Studien nur ein kleiner Teil der Arbeit auf dem Weg zum Produzenten sind. Es gehören neben offensichtlichen Bohrungen und metallurgische Arbeiten auch das Einholen von Lizenzen und Genehmigungen dazu. In diesem Text konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Studien. Einen gesamten Überblick gibt es in unserem Beitrag „Wie entsteht eine Mine? - Der Weg zur Produktion!“

Das Investieren in Junior Mining Aktien bietet viel Potential - aber der Weg zur Mine benötigt viel Arbeit und Geduld!

Vorläufige wirtschaftliche Bewertung (PEA)

Eine PEA , die auch als "Scoping-Studie"  bezeichnet wird, ist eine Studie, die eine technische und wirtschaftliche Analyse der potenziellen Rentabilität von Mineralressourcen in einem frühen Projektstadium vor der Fertigstellung einer vorläufigen Machbarkeitsstudie enthält.

Umfang und Gestaltung einer möglichen Produktion sollen erstmals umrissen werden. PEAs enthalten Schätzungen darüber, wie viel Geld es kosten kann, das Projekt in Produktion zu bringen, wie die Mine nach ihrer Errichtung arbeiten sollte und wie viel Metall (und auch Geld) sie im Laufe ihres Lebens (LOM = Life of Mine) voraussichtlich produzieren kann.

Genauer gesagt enthält eine PEA erste Informationen über die Kapitalkosten vor der Produktion, die Kosten für das Betreiben der Mine während der Lebensdauer, die Lebensdauer der Mine und den bevorstehenden Cashflow, sowie Einzelheiten zu den Verarbeitungs- und Produktionsmethoden und -raten.

Auch Re-Naturierungskosten müssen taxiert und eingebunden werden.Hierdurch erhalten Rohstoffunternehmen und ihre Anleger also erste Informationen und beim positiven Ausfall kann sich das stark im Aktienkurs der Firma widerspiegeln.  

Erste PEA von Sonoro Gold - sie zeigt beispielhaft, welche Inhalte eine PEA zeigt.

Die erste PEA auf dem Weg zur Produktion

Diese Abbildung zeigt beispielhaft die erste PEA von Sonoro Gold vor einigen Monaten. Zu sehen sind wichtige Resultate , wie das Minenleben, die identifizierten Unzen im Boden, sowie die Kosten für die Produktion im Vergleich zu dem möglichen Verkaufspreis je Unze Gold.

Im Gegensatz zu Vormachbarkeits- und Machbarkeitsstudien können PEAs Ergebnisse enthalten, die auf der untersten Ressourcenkategorie, abgeleitete Mineralressourcen, beruhen. Grundsätzlich gilt, dass die enthaltenen Informationen über die Menge und den Gehalt der Ressourcen nur auf begrenzten Informationen und Probenahmen beruhen. In unserem Beitrag “Der Weg zur Produktion” beschreiben wir die genauen Unterschiede der verschiedenen Bewertungen von Ressourcen. 

Warum sind PEAs bei Junior Mining Firmen überhaupt wichtig?

Die wirtschaftliche Analyse in Form einer PEA oder Scoping Study ist in der Regel das erste Signal an die Öffentlichkeit, dass ein Projekt potenziell lebensfähig und wirtschaftlich ist. Angesichts der Bedeutung dieses Meilensteins in der Entwicklung eines Projekts betrachtet der Markt die PEA-Ergebnisse als wichtige Informationen.

Deshalb wirkt sich die Veröffentlichung, wie bereits beschrieben, oft auch auf den Aktienkurs der Unternehmen aus.

Nach der Erstellung einer positiven PEA und weiteren Bohrungen und Analysen zur Qualifizierung und Quantifizierung der Ressource kann ein Unternehmen zu einer Vormachbarkeitsstudie übergehen. 

Der Weg zur Mine ist von vielen Hindernissen und Meilensteinen gespickt - kann sich aber bei entsprechend positiver Wirtschaftlichkeit lohnen!

Die Erstellung einer Vor-Machbarkeitsstudie (PFS)

Ähnlich wie eine PEA ist eine vorläufige Machbarkeitsstudie (Pre-Feasibility Study) eine wirtschaftliche Analyse der Lebensfähigkeit und Wirtschaftlichkeit eines Bergbauprojekts - sie ist jedoch bereits deutlich präziser und enthält detailliertere Informationen.

Ein großer Unterschied ist beispielsweise die Verwendung von projektspezifischen Zahlen, wohingegen PEAs oft allgemeine Zahlen, basierend auf dem Industriestandard, und keine standort- und projektspezifische Zahlen nutzen. Auch werden bereits unterschiedlich erwartbare Szenarien durchgespielt, wie Abnahme-/Tonnagemengen, Rohstoffpreise, Kreditzinsen, Wechselkurse ect.

