Goldabbau: Der Lebenszyklus einer Goldmine

Bergbauunternehmen errichten häufig lokale Infrastrukturen und Einrichtungen, um den logistischen und betrieblichen Anforderungen einer Goldmine gerecht zu werden. Hier im Bild die Brucejack Goldmine von Newcrest Mining (heute Newmont) in Britisch-Kolumbien, Kanada / Bild: Newcrest Mining
Lange bevor Gold abgebaut werden kann, müssen umfangreiche Explorations- und Erschließungsarbeiten durchgeführt werden, um sowohl die Größe der Mineralvorkommen so genau wie möglich zu bestimmen als auch zu ermitteln, wie das Erz effizient, sicher und verantwortungsvoll abgebaut und verarbeitet werden kann. Nach der Entdeckung eines Vorkommens kann es in der Regel 10 bis 20 Jahre dauern, bis eine Goldmine bereit ist, Material zu produzieren, das zu Goldbarren verarbeitet werden kann.
Exploration von Goldminen: 1 - 10 Jahre Dauer
Die Exploration von Goldminen ist anspruchsvoll und komplex. Sie erfordert viel Zeit, finanzielle Mittel und Fachwissen in vielen Disziplinen - z. B. Geografie, Geologie, Chemie und Technik.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Entdeckung zur Erschließung einer Mine führt, ist sehr gering - weniger als 0,1 Prozent der erkundeten Standorte führen zu einer produktiven Goldmine. Und nur 10 Prozent der weltweiten Goldlagerstätten enthalten genügend Gold, um eine weitere Erschließung zu rechtfertigen.
Sobald die grundlegenden Fakten über die lokale Geologie und die potenziell rentable Lagerstätte feststehen, kann der Golderzkörper detailliert modelliert und seine Machbarkeit bewertet werden.
Entwicklung einer Goldmine: 1 - 5 Jahre Dauer
Die Erschließung einer Goldmine ist die nächste Phase der Goldgewinnung. Sie umfasst die Planung und den Bau der Goldmine und der zugehörigen Infrastruktur. Die Bergbauunternehmen müssen die entsprechenden Genehmigungen und Lizenzen einholen, bevor sie mit dem Bau beginnen können. Dies dauert in der Regel mehrere Jahre, wenngleich dies je nach Standort sehr unterschiedlich sein kann.
Die Bauarbeiten beschränken sich nicht unbedingt auf das Bergwerk selbst. Zusätzlich zu den benötigten Kapazitäten zur Verarbeitung der Erze errichten Bergbauunternehmen häufig lokale Infrastrukturen und Einrichtungen, um sowohl die logistischen und betrieblichen Anforderungen als auch das Wohlergehen der Mitarbeiter und der örtlichen Gemeinden zu sichern.
Die Entwicklung einer Goldmine stellt deshalb meist eine langfristige Unterstützung für die lokalen Gemeinden dar und ist ein wichtiger Schlüssel dafür, wie Gold die sozioökonomische Entwicklung im Allgemeinen unterstützen kann.
Betrieb einer Goldmine: 10 - 30 Jahre Dauer
Die Phase des Goldabbaus ist die produktive Phase einer Goldmine, in der das Erz abgebaut und zu Gold verarbeitet wird. Bei der Verarbeitung von Gold werden Gestein und Erz in eine metallische Legierung von hohem Reinheitsgrad - bekannt als Doré - umgewandelt, die in der Regel zwischen 60-90 Prozent Gold enthält.
Während der Lebensdauer einer Goldmine beeinflussen eine Reihe von Faktoren - wie etwa der Goldpreis oder die Betriebskosten - welche Bereiche eines Erzkörpers als rentabel (wirtschaftlich) abbaubar gelten. In Zeiten höherer Goldpreise wird der Abbau von minderwertigem Erz rentabel, da der höhere Preis die höheren Kosten für die Gewinnung und das Mahlen größerer Mengen ausgleicht.
In Zeiten niedrigerer Goldpreise oder steigender Kosten kann sich nur der Abbau und die Verarbeitung höherwertiger Erze als rentabel erweisen. Die Minenpläne werden regelmäßig neu bewertet, wenn sich die Marktbedingungen ändern, neue technische Informationen ans Licht kommen und verfahrenstechnische Verbesserungen in Betracht gezogen werden.
Durch den technologischen Fortschritt wird der Goldabbau zunehmend intelligenter, sauberer und effizienter. Die Minen werden nun unter Berücksichtigung dieser Technologien konzipiert. Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung werden immer häufiger zu Elementen, die den Betrieb von Goldminen gestalten.
Schließung und Stilllegung von Goldminen: 1 - 5 Jahre Dauer
Nachdem eine Mine ihren Betrieb eingestellt hat, etwa weil der Erzkörper erschöpft ist oder die verbleibende Lagerstätte nicht mehr rentabel oder wirtschaftlich abgebaut werden kann, konzentrieren sich die Arbeiten auf die Stilllegung, den Rückbau und die Sanierung des Geländes, auf dem die Mine angesiedelt war.
Die Schließung einer Goldmine ist ein komplexes Unterfangen. Ein Bergbauunternehmen muss das Minengelände auch noch lange nach der Schließung der Mine überwachen.
Rekultivierung und Nachsorge von Goldminen: 5 – 10 Jahre Dauer
Goldminenbetreiber übernehmen die Verantwortung für die Bewirtschaftung eines Standorts noch lange nach der Schließung und dem Rückbau einer Mine - in der Regel für einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren oder länger. In dieser Zeit wird das Land rehabilitiert – also gereinigt und begrünt – und das Bergbauunternehmen sorgt dafür, dass die Rekultivierung des Landes und die Rückkehr zu einer langfristig stabilen Umwelt erfolgreich verlaufen.
Quelle: World Gold Council