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400-Unzen-Goldbarren kosten erstmals über eine Million US-Dollar

Während sich der in Fort Knox verwahrte Goldbestand der USA seit 1971 nicht verändert hat, hat sich die Zahl der ausgegebenen und auf US-Dollar lautenden Banknoten seitdem exponentiell vermehrt.

Wer hat sie nicht instinktiv vor Augen die großen 400 Unzen Goldbarren, die vor allem in Notenbanktresore eingelagert sind und in so manchem Gangsterfilm mit einer Leichtigkeit davongetragen werden, die bei 12,5 Kilogramm Gewicht schon etwas seltsam anmutet? Die Bilder der Barren sind bekannt, aber ihren Wert werden die meisten von uns kaum einschätzen können.

Verwunderlich ist das nicht, denn wer merkt sich schon die Preise für Güter, die man selbst mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit niemals kaufen wird? Trotzdem sollten Sie an dieser Stelle aufhorchen, denn mit dem Anstieg des Goldpreises auf über 2.500 US-Dollar pro Feinunze kostete auch ein 400 Unzen Goldbarren erstmals in der Geschichte mehr als eine Million US-Dollar.

In London, einem der Hauptumschlagsplätze für Gold in der westlichen Welt, werden nach Angabe der London Bullion Market Association in der Regel Barren gehandelt, die zwischen 350 und 430 Unzen reines Gold enthalten. Wer hier einen der „kleineren“ Barren kauft, bleibt somit noch unterhalb der psychologisch wichtigen Millionenschwelle.

Die Notenbanken des globalen Südens stehen weiterhin auf der Käuferseite

Sie selbst werden vermutlich nie einen solchen Barren kaufen. Doch andere, vor allem die Notenbanken, tun es ständig. Insgesamt 483,3 Tonnen haben sie allein in der ersten Jahreshälfte 2024 wieder gekauft, was fast 40.000 dieser großen Barren entspricht. Der wesentliche Grund für die anhaltenden Käufe der Zentralbanken ist das Misstrauen gegenüber dem US-Dollar. Es speist sich derzeit aus zwei Hauptmotiven. Zum einen ist die US-Geldpolitik immer noch sehr locker und die Staatsverschuldung in den USA steigt unverdrossen.

Der zweite Grund ist politischer Natur: Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine und den nachfolgenden Sanktionen, bei denen russische Guthaben zunächst eingefroren wurden und jetzt auch aktiv wie von der Bundesregierung geplant konfisziert werden, um damit eigene Haushaltslöcher zu stopfen, weiß jede Notenbank, dass ihre Rücklagen, wenn sie in einem Land des Wertewestens gelagert werden, vor staatlichem Diebstahl nicht sicher sind.

Viele Marktbeobachter gehen von einem weiter steigenden Goldpreis aus. Jim Rickards beispielsweise hat ein Ziel für den Goldpreis von 27.000 US-Dollar je Feinunze. Auf den ersten Blick wirkt diese Prognose ziemlich utopisch. Ihr liegt jedoch eine detaillierte Analyse zugrunde, die auf der möglichen Rückkehr zu einem Goldstandard basiert. Jim Rickards geht dabei von einem Szenario aus, bei dem die Zentralbanken gezwungen sein könnten, zu einem goldgedeckten System zurückzukehren, weil das Vertrauen in die unendliche Flut des Papiergelds erschöpft ist.

Die Menge des Goldes in den Tresoren der US-Notenbank blieb über die Jahre gleich, während eine Flut von US-Dollar in das System gepumpt wurde

Legt man nun, wie Jim Rickards es tut, den historisch von der Federal Reserve Bank verwendeten Golddeckungsgrad von 40% zugrunde und verwendet die US-Geldmenge M1 von derzeit etwa 17,9 Billionen US-Dollar, müsste der neue US-Dollar mit Gold im Wert von 7,2 Billionen US-Dollar gedeckt sein. Da die USA über 261,5 Millionen Unzen Gold verfügen und anzunehmen ist, dass vor einer Golddeckung kein weiteres Gold hinzugekauft wird, ergibt eine Division der 7,2 Billionen US-Dollar durch 261,5 Millionen Unzen einen Goldpreis von 27.533 US-Dollar je Unze.

Vollkommen abwegig ist diese Rechnung damit keineswegs. Zwar kann niemand derzeit verlässlich abschätzen, ob die Notenbanken jemals wieder zu einer Golddeckung zurückkehren werden und ob in diesem Fall erneut ein Deckungsgrad von 40 Prozent gewählt werden wird. Dennoch macht die Rechnung deutlich, wie viele US-Dollar heute im Vergleich zum 15. August 1971, also dem Tag, an dem US-Präsident Richard Nixon die fixe Bindung des Dollars an das Gold aufhob, als Zahlungsmittel durch die Welt geistern.

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