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Deutschland bekommt eigenen Spaceport

„Gefährliche Abhängigkeit“ beim Zugang zum Weltraum - Deutschland will Raketen von einer mobilen Startplattform in der Nordsee starten / Bild: GOSA

Die Raumfahrtindustrie wird künftig eine wichtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle spielen. Laut einer Studie dürfte der Markt für weltraumgestützte Anwendungen von rund 320 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf mehr als 1.250 Milliarden Euro bis 2040 anwachsen. Damit Deutschland nicht den Anschluss verpasst, soll es seinen eigenen Spaceport bekommen. Schon ab nächstem Jahr sollen die ersten Raketen von der Nordsee aus starten.

Längst hat das internationale Rennen um den Weltraum begonnen. Mitunter bekommen die etablierten Weltraumnationen bereits heftige Konkurrenz aus dem privaten Sektor. Das Unternehmen SpaceX etwa verfügt bereits über eine gewaltige Satelliten- und Raketenflotte. Der Markt für weltraumgestützte Anwendungen boomt. Bis 2040 soll er laut einer in der vergangenen Woche auf dem Weltraumkongress in Berlinvorgestellten Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) jährlich um 7,4 Prozent auf mehr als 1,25 Billionen Euro anschwellen. Kaum eine Branche – von der Produktion über die Logistik bis hin zur Landwirtschaft – wird demnach künftig ohne Daten aus dem Weltraum auskommen. Damit die deutsche Industrie international wettbewerbsfähig und unabhängig bleibt, soll deshalb hierzulande ein eigener Spaceport – oder Weltraumhafen – entstehen. Bereits ab April 2024 sollen Raketen aus deutschen Hoheitsgewässern ins All starten.

„Gefährliche Abhängigkeit“ beim Zugang zum Weltraum

"In immer mehr Branchen gilt: Wer im All nicht vorne mit dabei ist, wird auf der Erde kein Technologieführer sein", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Mit einem eigenen deutschen Spaceport solle der steigende Bedarf auf dem Markt kommerzieller Klein-Satelliten begegnet werden. Deutschland brauche einen souveränen Zugang ins Weltall – auch als Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit, so Russwurm. Deutschland befinde sich ein einer „gefährlichen Abhängigkeit“ bei der Weltrauminfrastruktur und dem Zugang zum Weltraum.

"In diesem Jahrzehnt werden viermal mehr Satelliten gestartet als im vorherigen. Dies führt zu Engpässen bei den landbasierten Spaceports", ergänzte Sabine von der Recke, Mitglied der Geschäftsführung der German Offshore Spaceport Alliance (GOSA), einem privaten Konsortium, zu dem etwa auch das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB gehört. Deshalb sei der Betrieb einer weiteren europäischen Startinfrastruktur so entscheidend. 

Kleinsatelliten starten vom „Entenschnabel“ in der Nordsee

So sollen künftig Raketen von einem privaten Spaceport in der Nordsee aus starten und Kleinsatelliten in eine nahe Erdumlaufbahn bringen. So wird es in Deutschland allerdings keinen Weltraumbahnhof wie etwa Cape Canaveral in den USA oder Baikonur in Kasachstan geben. Vielmehr wird es sich um eine schwimmende Startplattform der GOSA in der Nordsee handeln, gewissermaßen ein Spezialschiff mit Startrampe. Heimathafen soll nach BDI-Angaben Bremerhaven werden.

Wie der BDI bei dem Weltraumkongress in Berlin weiter mitteilte, soll sich der Startpunkt im sogenannten Entenschnabel befinden, dem entlegensten Winkel der Ausschließlichen Deutschen Wirtschaftszone, der sich etwa 350 Kilometer vor der nordwestdeutschen Küste befindet (siehe Karte). Jeder Start soll von einem Kontrollschiff und einem multifunktionalen Mission Control Center in Bremen aus begleitet werden. 

Startpunkt für Raketen vom deutschen Spaceport ist der \"Entenschnabel\", rund 350 km von der nordwestdeutschen Küste.

Weltraumhafen für europäische Microlauncher

In einer ersten zweiwöchigen Testphase im April 2024 sollen bis zu vier Raketen mit einer maximalen Länge von sieben Metern und einer suborbitalen Flughöhe von bis zu 50 Kilometern gestartet werden. Laut GOSA ist diese geplante „Demo-Mission“ der nächste entscheidende Schritt hin zu einem deutschen Weltraumhafen. Wie es hieß, sollen mit den suborbitalen Starts zunächst praktische technische Erfahrungen und Know-how gesammelt werden.

"Diese Erfahrungswerte werden uns dabei helfen, in Zukunft auch komplexere orbitale Starts umzusetzen", sagte Sabine von der Recke, Mitglied der GOSA-Geschäftsführung. In Zukunft sei geplant, von der mobilen Plattform in der Nordsee sogenannte europäische Microlauncher – also Kleinraketen mit einer Nutzlast von bis zu einer Tonne – in eine erdnahe Umlaufbahn zu bringen.  

Wirtschaftssysteme von Grund auf umgestalten

In Zukunft werden von Satelliten gesammelte Daten immer wichtiger. Für zahlreiche Bereiche und Branchen der Wirtschaft sind sie bereits oder werden unabdingbar, so zum Beispiel für das autonome Fahren oder für eine Steigerung der Effizienz bei der industriellen Produktion und der Logistik.

Vonseiten des BDI hieß es zudem: „In den kommenden Jahrzehnten dürften neue Anwendungen wie weltraumgestützte Solarenergie, Industrieproduktion im All oder die Erschließung von Ressourcen des Mondes unsere Wirtschaftssysteme von Grund auf umgestalten“. 

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