Geldmarktfonds sind nicht die Lösung des Inflationsproblems

Ganz schnell geht es auf der Kreditseite. Hier sind die Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank von den Kunden bereits sehr deutlich zu spüren. Auf der Anlageseite lassen sich die Banken derzeit allerdings Zeit. Zu viel Zeit meinen einige Kunden und legen ihre Sparguthaben daher lieber in Geldmarktfonds an, als diese auch weiterhin nicht oder niedrig verzinst auf dem Sparbuch oder dem Girokonto stehen zu lassen.

Ein guter Inflationsschutz sind Geldmarktfonds derzeit nicht
Für den einzelnen Kunden mag es um nicht viel gehen, doch für die Banken geht es um sehr viel Geld, denn Ende 2022 hielten die Bundesbürger nach Angaben der Deutschen Bundesbank rund 3,1 Billionen Euro in Form von Bargeld und Einlagen bei den Banken vor.
Für dieses Geld wollen immer mehr Sparer höhere Zinsen als die 0,5 bis 1,0 Prozent, die viele Banken aktuell zu zahlen bereit sind. Nach Angaben des Analysehauses Refinitiv Lipper flossen im März 2023 in ganz Europa 17,7 Milliarden Euro in die Geldmarktfonds. In Deutschland ist das Bild ähnlich, hier war im vierten Quartal 2022 bei den Geldmarktfonds ein Nettomittelzufluss von fast 9,5 Milliarden Euro zu verzeichnen. Hingegen hatten die Deutschen im gesamten Jahr 2021 lediglich 7,8 Milliarden Euro in diese Anlageform investiert.
Das Verlangen der Sparer nach höheren Zinsen und die Suche nach Alternativen ist verständlich. Deshalb könnend die Mittelzuflüsse bei den Geldmarktfonds nicht überraschen. Allerdings gleichen auch deren Zinsausschüttungen den deutlich höheren Verlust an Kaufkraft durch die anhaltend hohe Inflation nicht aus.

Wer sich vor der Inflation schützen will, muss sein Geld in höher rentierliche Anlageformen investieren
Die Sparer sind daher gut beraten, für die Gelder, die nicht kurzfristig verfügbar sein müssen, Anlageformen zu suchen, die einen besseren Inflationsschutz bieten als die Geldmarktfonds. Dividendenstarke Aktien und der Besitz von Gold und Silber sind an dieser Stelle beispielsweise zu nennen.
Wobei zahlreiche Unternehmen, die ihren Aktionären hohe Dividenden ausschütten, momentan aus dem Rohstoffbereich kommen. Speziell in diesem Sektor nach möglichen Alternativen zu suchen, kann besonders sinnvoll sein, denn aufgrund der angestrebten Dekarbonisierung unserer Welt wird die Nachfrage nach Rohstoffen in den kommenden Jahren nicht nur sehr hoch sein, sondern geradezu explodieren.