Diese Herausforderungen müssen die Rohstofffirmen bewältigten, sonst ...
Finanzierungen und die Umweltproblematik sind für den Bergbau derzeit die größten Herausforderungen.
Schon seit einiger Zeit problematisch ist die Finanzierungssituation. Zwar werden in Zukunft immer mehr Rohstoffe benötigt und an vielen Stellen ist nicht bekannt, wo diese in den benötigten Mengen überhaupt herkommen sollen. Doch das bewegt weder die institutionellen noch die privaten Anleger derzeit dazu, verstärkt in den Rohstoffbereich zu investieren.
Eine schnelle Wende wäre äußerst wünschenswert, doch ob wir diese in 2025 sehen werden, bleibt ungewiss. Eine Umfrage, die von der Beratungsgesellschaft EY kürzlich unter Firmen aus dem Rohstoffsektor mit einem Umsatz von mindestens einer Milliarde US-Dollar durchgeführt wurde, macht deutlich, das die Finanzierungsproblematik auch im Jahr 2025 einer der bestimmenden Einflussfaktoren in der Branche sein wird. Bei der letzten Umfrage hatte noch die Umweltproblematik an erster Stelle gestanden.
Finanzierung bleiben die Hauptsorge der Branche
Finanziert werden müssten Projekte mit einem Investitionsvolumen von etwa einer Billion US-Dollar. Das ist eine Hausnummer und sie verdeutlicht, wie kritisch die Situation in der Branche derzeit ist. Jetzt Geld für die Entwicklung neuer Projekte auszugeben, kommt damit einer großen Anstrengung gleich. Ein solches antizyklisches Vorgehen bietet aber auch attraktive Chancen, denn je kleiner das Angebot und je größer die Nachfrage ist, desto höher sind die Kurschancen einerseits für den Rohstoff selbst aber natürlich auch für die Aktien seiner Produzenten und die Entwickler von neuen Lagerstätten.
Wird dieses Risiko in jedem Fall belohnt werden? Vermutlich nicht, denn mehrere Punkte müssen zusammenkommen: das Projekt selbst muss seine Qualität haben, der hier geförderte Rohstoff muss einen Nachfrageüberschuss aufweisen und das Management muss ebenfalls ein gutes Händchen bei der Bewältigung dieser großen Aufgaben haben.
Zu erwarten ist allerdings, dass die Gewinne, die anschließend bei den erfolgreichen Unternehmen eingefahren werden, um ein Vielfaches höher sind als die Verluste, die ein Anleger erleidet, wenn ein oder zwei Unternehmen auf dem herausfordernden Weg scheitern. Ein breite Streuung als Risikodiversifikation ist daher ebenso notwendig wie eine gründliche Analyse der Projekte, des Marktes und des Managements.
Der Umgang mit den Ureinwohnern wird immer bedeutsamer
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Umweltverantwortung der Unternehmen. Diese sind sich inzwischen bewusst, dass sie an dieser Stelle eine große Verantwortung tragen. Entsprechend sorgsam wird mit diesem Thema umgegangen. Viele Wege, die eingeschlagen werden, sind dabei innovativ und zeigen, wie ernst die Branche ihre Verantwortung nimmt.
Innerhalb der Umweltverantwortung nimmt der Umgang mit den indigenen Ureinwohnern einen immer größeren Stellenwert ein. Viele Projekte liegen auf ihrem Territorium und sind deshalb für ihr Gelingen zwingend darauf angewiesen, dass eine harmonische Kooperation mit den Ureinwohnern aufgebaut werden kann. Wie sehr sich ihre Bedeutung verändert hat, wird an einem kleinen Detail deutlich. Früher wurden zunächst die Genehmigungen abgewartet und dann erst die Gespräche mit den indigenen Bewohnern aufgenommen. Das funktioniert heute nicht mehr, denn ohne die vorhandene Zustimmung der Ureinwohner zum Projekt sind Genehmigungen durch die Behörden mittlerweile utopisch geworden.
Konzentration auf die Rohstoffe der Energiewende oder breite Aufstellung?
Höchst unterschiedlich beantworten die Unternehmen derzeit die Frage, wie sie sich für die Zukunft aufstellen wollen. Teck Resources hat beispielsweise die Entscheidung getroffen, sich auf die Förderung der für die Energiewende benötigten Rohstoffe zu fokussieren. Von der Kohle hat sich der Konzern daher getrennt.
Dies vereinfacht die Wahrnehmung der Anleger und stellt zugleich sicher, dass die eigenen Investitionen zielgerichtet nur in einen einzigen Bereich fließen. Von diesem Weg ist EY nicht vollständig überzeugt, denn das Beratungsunternehmen rät den Unternehmen der Rohstoffbranche vielmehr, sich breit aufzustellen und damit auf vielfältigen Wegen erfolgreich werden zu können.