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Energiewende: BP investiert 10 Milliarden Euro in Deutschland

Der Ölkonzern BP will bis zu 20.000 neue Schnellladestationen für E-Autos in Deutschland installieren.

Im Ringen um die künftigen Märkte der Energiewende plant der Ölkonzern BP bis zum Ende des Jahrzehnts rund 10 Milliarden Euro in Deutschland zu investieren. Die Gelder sollen in die Bereitstellung von kohlenstoffarmen Kraftstoffen, erneuerbaren Energien sowie Ladestationen für Elektrofahrzeuge fließen. Damit wird Deutschland eines der wenigen Länder, in denen BP seine Strategie zur Abkehr von fossilen Brennstoffen in großem Stil umsetzt.

Im Mittelpunkt der geplanten Investitionsoffensive in Deutschland stehen Pläne zum großflächigen Ausbau des bereits bestehenden lokalen BP-Netzes von Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge, die Dekarbonisierung der in Deutschland betriebenen BP-Raffinerien und die Entwicklung und den Ausbau der Windenergie. Außerdem ist ein lokales Drehkreuz für den Import von kohlenstoffarmem Wasserstoff geplant.

Bestehende Assets von BP „ein Vorteil“

BP betreibt in Deutschland bereits zwei Raffinerien – in Lingen und Gelsenkirchen - sowie das größte Tankstellennetz Deutschlands unter der Marke Aral. Über diese Marke bietet das Unternehmen außerdem schon mehr als 1.700 Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge in Deutschland an. Patrick Wendeler, der Vorstandsvorsitzende von BP Europe, sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir reden über Raffinerien, wir reden über das größte Tankstellennetz in Deutschland, wir reden über bestehende Geschäftsbeziehungen, über starke Marken. Das sind alles hervorragende Assets, auf die wir aufbauen können und die andere in dieser Form nicht haben. Das ist ein Vorteil."

Neuinvestitionen: 20.000 Ladestationen bis 2030

Bei den anvisierten 10 Milliarden Euro, die BP bis zum Jahr 2030 in Deutschland investieren will, handelt es sich demnach um Neuinvestitionen, die unter anderem auch eine Zahlung in Höhe von 678 Millionen Euro beinhalten, die BP leisten muss, nachdem es vergangenen Juli den Zuschlag für zwei Lizenzen in der jüngsten deutschen Offshore-Windauktion erhalten hat. Erst vor kurzem hat BP deshalb ein neues Büro in Hamburg eröffnet, das den Ausbau der Offshore-Windkraftanlagen betreuen wird.

Sein derzeit bestehendes Netz aus Schnellladestationen für E-Autos will BP bis zum Jahr 2030 auf bis zu 20.000 neue Einheiten in Deutschland ausbauen, so Wendeler. Man wolle von der zunehmenden Verbreitung von E-Fahrzeugen profitieren, wenn die sämtliche deutschen Autohersteller von Volkswagen bis BMW neue Modelle auf den Markt bringen. 

50 bis 60 Milliarden Euro für die Energiewende

Laut Wendeler sei Deutschland damit eines der wenigen Länder, in denen BP seine Strategie zur Abkehr von fossilen Brennstoffen in großem Stil umsetzt. Insgesamt plane BP in den Jahren 2023 bis 2030 zwischen 50 und 60 Milliarden Euro in seine neuen Geschäftsbereiche für die Energiewende zu investieren. Diese Summe werde den Investitionen, die in Öl und Gas getätigt werden, entsprechen.

BP ist bereits seit mehr als einem Jahrhundert über diverse Vorgängerunternehmen in Deutschland tätig und beschäftigt hierzulande derzeit rund 4.000 Mitarbeiter, was in etwa sechs Prozent seiner gesamten globalen Belegschaft entspricht. Das Ausmaß der Investitionen könnte manche der in Deutschland etablierten Energieversorger herausfordern, da diese mit der Finanzkraft einer Ölfirma wie BP nicht mithalten können. 

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