Bremst der Mangel an kritischen Rohstoffen das Tempo der Energiewende?

Ausgewertet hatten die Forscher aktuelle Daten der Weltbank. Sie zeigen, dass kritische Metalle und Mineralien derzeit vielfach in politisch instabilen Ländern konzentriert sind. Zu ihnen zählen Staaten wie Chile, Indonesien, Brasilien, aber auch der Kongo, Argentinien und Südafrika.
Da die Produktion bei vielen Metallen kaum mit der wachsenden Nachfrage mithalten kann, mahnen die Forscher bei der Elektrifizierung von Schwerlastfahrzeugen zur Vorsicht, denn hier werden deutlich mehr kritische Metalle benötigt als bei anderen Fahrzeugen.

Kleiner Sektor mit großer Wirkung auf die Nachfrage
Diese Warnung mag auf den ersten Blick überraschen, denn der Schwerlastverkehr macht in einigen Ländern lediglich zwischen vier und elf Prozent des gesamten Fuhrparks aus. Dennoch gehen die Forscher davon aus, dass die batteriebezogenen kritischen Metalle, die in elektrischen Schwerlastfahrzeugen verwendet werden, in den kommenden Jahrzehnten 62 Prozent des Bedarfs an kritischen Metallen ausmachen werden.
Als Lösung des Problems hält das Forscherteam den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für unabdingbar, damit in Zukunft eine geschlossene Versorgungskette für kritische Metalle erreicht werden kann. Aus diesem Grund sollte eine Reihe von Strategien in Betracht gezogen werden, welche die Recyclingeffizienz und die Verwertungsquote von Altbatterien in einem angemessenem Tempo zu steigern vermögen.
Außerdem schlagen die Forscher vor, dass die Länder politische Maßnahmen ergreifen sollten, die alternative Designs für Kathoden/Anoden und Brennstoffzellensysteme begünstigen, um auch auf diesem Weg die Abhängigkeit von kritischen Primärmetallen zu verringern.