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Knappheit schockt Märkte: 29% Leihzinsen! Papier-Markt vor dem CRASH?

Der Londoner Platinmarkt steht möglicherweise am Rand des Kollapses: Leihzinsen steigen auf historische 29 %, physisches Metall ist kaum noch verfügbar. Was steckt hinter dieser dramatischen Entwicklung und droht nun ein Dominoeffekt bei anderen Edelmetallen wie Silber?

Rekord-Leihzinsen als Alarmsignal

Nach Einschätzung von Ikemizu hat der Londoner 1-Monats-Leihzins für Platin nahezu 30 % erreicht - ein historisch hoher Wert, der die angespannte Versorgungslage widerspiegele. Industrielle Nutzer wie Schmuckhersteller, Automobilzulieferer und Recyclingunternehmen, die traditionell auf die Ausleihe des Metalls angewiesen sind, stünden nun vor erheblichen Herausforderungen.

Besonders besorgniserregend ist dabei, dass es in der Vergangenheit kaum vergleichbare Anstiege der Leihzinsen gegeben habe. Ikemizu zufolge droht eine Spirale aus steigenden Kosten und verstärkter Nachfrage, sollte nicht bald zusätzliches physisches Platin nach London oder Zürich fließen. Ohne eine solche Entlastung bestehe die Gefahr, dass die Preise durch den Kaufdruck der Endnutzer weiter explodieren.

Londoner 1‑Monats‑Platin‑Leihzins & Platinpreis; Quelle: JBMA & LBMA

Papiermarkt unter Druck

Als Herzstück des globalen Platinhandels sieht sich London mit einer wachsenden Kritik an seinem Geschäftsmodell konfrontiert. Dort werden täglich rund 3 Millionen Unzen in Form von Kassa-Kontrakten gehandelt - im Kern Versprechen auf sofortige Lieferung. Ikemizu betont, dass diese Kontrakte in der Regel nicht mit real existierendem Metall gedeckt seien. In einer Situation, in der physisches Platin knapp wird, zeige sich die Fragilität dieses Systems besonders deutlich.

Sollten sich immer mehr Marktteilnehmer entschließen, auf physische Auslieferung zu bestehen, könnte das Vertrauen in den gesamten Handelsplatz erschüttert werden.

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Auch Silber im Visier

Die aktuelle Entwicklung bleibt offenbar nicht auf Platin beschränkt. Auch bei Silber zeichnen sich ähnliche Trends ab: Der 1-Monats-Leihzins ist auf 7 % gestiegen, was ebenfalls auf eine zunehmende Knappheit hindeutet. Ikemizu sieht hierin einen potenziellen Dominoeffekt, der das gesamte Gefüge der Edelmetallmärkte destabilisieren könnte.

Zusätzlich verweist Ikemizu auf die wachsende Nachfrage aus China, sowohl im Investmentbereich als auch bei Platin-Schmuck. Diese Entwicklung, angetrieben durch hohe Goldpreise und die strategische Bedeutung von Platin für die Wasserstoffwirtschaft, verschärfe die globale Angebotslage weiter.

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Ein fragiles System im Stresstest

Die aktuellen Entwicklungen im Platinmarkt sind mehr als nur ein kurzfristiger Engpass. Sie werfen grundsätzliche Fragen zur Stabilität der globalen Edelmetallmärkte auf. Wird das System der Kassa-Kontrakte dem Druck standhalten? Oder erleben wir den Anfang einer Kettenreaktion, die auch Silber und Gold erfassen könnte?

Am Ende des Tages gilt: Die Rohstoffe müssen irgendwoher kommen. Doch die Realität zeigt, dass der Aufbau neuer Förderkapazitäten ein langwieriger Prozess ist. Vom ersten Explorationsschritt bis zur produktionsreifen Mine können leicht zehn bis fünfzehn Jahre vergehen – eine Zeitspanne, die im aktuellen Umfeld kaum mit der Geschwindigkeit der Nachfrage Schritt halten kann.

Gerade in einer Phase zunehmender Knappheit könnten daher jene Akteure profitieren, die bereits über laufende Produktion oder fortgeschrittene Projekte verfügen: die Bergbauunternehmen. Für sie eröffnet sich die Möglichkeit, ihre Position als essenzielle Lieferanten in einer sich verknappenden Rohstoffwelt zu festigen.

Neue Projekte als Antwort auf die Rohstoffknappheit?

Gerade in einer Phase zunehmender Knappheit könnten daher jene Akteure profitieren, die bereits über laufende Produktion oder fortgeschrittene Projekte verfügen: die Bergbauunternehmen. Dazu gehören auch Explorer, die sich frühzeitig strategisch positionieren, um vom wachsenden Bedarf zu profitieren. In Mexiko zeigt sich beispielsweise Bewegung: Defiance Silver hat die Übernahme von Green Earth Metals abgeschlossen und damit drei Kupfer-, Gold- und Silberprojekte im mexikanischen Sonora in sein Portfolio aufgenommen. Das Management sieht diesen Schritt als zentralen Teil seiner Wachstumsstrategie und möchte die Position des Unternehmens als Explorer ausbauen. In einem Umfeld, in dem Edelmetalle wie Silber durch Knappheit und steigende Preise unter Druck geraten, könnte genau diese vorausschauende Haltung den entscheidenden Vorteil bringen.

Auch in Australien treibt ein weiterer Player sein Schlüsselprojekt voran: Silver Mines Limited hat kürzlich alle erforderlichen Unterlagen für die erneute Bewertung seines Bowdens Silver Projects beim Department of Planning, Housing and Infrastructure (DPHI) eingereicht. Das Bowdens-Projekt gilt als das größte unerschlossene Silbervorkommen Australiens. Managing Director Jo Battershill sprach von einem "wesentlichen Fortschritt" und betonte die enge Zusammenarbeit mit Behörden und Interessengruppen. Sollte das Projekt genehmigt werden, könnte es während der Bauphase mehr als 320 Arbeitsplätze schaffen und im Betrieb über 220 Stellen sichern und zugleich eine neue, dringend benötigte Silberquelle auf den Weltmarkt bringen.

Silver Mines Limited – 12-Monats-Chart

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