Phosphat aus Brasilien soll Importmarkt verdrängen

Erste unabhängige Feldversuche bestätigen agronomische Eignung
Aguia Resources Limited hat bekannt gegeben, dass seine Phosphatprodukte Pampafos (12 % P₂O₅) und Lavratto (6 % P₂O₅) in unabhängigen Feldversuchen positive Ergebnisse erzielt haben. Die Tests seien im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul vom Agraringenieur Dr. Felipe de Campos Carmona am Technologischen Zentrum Integrar/Agrinova durchgeführt worden. Dabei seien die Produkte mit etablierten Importdüngern verglichen worden, unter anderem mit marokkanischem Superphosphat (32 % P₂O₅) und Monoammoniumphosphat (MAP, 48 % P₂O₅).
Nach Darstellung des Unternehmens habe Pampafos bei allen Hauptkulturen, darunter Soja, Mais, Reis, Hafer und Weizen, agronomische Wirkungen erzielt, die denen der höher konzentrierten Importdünger gleichkämen oder diese überträfen. Selbst das niedriggradige Produkt Lavratto habe bei Soja einen bemerkenswerten Ertrag gezeigt und sich als konkurrenzfähig gegenüber importierten Superphosphaten erwiesen.
Wirtschaftlicher Vorteil durch lokale Produktion
Aguia betont, dass sich daraus ein deutlicher Preisvorteil für brasilianische Landwirte ergeben könnte. Während MAP aktuell etwa 1.050 AUD pro Tonne koste, könne Pampafos voraussichtlich zu einem Preis zwischen 200 und 230 AUD pro Tonne angeboten werden. Aufgrund der Nähe der geplanten Produktionsstätte in Caçapava do Sul zum Absatzmarkt würden sich zusätzlich Transportkostenvorteile von rund 20 bis 30 AUD pro Tonne ergeben.
Wachsender Bedarf an Phosphat in Südbrasilien
Der Bundesstaat Rio Grande do Sul weist laut historischen Untersuchungen in über 60 % der untersuchten Ackerflächen eine Phosphorunterversorgung auf. Dem Unternehmen zufolge sei eine phosphatbasierte Düngung daher auf weiten Teilen der landwirtschaftlichen Nutzfläche unerlässlich, um wirtschaftliche Erträge zu erzielen.
Die geplante Verarbeitung der beiden Produkte Pampafos und Lavratto soll aus den Lagerstätten im Gebiet Mato Grande erfolgen. Das Erz werde ohne chemische Behandlung lediglich zerkleinert und getrocknet. Dadurch ließen sich Betriebskosten niedrig halten. Die Lagerstätte befindet sich rund zwei Kilometer von der vorgesehenen Anlage entfernt.
Produktionsstart noch 2025 erwartet
Das Management gab an, die erste Produktion für Ende 2025 anzustreben. Geplant sei, anstelle einer Neuanlage eine bestehende Verarbeitungsanlage zu pachten. Dadurch sollen Investitionen gesenkt und der Produktionsbeginn beschleunigt werden. Die nun veröffentlichten Feldtestergebnisse würden nach Einschätzung des Unternehmens das Vertrauen in die Produkte zusätzlich stärken.
Langfristige Rolle im Agrarsektor geplant
Trotz des parallel laufenden Aufbaus des Goldprojekts Santa Barbara in Kolumbien wolle Aguia nach eigener Darstellung am brasilianischen Phosphatsektor festhalten. Die zunehmende Importabhängigkeit und hohe Düngemittelpreise in Brasilien würden laut Unternehmensführung dafür sprechen, dass lokal produzierte Phosphate eine strategisch wichtige Rolle übernehmen könnten.