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Interview mit Dimitri Speck: Ist Gold historisch gesehen immer noch nicht hoch genug?

Die globalen Finanzmärkte stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Inflation, geopolitische Spannungen und Handelskonflikte prägen die wirtschaftliche Entwicklung. Gleichzeitig setzen immer mehr Zentralbanken auf Gold, während sich die Lagerbestände an den Terminmärkten verändern. In diesem Interview spricht Dimitri Speck über die aktuelle Situation am Goldmarkt und die Rolle von Zentralbanken.

Gold auf Rekordniveau – Ursachen und Marktdynamik

Der Goldpreis hat in den letzten Wochen einen bemerkenswerten Anstieg erlebt und die Marke von 2.900 US-Dollar pro Unze überschritten. Die psychologisch bedeutende Grenze von 3.000 US-Dollar rückt in greifbare Nähe. Dimitri Speck sieht den Hauptgrund für die jüngste Preisbewegung im strukturellen Nachfragemuster. In London herrsche derzeit ein Mangel an physischem Gold, das in den USA verstärkt nachgefragt werde. Besonders die Lagerbestände an den Terminmärkten in New York steigen rapide. Dies deutet darauf hin, dass Marktteilnehmer zunehmend Wert auf physische Lieferung legen, möglicherweise aufgrund von Bedenken hinsichtlich Handelsbeschränkungen.

Obwohl der Goldpreis in den letzten Jahren gestiegen ist, sieht Speck noch erhebliches Potenzial. Historische Vergleiche zeigen, dass Gold in früheren inflationären Phasen, etwa in den 1970er Jahren, wesentlich stärker angestiegen ist. Die aktuelle Entwicklung sei daher keine Übertreibung, sondern Ausdruck einer Anpassung an wirtschaftliche Realitäten.

Die drei Inflationswellen der 70er Jahre

Zentralbanken als Goldkäufer – Abkehr vom US-Dollar

Parallel zum Goldpreisanstieg setzen immer mehr Zentralbanken auf das Edelmetall. Staaten wie China und Saudi-Arabien haben ihre Goldkäufe ausgeweitet, da sie das Risiko von US-Dollar-Schuldverschreibungen zunehmend kritisch bewerten. Speck führt diese Entwicklung auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen bleibt das Risiko der Geldentwertung bestehen, was Investitionen in Gold als Wertspeicher attraktiv macht. Zum anderen haben geopolitische Entwicklungen, insbesondere die Sanktionen gegen Russland, gezeigt, dass große Dollar-Reserven politischen Risiken ausgesetzt sein können. Die Möglichkeit, Vermögenswerte einzufrieren oder abzuwerten, zwingt viele Länder dazu, ihre Reserven zu diversifizieren.

Historisch gesehen war Gold über Jahrtausende hinweg die dominierende Reservewährung. Erst mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems 1971 verlor es diese Rolle. Nun könnte sich ein langfristiger Wandel vollziehen, bei dem sich Zentralbanken schrittweise vom Dollar lösen und stattdessen wieder verstärkt auf Gold setzen.

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Handelszölle als Gefahr für die Weltwirtschaft

Ein weiteres wirtschaftliches Risiko entsteht durch die zunehmende Eskalation im internationalen Handel. Die Einführung neuer Strafzölle durch die USA auf chinesische Importe sowie die prompten Gegenmaßnahmen aus China könnten sich negativ auf das weltweite Wachstum auswirken.

Speck verweist auf historische Parallelen. In den 1930er Jahren führten protektionistische Maßnahmen wie der Smoot-Hawley-Zolltarif zu einer erheblichen Verschärfung der Weltwirtschaftskrise. Ein ähnliches Muster sei auch heute nicht auszuschließen, da Handelskriege die internationale Arbeitsteilung behindern und wirtschaftliche Ineffizienzen schaffen. Besonders problematisch sei der Versuch der USA, ihr Handelsbilanzdefizit durch protektionistische Maßnahmen zu reduzieren. Speck hält diesen Ansatz für ineffektiv, da die USA als Emittent der Weltleitwährung strukturell auf Kapitalzuflüsse aus dem Ausland angewiesen sind. Handelszölle könnten kurzfristig bestimmte Industrien schützen, lösen aber nicht das grundsätzliche Problem des Defizits.

Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit bleiben bestehen

Die Inflation bleibt ein zentrales wirtschaftliches Thema. Während politische Maßnahmen wie Zölle zu steigenden Preisen führen, liegen die Hauptursachen laut Speck im Geld- und Finanzsystem.

Die Geldmenge im Umlauf, der Schuldenstand und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes seien entscheidende Faktoren. Wenn die Geldmenge schneller wächst als das Angebot an Waren und Dienstleistungen, steigt das allgemeine Preisniveau. Dieser Mechanismus sei fundamental und unabhängig von kurzfristigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen. In den USA zeichnet sich eine geldpolitische Kontroverse ab. Während Präsident Trump die Zentralbank unter Druck setzt, die Zinsen zu senken, um die Schuldenlast des Staates zu reduzieren, warnt die Federal Reserve davor, dass eine verfrühte Zinssenkung die Inflation erneut anfachen könnte. Dieser Zielkonflikt könnte die Finanzmärkte in den kommenden Jahren prägen.

Die globale Geldmenge steigt wieder und ist im vergangenen Jahr um 7,3 Billionen US-Dollar gewachsen.

Langfristige Verschiebungen im Finanzsystem

Die wirtschaftlichen Entwicklungen deuten auf tiefgreifende Veränderungen im globalen Finanzsystem hin. Während Zentralbanken zunehmend auf Gold setzen und der US-Dollar an Dominanz verliert, verschärfen Handelskonflikte die Unsicherheit. In diesem Umfeld bleibt Gold eine der wenigen stabilen Wertanlagen. Der langfristige Trend deutet darauf hin, dass Edelmetalle eine immer größere Rolle im internationalen Finanzsystem spielen werden.

Das ganze Interview findest du auf YouTube!

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