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Die Energiediskussion wird weiter an Fahrt aufnehmen

Am vergangenen Wochenende hat die deutsche Ampelkoalition gezeigt, dass sie noch nicht begriffen hat, dass Symbolpolitik allein nicht reicht. Es müssen grundsätzliche Fragen beantwortet werden und entsprechend der gegebenen Antworten auch die Weichen gegebenenfalls neu gestellt werden.

Das gilt insbesondere für die Energiepolitik und die mit ihr eng verbundene Frage nach den Rohstoffen und ihrer Versorgungssicherheit. Dazu fehlt den deutschen Ampelkoalitionären allerdings noch die notwendige Einsicht. Wäre es anders gewesen, hätte man grundsätzlich die Weichen neu gestellt und nicht weiter nur an Symptomen herumgeschraubt.

Ob man die drei noch verbliebenen Kernkraftwerke am Netz lassen oder wie ursprünglich geplant abschalten will, darüber kann leidenschaftlich diskutiert werden. Doch Gegner wie Befürworter der jeweiligen Positionen dürften sich darüber im Klaren sein, dass es keinen Sinn macht, ein Kernkraftwerk, das zum Anfahren und zum Herunterfahren jeweils etwa eine Woche benötigt, in eine kurzfristige Reserve einzustellen, die bei Bedarf schnell zu und auch wieder abgeschaltet werden kann.

Man lässt diese Kraftwerke entweder komplett am Netz oder nimmt sie vom Netz aber man schaltet sie nicht kurzfristig an und aus wie das Licht im Keller. Die Entscheidung der Ampelkoalition riecht daher schwer nach einer Mischung aus ideologischem Starrsinn und faulem Kompromiss. Einen ganz anderen Weg geht man hoch im Norden Europas, konkret in Estland.

„Die Ära der Energie-Naivität ist vorbei“

Mit den Worten: „Diese Ära der Energie-Naivität ist vorbei. Wir verstehen heute in Europa sehr gut, dass wir uns nicht so sehr auf freundliche Nachbarn verlassen können“, beschrieb Hando Sutter, der CEO von Eesti Energia, eine wesentliche Veränderung, die sich derzeit in der estnische Politik und im Energiesektor des Landes vollzieht.

Estland möchte infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine in Zukunft weder Strom noch Gas aus Russland importieren. Es verfügt als alternative Energiequelle über Ölschiefer. Seine Produktion sollte eigentlich bis 2035 auslaufen. Nun will Eesti Energia die Förderung jedoch auf zehn Millionen Tonnen steigern.

In der Vergangenheit sicherte der Ölschiefer 73 Prozent der Primärenergieversorgung. Günstig war und ist diese Art der Energieversorgung allerdings nicht, denn Ölschiefer ist teurer als Rohöl. Um als Energiequelle genutzt zu werden, muss der Ölschiefer zunächst auf rund 500 Grad Celsius erwärmt werden.

Unabhängigkeit hat ihren Preis und den sind die Esten bereit, zu zahlen

Die hohen Kosten für diesen Verschwelungsprozess machen den Ölschiefer selbst bei den heutigen Energiepreisen noch nicht konkurrenzfähig. Traditionell gefördertes Erdöl ist immer noch preiswerter. Der große Vorteil liegt für Estland jedoch darin, dass der Ölschiefer im Land selbst vorhanden ist und nicht importiert werden muss.

An dieser Stelle lässt der Krieg in der Ukraine grüßen. Wie diese verfügt auch Estland über eine direkte Landgrenze zu Russland. Und ähnlich wie im Schwarzen Meer könnte bei einem Konflikt die russische Baltische Flotte von ihren Stützpunkten in Kronberg bei St. Petersburg und Baltijsk, dem früheren Pillau in Ostpreußen, die Fahrt von Tankern in die estnischen Häfen über die Ostsee blockieren.

Dieser Gefahr wollen sich die Esten nicht aussetzen und so setzen sie trotz höherer Kosten nicht auf das preiswertere Öl, schon gar nicht das aus Russland, sondern lieber auf den heimischen Ölschiefer. Schon in diesem Winter soll der Ölschiefer wieder verstärkt zum Heizen und zur Stromerzeugung genutzt werden.

Oder wie Riina Sikkut, die Wirtschaftsministerin des kleinen, aber auf seine Unabhängigkeit bedachten baltischen Landes es ausdrückte: „Außergewöhnliche Umstände erfordern außerordentliche Maßnahmen. Zum Glück haben wir einen alternativen Brennstoff.“

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