Der richtige Einstieg in die Edelmetalle
Beim Kauf von physischem Gold und Silber können die Anleger aus einer Vielzahl von Münzen und Medaillen wählen. Doch nicht alle sind gleichermaßen zu empfehlen.
Wer sich nicht zum Numismatiker weiterentwickeln möchte und auch keine eigene Sammlung aufbauen will, der ist als Anleger gut beraten, sich nur am reinen Metallwert zu orientieren und keine Sammleraufpreise zu zahlen. Für eine Kapitalanlage in Edelmetallen sind numismatische Münzen weitgehend ungeeignet.
Der Aufpreis, der beim Ankauf zu bezahlen ist, liegt in der Regel weit über dem reinen Metallwert. Ein Anleger benötigt hohe Preissteigerungen im Gold oder im Silber nur um den Sammleraufpreis auszugleichen und die erworbene Münze in einer Krise, in der auch der Sammlermarkt am Boden liegt, zum reinen Metallpreis gewinnbringend wieder verkaufen zu können.
Auf den Feingehalt kommt es an
Deshalb: Für Ihre Edelmetallkäufe zählt alleine der reine Metallpreis. Dieser hängt einzig vom Feingehalt ab. Er wird in 1.000stel Anteil angegeben. Das sogenannte Sterlingsilber weist zum Beispiel einen Feingehalt von 925 auf. Das heißt: Auf ein Kilogramm kommen 925 Gramm Feinsilber und 75 Gramm Fremdbestandteile.
Feingold besteht ausschließlich aus Gold. Seine Reinheit wird entweder mit 24 Karat angegeben oder mit dem Stempel 999,9 versehen. Es ist sehr weich und leicht durch Kratzer und Verformungen zu beschädigen. Deshalb kommt Feingold fast nur im Bereich der Anlagemünzen zum Einsatz.
Der chinesische Panda, der kanadische Maple Leaf, der American Buffalo, der australische Nugget (Känguru), der neuseeländische Kiwi und der Wiener Philharmoniker bestehen beispielsweise aus reinem Feingold (24 Karat). Sie zählen international zu den bekanntesten Anlagemünzen, die aus reinem Gold hergestellt werden.
Beim ebenfalls sehr weit verbreiteten 916er Dukatengold enthält die Münze neben 91,66 Prozent Gold auch eine geringe Beimischung aus 8,34 Prozent Fremdbestandteilen, zumeist Kupfer, Silber, Nickel oder Palladium. Der rötliche Farbton des Kupfers lässt beispielsweise den aus Dukatengold gefertigten südafrikanischen Krügerrand im Vergleich zum honiggelben Feingold ein wenig dunkler schimmern. Beimischungen aus Silber und Palladium hingegen hellen das Dukatengold optisch auf und lassen es „weißer“ als Feingold erscheinen.
Münzgold wird durch den Zusatz von Kupfer und Silber gehärtet
Für den Gebrauch als Münzmetall ist das Dukatengold viel besser geeignet als das hochreine Feingold. Der geringe Kupfer- oder Nickelgehalt verleiht der Münze eine höhere Festigkeit. Für Goldmünzen, die auch als Kursmünzen im Umlauf sind, ist dies von Vorteil, denn nach einiger Zeit weist die aus Dukatengold gefertigte Münze deutlich weniger Gebrauchsspuren auf.
Zu den bekanntesten aus Dukatengold hergestellten Anlagemünzen zählen der südafrikanische 'Krügerrand', seine Vorläufer die sogenannten Randmünzen, der 1984 erstmals geprägte 'Angel' der Isle of Man, der American Gold Eagle, die britische 'Britannia' Goldmünze und der ebenfalls britische 'Sovereign'.