Verschläft der Markt gerade das wahre Potential?
Aguia Resources konzentriert seine Anstrengungen momentan darauf, das Santa Barbara Goldprojekt in Kolumbien in Betrieb zu nehmen. Getroffen wurde diese Entscheidung, weil Santa Barbara unter den gegebenen Möglichkeiten der schnellste und auch kostengünstigste Weg ist, um einen stabilen Cashflow zu generieren. Er soll dazu dienen, die Finanzierung der weiteren Arbeiten aus eigener Kraft zu ermöglichen.
Dieser Fokus ist naheliegend. Er verstellt jedoch ein wenig den Blick auf das El-Dovio-Projekt. Wenn Santa Barbara so etwas wie das Arbeitspferd des Unternehmens ist, dann könnte man El Dovio die Rolle eines jungen und noch kleinen Fohlens zuschreiben, dem später einmal eine große Karriere als Renn- und Zuchtpferd zukommen wird. Denn El Dovio ist im Vergleich zu Santa Barbara ein sehr viel größeres Projekt.
Aguia Resources will aus eigener Kraft stetig wachsen
Die deutlich größere Größe des El-Dovio-Projekts erfordert mehr Zeit und mehr Kapital für seine Entwicklung. Auch aus diesem Grund lag die Entscheidung, mit der Entwicklung von Santa Barbara zu beginnen, um einen stabilen Cashflow zu erzeugen, nahe und macht sehr viel Sinn. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Arbeiten auf El Dovio derzeit ruhen und erst später wieder aufgenommen werden, es bedeutet vielmehr, dass sich diese Tätigkeiten derzeit eher unauffällig im Hintergrund vollziehen.
Übernommen hatte Aguia Resources das Projekt als Teil des Andean-Mining-Portfolios von Newrange Gold bei dessen Übernahme. Newrange hatte El Dovio als ein vulkanisch-mineralisiertes System (VMS-System) interpretiert. Eine tiefere Analyse der Bohrdaten deutet jedoch darauf hin, dass es sich bei diesem Projekt um eine orogenetische Goldader-Mineralisierung mit einer späteren Injektion von Kupfer- und Zinkmineralisierung handelt.
Bislang wurden auf dem Projekt 34 Bohrlöcher niedergebracht. Sie wurden von Aguia Resources in den letzten Monaten neu untersucht und ausgewertet. Die dabei gemachten Erkenntnisse geben dem Unternehmen die Zuversicht, dass ein hochgradiges Polymetall-System vorliegt. Um diese Ansicht bestätigen und mit Zahlen belegen zu können, sind allerdings noch weitere Bohrungen nötig.
15,60 g/t Gold und 20,3 g/t Silber, 2,24% Kupfer und 2,1% Zink über 2,1 Meter
Einen ersten Eindruck, der allerdings sehr zu überzeugen vermag, geben jedoch die am Montag von Aguia Resources gemeldeten Zahlen. Sie weisen auf Mineralisierungen mit drei Prozent Kupfer und fünf Gramm pro Tonne Gold. Derzeit besteht die starke Vermutung, dass der El-Dovio-Erzkörper eine ähnliche Struktur aufweist wie die De-Grussa-Mineralisierung. Sie hat Sandfire Resources dazu verholfen, die eigene Marktkapitalisierung auf über zwei Milliarden Euro zu steigern.
Dabei sind mineralisierte Abschnitte mit 15,60 g/t Gold, 20,3 g/t Silber, 2,24% Kupfer und 2,1% Zink über 2,1 Meter oder 5,68 g/t Gold, 5,89% Kupfer und 1,3% Zink über 6,85 Meter oder 9,36 g/t Gold, 30,0 g/t Silber, 5,16% Kupfer und 0,5% Zink über 2,60 Meter eine hervorragende Ausgangsbasis für weitere Erkundungen.
Gleiches gilt für die Schlitzproben und Schürfungen. Auch sie fallen mit 9,18 g/t Gold, 15,1 g/t Silber, 2,45% Kupfer und 2,0% Zink über 21,0 Meter oder 13,0 g/t Gold, 43,0 g/t Silber, 5,9% Kupfer und 0,4% Zink über 6,0 Meter und 5,6 g/t Gold, 6,8 g/t Silber, 0,5% Kupfer und 0,4% Zink über 45 Meter ausgesprochen gut aus.
Aufhorchen lassen müssten die Investoren auch die metallurgischen Ergebnisse, denn sie deuten an, dass ein außergewöhnlich attraktives Konzentrat erstellt werden kann. Ein ein mit einer 53 Kilogramm schweren Sammelprobe durchgeführter Testlauf erbrachte hervorragende Ausbeuten von 96,4% beim Gold, 91,1% beim Silber, 97,8% beim Kupfer und 96,8% beim Zink.
Die Ignoranz der anderen als Mutter der eigenen Gewinne?
Dass der Kapitalmarkt oftmals mit zweierlei Maß misst, ist vielen erfahrenen Anlegern nicht nur bewusst, sondern sie ziehen daraus auch aktiv ihre Vorteile, indem sie ganz speziell nach den übersehenen Aktien suchen und gezielt auf diese setzen. Denn korrigiert der Markt eines Tages seine Fehleinschätzung, winken hier sehr schnell große Gewinne.
Im Mai 2024 sprang die Aktie von Australian Copper & Gold unter hohen Umsätzen an und vollzog einen Sprung von 0,12 auf 0,61 AUD, als das Unternehmen für sein Cobar-Projekt 16,9 g/t Gold und 1.473 g/t Silber über 5,0 Meter sowie 1,0 g/t Gold und 502 g/t Silber über 8,0 Meter und in einer dritten Bohrung 0,17 g/t Gold und 545 g/t Silber über 4,0 Meter vermeldete. Die gemeldeten Zahlen sind recht gut mit den Ergebnissen vergleichbar, die Aguia Resources von seinem El-Dovio-Projekt vermelden kann.
Als die Meldung von Australian Copper & Gold herauskam, wurde von einer großen Entdeckung gesprochen und die Marktkapitalisierung stieg auf 135 Millionen AUD an. Eine vergleichbare Entwicklung gab es bei der Veröffentlichung der Ergebnisse von Augia Resources nicht und die Marktkapitalisierung liegt immer noch bei 54,24 Millionen AUD. Ob das unter die Theorie „Der Markt hat immer recht“ fällt oder aber die Annahme bestätigt, dass auch der rationalste Markt immer seinen blinden Fleck haben wird, muss jeder Anleger selbst entscheiden. Aguia Resources hat seinen Teil zur Auflösung des Problems beigetragen und die ersten Fakten auf den Tisch gelegt. Weitere Fakten dürften mit neuen Bohrungen in Zukunft folgen.