Aguia entdeckt neue Goldader - was steckt dahinter?

Verbindungen zwischen bestehenden Adern vermutet
Nach Unternehmensangaben wurde in einem alten Stollen nördlich der Mariana-Ader ein neues Quarz-Adernsystem freigelegt. Diese geologischen Strukturen könnten, so die Einschätzung des Managements, eine Verbindung zwischen den bekannten Adern „Santa Barbara" und „Mariana" darstellen. Drei entnommene Proben enthielten Goldgehalte von 18,6 g/t, 16,49 g/t und 9,51 g/t.
Die Geologie deute laut Unternehmensangaben darauf hin, dass es sich um ein sogenanntes Stockwork-System handeln könnte, ein Netzwerk aus zahlreichen, miteinander verbundenen Adern, wie es im Goldprojekt Buriticá bekannt ist. Executive Chairman Warwick Grigor erklärte, dass diese Entdeckung das Potenzial habe, das Projekt maßgeblich zu verändern.

Effizienzsteigerung durch neues Management
Aguia berichtete zudem von einer vollständigen Neubesetzung des Betriebs- und Aufbereitungspersonals. Ersetzt wurden unerfahrene lokale Arbeitskräfte durch Fachpersonal mit Kenntnissen im untertägigen Schmalgang-Bergbau und in der Goldverarbeitung. Dies habe laut Management zu einer deutlichen Reduktion der Erzverdünnung geführt.
Das zugeführte Material weise seither konstant Goldgehalte von über 10 g/t auf. Diese Werte gelten im selektiven Goldbergbau als besonders wirtschaftlich und könnten laut Unternehmensangaben auf eine nachhaltige Effizienzsteigerung im Abbauprozess hindeuten.
Verarbeitungsanlage technisch modernisiert
Zur Verbesserung der Goldausbeute sei laut Aguia der Mahlkreislauf angepasst worden. Durch eine reduzierte Partikelgröße habe sich die Laugung verbessert. Zusätzlich seien stärkere Motoren mit 40 PS anstelle der bisherigen 20 PS für die Mühlen bestellt worden, um die metallurgische Zielausbeute von über 90 % zu ermöglichen.
Auch das Merrill-Crowe-Verfahren zur Goldabscheidung sei überarbeitet worden. Die Rührbehälter seien so umgerüstet worden, dass eine Gegenstrom-Extraktion des verbleibenden Goldes aus der Lösung ermöglicht werde. