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Ist Silber nur das Gold des kleinen Mannes?

Kommentar / Meinung

Hinweis: Keine Anlageberatung / Disclaimer beachten

Elon Musk weiß es. Altgediente Investoren wissen es auch. Und die Aussagen von Analysten bestätigen es: Silber wird knapp! Daher könnten Silberminen in Zukunft ein sehr spannendes Investment sein.

Wir von axinocapital waren selbst schon in Kanada unterwegs, etwa auf der PDAC, der größten Bergbaumesse der Welt, und wir haben uns im Norden von Amerika auch bereits verschiedene Silberminen-Projekte angeschaut. Das ist für uns als Investoren, die selbst in Rohstoffprojekten und Silberminen investiert sind, alles sehr spannend. Deshalb soll es in diesem Kommentar auch um Aktien von Silberminen gehen. Vorab noch der Hinweis, dass an dieser Stelle keine Anlagenberatung betrieben wird (bitte Disclaimer beachten).

Im Sprachgebrauch heißt es ja, Silber sei das Gold des kleinen Mannes. Wir meinen aber, dass Silber durchaus auch für den „großen Mann“ ein spannendes Investment sein kann. So gilt Gold als Leitmedium für Metall- und Rohstoffpreise, und wenn Gold steigt, dann zieht Silber in der Regel deutlich stärker hinterher. 

Physische Bestände von Silber nehmen ab

Keith Neumeyer etwa, der CEO von First Majestics, einem großen Silberproduzenten, posaunt schon seit Jahren in die Welt, dass es Silberpreise über 100 US Dollar geben wird. Ob das so kommen kann oder wird und wie realistisch das ist, lassen wir erstmal dahingestellt, sprechen aber gleich nochmal darüber.

Fakt ist, dass die physischen Bestände von Silber immer weiter abnehmen. Warum das so ist, liegt auf der Hand, denn die Exploration neuer Silbervorkommen wurde in den letzten zehn Jahren vollkommen vernachlässigt. 

Silberminen produzieren weniger

Silber ist oft ein Beiprodukt von Goldminen, denn häufig befinden sich kleine Mengen Silber in Gegenden, die reich an Gold sind. Viele Goldproduzenten haben daher auch Silber im Boden, welches sie auch fördern und verarbeiten. Die bestehenden Minen produzieren aber nicht mehr so viel Silber, was ebenfalls auf der Hand liegt, denn wenn ich eine neue Mine in Betrieb nehme, dann hole ich zuerst das Erz aus dem Boden, das viel Silber enthält und hebe mir das Erz mit weniger Silberanteil für später auf. Die Goldproduzenten stört das nicht, da sie ihr Geld eben vor allem mit Gold verdienen. Die Entdeckung neuer Silberminen bleibt also bei den großen Silberproduzenten hängen. 

Steigt Elon Musk in den Silber-Bergbau ein?

Daher gibt es einige Bergbauunternehmen, die sich auf das Entdecken neuer Vorkommen spezialisieren. Das Entdecken eines Vorkommens allerdings ist das eine, das andere aber ist, dass vom Kauf des Bodens bis zur endgültigen Produktion gut und gerne weit mehr als 10 Jahre vergehen können. Das ist deshalb besonders ungünstig, weil wir gerade eigentlich in einer Situation sind, in der wir immer mehr Silber benötigen.

Wenn es zum Beispiel um den Einsatz von Silber in Elektroautos geht, werden – je nach Quelle – unterschiedliche Mengen Silber genannt, die pro Elektrofahrzeug benötigt werden. Um einen Anhaltspunkt zu haben, nehmen wir hier drei Unzen Silber pro E-Auto an. So hat etwa Tesla alleine im Jahr 2022 mehr als 1,3 Millionen Autos verkauft, was dann also rund 4 Millionen Unzen Silber entsprechen würde. Das war, wie gesagt, allein das Jahr 2022, und nur Tesla. Vor allem aber ist der zusätzliche Bedarf, also beispielsweise die Ladeinfrastruktur und vieles andere mehr, hier noch gar nicht mit eingerechnet.

Dazu kommt, und das ist der eigentlich spannende Punkt, dass in den kommenden Jahren deutlich mehr Elektroautos auf die Straße kommen sollen. Demnach wird auch der Silberverbrauch in den nächsten Jahren wohl exponentiell nach oben schnellen. Es gibt daher auch schon Stimmen, die zu wissen glauben, dass Elon Musk - bekanntlich einer der „großen Männer“ – plant, selber in den Silber-Bergbau zu investieren um sich das Edelmetall schon an der Mine zu sichern.  

Silberproduktion in den USA und Kanada

Kommen wir nun zu den Aktien von Silberminen. Wir starten dafür mal mit einem produzierenden Unternehmen. Hecla Mining ist der größte Silberproduzent der Vereinigten Staaten und trägt mehr als 45% der gesamten Silberproduktion in den USA bei. Die produzierenden Operationen befinden sich in Alaska, Idaho, Quebec und in der nördlichen Provinz Yukon. Zudem hat die Firma einige Explorationsprojekte, die ebenfalls vorangetrieben werden.

