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Als Ölversorger wird Russland für China immer wichtiger

Die Tanker, die in chinesischen Häfen anlandeten, brachten im Jahr 2023 deutlich mehr Öl aus Russland und weniger Öl aus Saudi-Arabien in die Volksrepublik.

Eine direkte Folge des Kriegs in der Ukraine und der mit ihm verbundenen westlichen Sanktionen ist, dass Russland sich von seinen bislang bevorzugten Handelspartnern im Westen getrennt hat. Als Alternative wurde neue Kooperationen mit Partnern im asiatischen Raum aufgebaut.

Ein Spiegelbild dieser Entwicklung ist die chinesische Importstatistik für Erdöl. Sie wies Saudi-Arabien jahrelang als das größte und damit wichtigste Herkunftsland für die Ölimporte der Volksrepublik aus. In der Zwischenzeit hat Russland diese Position übernommen, denn erstmals seit 2018 hat das Reich der Mitte nach Angaben seiner Zollbehörde aus dem Nachbarland mehr Erdöl importiert als aus der Golfmonarchie.

Derzeit weisen die Daten der Zollbehörde tägliche Öleinfuhren aus Russland in Höhe von 107 Millionen Tonnen oder 2,14 Millionen Barrel pro Tag aus. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg von 24 Prozent. Hingegen gingen die chinesischen Ölimporte aus Saudi-Arabien leicht auf 86 Millionen Tonnen zurück.

China bevorzugte im vergangenen Jahr den Import von billigem Öl

Auf dem dritten Platz der chinesischen Einfuhrstatistik folgt der Irak. Er lieferte 59 Millionen Tonnen Rohöl pro Tag in die Volksrepublik. Überraschend ist, dass Malaysia den vierten Platz in dieser Statistik einnimmt, denn als nennenswerter Ölproduzent ist das Land bislang noch nicht in Erscheinung getreten. Allerdings verlaufen wichtige Seehandelsrouten von und nach China durch Gewässer, die von Malaysia kontrolliert werden.

Hinter den Einfuhren aus Malaysia könnten sich möglicherweise indirekte Importe aus dem Iran und aus Venezuela verbergen. In diesem Fall würde das in beiden Ländern geförderte Öl im malaysischen Seeraum umgeladen und anschließend weiter nach China verschifft werdem. Die chinesische Zollstatistik weist für die beiden ebenfalls mit Sanktionen belegten Länder keine offiziellen Einfuhren aus.

Aus den Daten der Zollbehörde ist auch ersichtlich, dass China im vergangenen Jahr beim Öleinkauf bevorzugt auf preiswerte Anbieter zurückgegriffen hat. So stiegen im Dezember, als sich der Ölpreis wieder dem Ölpreisdeckel von 60 US-Dollar je Fass, den die G7-Staaten festgelegt haben, annäherte, die Einfuhren aus Russland im Vergleich zum Vorjahr um annähernd 50 Prozent auf 9,6 Millionen Tonnen an, während gleichzeitig die Importe aus Saudi-Arabien um knapp 16 Prozent auf sechs Millionen Tonnen zurückgingen.

Die Nachfrage aus China dürfte den Ölpreis kurzfristig nicht treiben

Diese Entwicklung könnte erklären, warum Saudi-Arabien Anfang Januar seine offiziellen Verkaufspreise für Öllieferungen nach Asien deutlich gesenkt hat. Was ein Hinweis darauf wäre, dass die Saudis ihrerseits den interessanten chinesischen Ölmarkt den Konkurrenten aus Russland, Iran und Venezuela nicht kampflos überlassen wollen.

Insgesamt betrachtet ist die Ölnachfrage aus dem Reich der Mitte jedoch weiterhin schwach, denn die Daten des Nationalen Statistikamtes lassen erkennen, dass im Dezember lediglich 60,1 Millionen Tonnen bzw. 14,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag in China raffiniert wurden. Dies stellt den niedrigsten Tageswert dar, der im gesamten Jahr 2023 gemessen wurde.

Die Zahlen deuten damit ein Überangebot von raffinierten Ölprodukten auf dem chinesischen Markt an. Sofern die Raffinerien ihre Nachfrage nicht kurzfristig erhöhen, ist deshalb damit zu rechnen, dass der chinesische Ölmarkt als gut versorgt und gesättigt anzusehen ist. Starke Impulse auf die Preise sind von dieser Seite aus somit kurzfristig nicht zu erwarten.

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