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Indiens Silberimporte explodieren

Verharrt die indische Silbernachfrage auf dem aktuellen Niveau, wird das Land schon bald rund ein Drittel der weltweiten Silberproduktion nachfragen.

Eine für alle Silberkäufer schockierende Nachricht kommt in diesen Tagen aus Indien, denn wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete sind die indischen Silberimporte in der ersten Hälfte des Jahres 2024 geradezu explodiert. Wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 noch 560 Tonnen oder 18.004.392 Unzen Silber importiert, führte das Land in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 4.554 Tonnen oder 146.387.489 Feinunzen Silber ein.

Die Daten wurden vom indischen Handelsministerium erhoben und können daher als recht genau gelten, auch wenn ihre Botschaft für alle Silberverbraucher eine äußerst schockierende ist, denn Indien ist auf dem besten Weg, ein Drittel des globalen Silberangebots abzunehmen und all dies geschieht inmitten eines Marktes, der von einem schwindenden Silberangebot gekennzeichnet ist.

Indien fragte somit für jede Unze, die 2023 zwischen Januar und Juni in den Subkontinent eingeführt wurde, in den ersten sechs Monaten des Jahres stolze 7,13 Unzen nach. Ein so starker Anstieg führt unweigerlich zu Frage nach seinen Gründen. An dieser Stelle ist zunächst auf die Wirtschaftskraft des Landes zu verweisen, denn innerhalb der BRICS-Staaten gehört Indien zu den drei größten Volkswirtschaften. Nach China und Russland kommt das Land derzeit auf das drittgrößte Bruttoinlandsprodukt der BRICS-Staaten.

Die Senkung der Einfuhrzölle hat die indische Silbernachfrage deutlich gesteigert

Nach China und vor allen anderen BRICS-Staaten stellt Indien bereits den zweitgrößten Verbrauchermarkt dar. Der Konsum trägt dabei mit einen immer größeren Anteil zum BIP des Landes bei. Von 2022 zu 2023 verzeichnete die indische Wirtschaft ein Wachstum von 7,2 Prozent. Getrieben wird dieses Wachstum an vielen Stellen noch von einem erheblichen Mangel. So leidet Indien weiterhin unter einer Energieknappheit. Im Jahr 2022 stand deshalb lediglich fünft Prozent der Bevölkerung eine Klimaanlage zur Verfügung, was in einem Land mit sengender Hitze schon einiges zu bedeuten hat.

Doch nicht nur der Mangel treibt aktuell die Silbernachfrage der Bevölkerung. Einen deutlichen Schub erhielten die Silberkäufe, als kürzlich die Einfuhrzölle auf Silber von der indischen Regierung von 15 auf sechs Prozent gesenkt wurden. Die Senkung um hohe neun Prozentpunkte zielt darauf ab, die inländische Wertschöpfung bei Produktion von Edelmetallschmuck zu erhöhen und die Regierung will „den Schmuggel zu reduzieren“.

Doch nicht nur die Herstellung von Silberschmuck treibt die Nachfrage. Eine weitere Stütze stellt die Energieproduktion dar. Da die Versorgungssicherheit mit elektrischem Strom nur unzureichend gesichert ist, spielen Batterien und Akkus eine große Rolle im Land. Reliance Industries, einer der größten indischen Mischkonzerne, ist aktiv an der Herstellung von Batterien beteiligt. Eine seiner Tochtergesellschaften, Reliance New Energy, wurde als einer der Begünstigten des indischen PLI-Programms (Production Linked Incentive) für ACC-Batteriespeicher (Advanced Chemistry Cell) ausgewählt.

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