Die Produktion soll in diesem Jahr voraussichtlich 17 Millionen Unzen Silber betragen. Das Ziel ist, in den kommenden Jahren auch zu Kanadas führendem Silberproduzenten aufzusteigen. Dafür arbeitet die Firma an ihrem Wachstum und dabei sind auch Übernahmen ein Mittel zum Zweck. So ist Hecla Mining mit der Übernahme von Alexco Resources angetreten, die Aktivitäten der Silberproduzenten und Silberminen-Entwickler in der kanadischen Provinz Yukon zu konsolidieren. Nun folgt mit der vollständigen Übernahme von ATAC Resources der nächste Schritt. 

Kleiner Ausflug in die Welt der Silberminen

Apropos nächster Schritt in unserem kleinen Ausflug in die Welt der Silberminen: Sollte Hecla Mining tatsächlich einen nächsten Schritt wagen, so könnte Metallic Minerals ein spannender Kandidat sein. Das ist ein Explorationsunternehmen mit einem Weltklasse-Team und interessanten Projekten. Metallic Minerals hat zwar ein sehr aussichtsreiches Kupfer-Projekt in Colorado, aber auch die Exploration eines großen Silberprojektes soll vorangebracht werden.

Wir sehen auf dieser Karte, dass Metallic Minerals seine Liegenschaften direkt neben Hecla Mining hat, was als Investor natürlich ein positiver Aspekt ist. Wir betreiben hier wie gesagt keine Anlageberatung, sondern wollen lediglich vermitteln, worauf wir bei Junior Mining Aktien schauen, um eine Investment-Entscheidung zu treffen. Bei Metallic Minerals ist etwa auch spannend, dass dessen CEO Greg Johnson bereits Nova Gold zu einem Milliardenunternehmen gemacht hat. Es sind also sowohl die Kontakte wie auch die Kompetenz im Management vorhanden. So ist kürzlich erst Newcrest Mining, einer der größten Goldproduzenten überhaupt, bei Metallic Minerals eingestiegen und hat sich knapp zehn Prozent an dem Unternehmen gesichert.

Silberpreis dreistellig?

Nun gehen wir von einem Explorer wieder zu einem Produzenten. Hier ist First Majestics, einer der bekanntesten Silberproduzenten, ebenfalls zu nennen, alleine schon, weil der CEO Keith Neumeyer immer wieder mit Aussagen auffällt, dass er den Silberpreis dreistellig sehen will. Die Firma hat drei produzierende Minen in Mexico, wo ca. 11 Millionen Unzen Silber produziert und in Barren gegossen werden. Zudem betreibt die Firma Exploration im Bundesstaat Nevada in den USA. Das Einkommen von First Majestics ist fast hälftig auf Gold und Silber zurückzuführen, wobei der Anteil von Silber etwas überwiegt. Wir haben ja bereits gesagt, dass die beiden Edelmetalle häufig in Kombination vorzufinden sind.

Die Firma ist vor allem für ihr gutes Marketing bekannt, was natürlich im Hinblick auf den Aktienkurs durchaus positiv sein kann - man investiert halt vor allem in das, was man kennt. Ein Nachteil könnte hier aber ganz klar eine gewisse Abhängigkeit von Mexiko sein. Die aktuelle Regierung dort ist nicht mehr so darauf erpicht, dass „Ausländer” kommen und die ganzen Rohstoffe des Landes mitnehmen. Verschiedene Gesetze sollten die Regeln für neue Minenprojekte erschweren, aber nach zahlreichen Protesten wurde das schon wieder abgemildert.  

Aktien bieten den Hebel

Zum Schluss nochmal etwas ganz anderes. Wheaton Precious Metals ist ein Royalty Unternehmen und besitzt, im Vergleich zu den anderen Firmen, nicht direkt produzierende Assets. Das Unternehmen hat sich vielmehr Lizenzen an Projekten anderer Firmen gekauft und erhält nun Lizenzgebühren, oder auch Royalty Fees. Die Verantwortung für die Produktion und Entwicklung der Minenprojekte liegt also bei anderen Unternehmen und das Risiko einer Royalty Company ist daher relativ gering - Ausfälle der Minen oder extreme Schwankungen nach unten in den Metallpreisen sind zwar Risiken, können aber durch die Diversifizierung eher abgefedert werden. Wheaton bezieht im Vergleich zu anderen Royalty Unternehmen 97 Prozent seines Umsatzes aus Edelmetallen, und knapp die Hälfte davon kommt aus Silberminen.

Das interessante ist, dass die Firma seit vielen Jahren die Gold und Silberpreise outperformt, wie wir in unten stehendem Chart der Firma sehen können. Wir sagen ja immer, dass der Hebel zum Kapital eher die Edelmetall-Aktien als die physischen Metalle sind. Physische Ware dient eher der Absicherung, Aktien bieten den Hebel

So, das wars mit unserem kurzen Ausflug in die Welt der Aktien von Silberminen. Unserer Wahrnehmung nach ist Silber nicht immer nur das Gold des kleinen Mannes.
 

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