Eine PFS berücksichtigt auch andere Schlüsselfaktoren, die sich auf ein Projekt auswirken könnten, wie beispielsweise staatliche oder soziale Probleme am Standort, geografische Hindernisse, Genehmigungsprobleme mit Behörden und vieles mehr.

Darüber hinaus enthält sie in der Regel eine Reihe von Optionen für die technischen und wirtschaftlichen Aspekte eines Projekts und wird verwendet, um weitere Explorationen zu rechtfertigen, die erforderlichen Projektgenehmigungen zu erhalten oder einen Joint-Venture-Partner zu gewinnen. Das ist oft ebenfalls ein wichtiger Meilenstein im Lebenszyklus eines Junior-Mining Unternehmens.

Wenn eine abgeschlossene Vormachbarkeitsstudie positiv ausfällt, kann das Unternehmen das Projekt in der Regel in die nächste Phase bringen und eine Machbarkeitsstudie oder Durchführbarkeitsstudie ins Visier nehmen. 

Westgold Resurces bei der Arbeit

Durchführbarkeitsstudie (FS)

Sowohl Vormachbarkeits- als auch Machbarkeitsstudien (Feasibility Study) haben ähnlichen Inhalt, die Unterschiede liegen jedoch in der Genauigkeit und im Detailgrad.

Eine Machbarkeitsstudie ist eine umfassende Studie eines Mineralvorkommens, in der alle geologischen, rechtlichen, technischen, wirtschaftlichen, sozialen, umweltrelevanten und andere relevanten Faktoren so detailliert berücksichtigt werden, dass sie als Grundlage für eine endgültige Entscheidung eines Finanzinstituts über die Finanzierung der Erschließung des Vorkommens für die Mineralgewinnung dienen kann.

Dies ist wichtig, da der Bau einer Mine oft viele Millionen Euro kostet, welche die Junior Mining Firmen in der Regel von außerhalb beziehen müssen. Je besser also die Machbarkeitsstudie ausfällt, desto besser könnten die Konditionen sein, die mit dem Finanzinstitut verhandelt werden. So wird häufig ein Minenleben von mindestens 10 Jahre angestrebt, da es bei Kreditfinanzierung günstigere Langfristzinsen verspricht. 

Wichtig hierbei ist, dass sich die “Durchführbarkeit” weniger auf die technische Machbarkeit bezieht (Kann hier Gold abgebaut und verarbeitet werden?), sondern vielmehr die Frage stellt, ob und wie viel Geld verdient damit werden kann. Das ist ein elementarer Bestandteil in der Wirtschaft und somit kann es sein, dass zwar ein großes Mineralvorkommen im Boden ist, allerdings der Aufwand (Tiefe, Umweltfaktoren und Risiken) die Chancen überwiegt. In diesem Fall würde ein Projekt scheitern, bevor es richtig begonnen hat. 

Um das Potential eines Projekts vorhersagen zu können sind Bohrungen ein wichtiger Teil - aber auch die Studien sind wichtig!

Der Nachweis der wirtschaftlichen Machbarkeit eines Projektes ist das übergeordnete Ziel hinter jedem gesammelten Gesteinssplitter, jeder Bodenprobe und jedem Bohrloch und allem anderen, woran unsere Junior-Mining-Unternehmen arbeiten. Auch Eigenkapitalgeber wollen Ihren Einsatz sinnvoll verwendet wissen, und ihr EK-Anteil soll nicht durch weitere Kapitalerhöhungen unnötig verwässert werden.

Diese Studien und die drei Phasen (Exploration, Development und Produktion) gibt es natürlich nicht nur im Bergbau. Dennoch bestimmen drei wesentliche Elemente die Arbeit an jedem Projekt: Was haben wir im Boden, wie bekommen wir es aus dem Boden und wie (viel) Geld lässt sich mit dem Projekt verdienen? 

Wo sind die meisten Rohstoffe im Boden zu finden?

Wichtig zu wissen: Rohstoffe und Edelmetalle wie Gold, Uran und andere natürlich vorkommende Elemente sind in fast jeder Gegend der Welt zu finden, auch bei uns in Deutschland gibt es beispielsweise Gold an vielen Stellen im Boden.

Aber Menge und Konzentration des Goldes im Boden, verbunden mit strengen Umweltfaktoren und hohen Produktionskosten, machen profitable Produktion meist unmöglich. Orte wie West-Australien sind daher deutlich attraktiver für solche Projekte.

Unternehmen wie Kalamazoo Resoueces, Askari Metals und Kairos Minerals wissen das und haben ihre (Gold) Projekte daher auch in diesem Teil der Erde angesiedelt. Selbstverständlich gibt es aber auch andere Orte, an welchen sich lukrativer Bergbau betreiben lässt, eine Übersicht mit vielversprechenden Firmen finden Sie hier

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