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Flussspat: Altes deutsches Bergwerk soll neu eröffnen

Ein stillgelegtes altes deutsches Bergwerk für den Abbau von Flussspat – die so genannte Grube Käfersteige - soll nach dem Willen von Bergbauingenieuren und Geologen wieder in Betrieb gehen. Denn dort soll sich die europaweit größte Lagerstätte dieses kritischen Rohstoffs befinden.

In Fachkreisen gilt sie als Schatz für die Automobilindustrie – die Grube Käfersteige nahe der baden-württembergischen Stadt Pforzheim. In dem Bergwerk wurden seit dem Jahr 1932 bis zur seiner Stilllegung 1996 knapp zwei Millionen Tonnen Flussspat abgebaut. Allerdings brachen damals die Weltmarktpreise für Flussspat aufgrund eines Überangebots ein. Der Betrieb lohnte sich nicht mehr. Doch heute hat sich das Blatt aufgrund technologischer Fortschritte wieder gewendet.

Wegen der vielseitigen Einsatzfähigkeit von Flussspat etwa bei der Herstellung von Stahl, Eisen oder Aluminium sowie bei der Chip-Produktion oder der Unverzichtbarkeit für Lithium-Ionen-Batterien und vieler anderer Anwendungen kann die weltweite Nachfrage nach Flussspat dieser Tage kaum bedient werden. 

Rohstoff Flussspat als „versorgungskritisch“ eingestuft

Nicht zuletzt deshalb haben sowohl die Europäische Union als auch die deutsche Bundesregierung den Rohstoff Flussspat bereits als „versorgungskritisch“ eingestuft. Laut dem EU-Factsheet zu kritischen Rohstoffen liegt allein der Bedarf in Europa bei jährlich 755.000 Tonnen Flussspat. Davon müssen mehr als 500.000 Tonnen aus Drittländern wie Mexiko, Südafrika, China, Kenia oder Namibia importiert werden. Lediglich rund 250.000 Tonnen des europäischen Bedarfs werden durch EU-Staaten bereitgestellt. Die Folge ist eine erhebliche wirtschaftliche Abhängigkeit von Importen.

Grube Käfersteige europaweit größte Lagerstätte von Flussspat

Das haben auch der Bergbauingenieur Simon Bodensteiner und der Geologe Peter Geerdts erkannt. Die beiden Geschäftsführer der Pforzheimer Firma Deutsche Flussspat GmbH (DFG) haben Anfang 2022 die Rechte für den Abbau von Flussspat erworben und wollen das 1996 aufgelassene Bergwerk wieder in Betrieb nehmen. Denn bei der DFG ist man sich sicher, dass die Grube Käfersteige mindestens zwei weitere Millionen Tonnen Flussspat beherbergt – möglicherweise noch mehr. Damit wäre die Grube Käfersteige die europaweit größte Lagerstätte dieses kritischen Rohstoffs.

Flussspat für 10 Millionen E-Auto-Batterien pro Jahr

Unternehmensangaben zufolge würde das neu eröffnete Bergwerk Käfersteige den industriellen Abbau von Flussspat ermöglichen und so der deutschen Industrie und Wirtschaft in vielen Bereichen zugutekommen. So könne man aus dem Bergwerk etwa genug Flussspat für die Produktion von bis zu 10 Millionen E-Auto-Batterien pro Jahr gewinnen. Dies würde die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Automobilstandorts Baden-Württemberg sichern. Denn allein für die Batterie eines E-Autos benötige man neben anderen Rohstoffen rund zehn Kilogramm Flussspat.

Keine Energie- und Verkehrswende ohne Flussspat

Es wird allgemein erwartet, dass der weltweite Bedarf an dem kritischen Rohstoff Flussspat in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Laut DFG ist Flussspat die Basis für industrielle Innovationen und damit für die anvisierte Energie- und Verkehrswende unverzichtbar. Ob für Lithium-Ionen-Batterien und Akkus für E-Autos, Solarzellen für Energie und zahllose weitere Alltagsgegenstände wie Computer, Smartphones, Pflanzenschutzmittel oder Bremsbeläge, ja selbst für Zahnpasta ist der aus Flussspat gewonnene Fluorwasserstoff die Ausgangsbasis. 

Eines von drei Mundlöchern der Grube Käfergrube. Foto: Hans-Peter Scholz

Altes deutsches Bergwerk soll Mundlöcher öffnen

Wie die DFG mitteilt, will man die Grube Käfersteige bis Ende 2025 wieder so herstellen, wie sie nach ihrer Schließung 1996 hinterlassen wurde. Hierfür laufen zahlreiche Vorbereitungen, denn die Grube ist derzeit geflutet und die existierenden Stollen und Schächte müssen gesichert und begutachtet werden. Wenn alles gut geht, auch und gerade von behördlicher Seite, wird in fünf bis sieben Jahren wieder ein altes deutsches Bergwerk seine Mundlöcher für den Regelbetrieb öffnen. Der Anspruch der DFG lautet dabei: „Wir wollen bis zu 40 Prozent des Bedarfs an Flussspat in Deutschland decken“. 

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