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EZB bringt digitalen Euro an den Start

Zahlreiche Zentralbanken werden in den nächsten Jahren ihre eigenen digitalen Währungen (CBDC) ausgeben, das sorgt auch für Kritik / Image credit: cotttonbro studio

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen weiteren Schritt zur Einführung einer digitalen Version des Euro unternommen. Ein digitaler Euro solle es den Menschen im Euroraum ermöglichen, sicher und gebührenfrei elektronische Zahlungen zu tätigen, teilte die EZB mit. Doch Kritik an dem Projekt folgt auf dem Fuße.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab November eine zweijährige "Vorbereitungsphase" für einen digitalen Euro einleiten. In diesem Zeitraum sollen die entsprechenden Regeln festgelegt, die Partner aus dem Privatsektor ausgewählt und einige "Tests und Experimente" durchgeführt werden, wie die EZB am Mittwoch (18.10.23) in einer Pressemitteilung bekannt gab.

"Nach zwei Jahren wird der EZB-Rat entscheiden, ob die nächste Phase der Vorbereitungen eingeleitet werden soll, um den Weg für die mögliche künftige Ausgabe und Einführung eines digitalen Euro zu ebnen", so die EZB. 

Digitalen Euro als Online-Geldbörse

Auch wenn die Entscheidung vom Mittwoch nur ein kleiner Schritt in einem mehrjährigen Projekt ist, sei ist die EZB damit doch den anderen Zentralbanken der G7-Staaten voraus, und sie könnte als Vorbild für andere dienen, hieß es.

Eine Reihe von karibischen Ländern und Nigeria haben demnach bereits digitale Währungen eingeführt, während etwa China und Schweden zu den Ländern gehören, die ebenfalls Pilotprojekte zu digitalen Währungen gestartet haben.

Andere Zentralbanken wie die US-Notenbank Fed, die Bank of England und die Bank of Canada haben sich hingegen deutlich zurückhaltender zu Projekten dieser Art geäußert.

Der digitale Euro soll im Großen und Ganzen wie eine Online-Geldbörse oder ein Bankkonto funktionieren, mit dem Unterschied, dass er kostenlos genutzt werden kann und von der EZB und nicht von einem privaten Unternehmen ausgegeben wird, was ihn sicherer machen soll. 

Kritik folgt auf dem Fuße – „wo ist der Mehrwert?“

Aber das Projekt hat auch seine Kritiker, darunter vor allem Banker und Aufsichtsbehörden, die befürchten, dass es dem kommerziellen Bankensektor Einlagen entziehen könnte. Aber auch aus der Wissenschaft und von Verbraucherschützern, ja selbst vom Datenschutzbeauftragten der Europäischen Union wurden Bedenken geäußert.

"Bislang ist es der EZB nicht gelungen, den Mehrwert des digitalen Euro klar zu kommunizieren", sagte Markus Ferber, ein deutsches Mitglied des Europäischen Parlaments für die konservative Europäische Volkspartei und Mitglied im dortigen Ausschuss für Wirtschaft und Währung, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters.

Einer der Hauptkritikpunkte ist, dass eine digitale Währung in Krisenzeiten einen Ansturm auf die Geschäftsbanken begünstigen könnte, während sie im Vergleich zu den bestehenden Konten kaum Verbesserungen bringt. Die EZB ist hingegen der Ansicht, dass ein digitaler Euro den Wettbewerb auf dem von US-Kreditkartenunternehmen beherrschten Markt für Zahlungen fördern wird. 

IWF: Bescheidenen Einfluss auf die Geldpolitik

Um die Bedenken hinsichtlich einer Aushöhlung der Geschäftsbanken zu zerstreuen, hat die EZB angekündigt, eine Obergrenze für die Anzahl der digitalen Euro, die jeder Einzelne besitzen darf, festlegen zu wollen. Den Angaben zufolge soll diese wahrscheinlich in der Größenordnung von 3.000 Euro liegen.

Erst kürzlich hat auch der Internationale Währungsfonds erklärt, dass digitale Währungen außerhalb von Krisenzeiten nur einen bescheidenen Einfluss auf die Geldpolitik haben dürften, und im selben Zuge einen Leitfaden für Zentralbanken zur Ausgestaltung und Handhabung digitaler Währungen veröffentlicht.

Genauso wie bei physischem Bargeld sollen die Nutzer in der Lage sein, kleine Offline-Zahlungen in digitalen Euro für Geschäfte in ihrer Nähe zu leisten. Zugleich versichert die EZB, dass sie keine Daten über einzelne Transaktionen speichern wird. 

Trend zu CBDC nimmt zu

Der elektronische Zahlungsverkehr in der EU wuchs nach Angaben der Europäischen Kommission von rund 184 Billionen Euro im Jahr 2017 auf rund 240 Billionen Euro im Jahr 2021, was durch die Corona-Pandemie begünstigt wurde.

Laut einer Umfrage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich werden zahlreiche Zentralbanken rund um den Globus wahrscheinlich in den nächsten drei Jahren ihre eigenen digitalen Währungen, im Finanzjargon CBDC (Central Bank Digital Currency) genannt, herausgeben. 

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