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China – vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind?

Die Wirtschaft von China hat – für viele überraschend – derzeit mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Vor allem scheint das dortige Wirtschaftswachstum an seine Grenzen zu gelangen. Analysten zufolge könnte das Land sogar schon bald zum Risiko für die globalen Finanzmärkte und die Weltwirtschaft werden. Das Reich der Mitte – vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind?

China hat Probleme. Und sie sind weit umfangreicher als bisher angenommen. Daniel Hartmann, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters Bantleon, findet in seinem jüngsten Kommentar von letzter Woche gar drastische Worte: „Alles in allem spricht viel dafür, dass die chinesische Wirtschaft auf unabsehbare Zeit ein latenter Risikofaktor für die Weltwirtschaft und damit auch für die Finanzmärkte bleibt“. Doch woher nur kommen solche düsteren Prognosen?

Sorgenkind „Bilanzrezession“

Bereits im Juli hatte Hartmann in einem seiner Kommentare drei wichtige Gründe dafür genannt. Erstens lahme der Export. Die zurückhaltende Nachfrage aus Europa und den USA spüre China mit „voller Wucht“. So lagen die chinesischen Ausfuhren im Juni 12,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Zweitens schwächele die Binnennachfrage im Land. Das Wachstum der Umsätze im Einzelhandel sei im zweiten Quartal von 20 Prozent auf nur drei Prozent abgestürzt. Und die Konsumenten blieben nach wie vor zurückhaltend.

Drittens, und das sei das größte Sorgenkind, herrsche Katerstimmung im chinesischen Immobilienmarkt. Im Juni seien 30 Prozent weniger Bauprojekte angegangen worden als im Jahresvergleich. Die Rede sei bereits von einer „Bilanzrezession“ und damit einer langanhaltenden Abwärtsspirale. 

Der Riese wankt

Nun hat Hartmann in seinem neuesten Kommentar nochmal nachgelegt. Dessen Titel lautet: „China. Der Riese wankt!“. Hier schreibt der Ökonom, dass sich die Tendenz, dass China vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind der Weltwirtschaft mutiert, in den vergangenen Wochen noch einmal verstärkt hat. So lägen die chinesischen Wirtschaftsdaten für Juli „weit unter den Erwartungen“.

So sei der Einzelhandel nur um 2,5 Prozent statt um 4,0 Prozent gewachsen und die Industrieproduktion nur um 3,7 statt 4,3 Prozent. „Das sind Zahlen, die genauso von einem x-beliebigen Industrieland stammen könnten“, schreibt Hartmann. „Von dem einstigen Wachstumsriesen ist nicht mehr viel übriggeblieben“. 

Goldgräberstimmung am Immobilienmarkt ist vorbei

So habe China derzeit mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Die Corona-Pandemie etwa und die Regulierungswut der Regierung, unter der speziell die Internet-Firmen litten, habe zu einem „nachhaltigen Vertrauensverlust“ in der Bevölkerung geführt. Der Glaube an einen „immerwährenden Aufschwung“ sei dadurch beschädigt worden. Dies führe – neben einer steigenden Arbeitslosigkeit gerade unter Hochschulabgängern – zu einer Zurückhaltung der privaten Haushalte beim Konsumverhalten.

Dass das chinesische Wachstumsmodell an seine Grenzen stoße zeige sich aber nirgendwo deutlicher als am Immobilienmarkt, wo die „Goldgräberstimmung“ – nicht zuletzt auch wegen der schrumpfenden Bevölkerung – erst einmal vorbei sei. Der zuletzt in die Insolvenz gegangene Bauträger Evergrande sei schon lange kein Einzelfall mehr. Einige andere große chinesische Bauunternehmen und auch staatliche Bauträger befänden sich entweder in Zahlungsschwierigkeiten oder wiesen Verluste auf. 

Krise im Finanzsektor von China angekommen

So sieht Hartmann die Krise am Immobilienmarkt bereits im Finanzsektor von China angekommen. Er schreibt: „In China fungieren Asset Manager – sogenannte Trust Companies – einerseits als Kreditgeber von Bauträgern. Andererseits bündeln sie diese Kredite in Wealth Management Products (WMPs), die dann mit hohen Renditezusagen (6% und mehr) an Privatkunden verkauft werden. Aufgrund der Krise am Immobilienmarkt können diese Zinsversprechen aber nicht mehr eingehalten werden“.

An diesem Beispiel werde deutlich, dass dem Immobilienmarkt in China bislang nicht nur als Konjunkturmotor, sondern auch in der Vermögensanlage eine bedeutende Rolle zufiel. So werde die Staatsführung alles daran setzen, um eine durch den Immobilienmarkt ausgelöste und gravierende Finanzkrise zu verhindern. So seien etwa bereits die Leitzinsen mehrfach gesenkt worden und die Kreditvergabe an Privatkunden erleichtert worden. 

Latenter Risikofaktor für die Weltwirtschaft

Doch „mit Blick voraus“ dürfte es der Regierung schwerfallen – abgesehen von ein bisschen Schadensbegrenzung – nachhaltige Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur „zu lancieren“. So schließt Hartmann seinen Kommentar mit den bereits oben zitierten Worten: „Alles in allem spricht viel dafür, dass die chinesische Wirtschaft auf unabsehbare Zeit ein latenter Risikofaktor für die Weltwirtschaft und damit auch für die Finanzmärkte bleibt“.

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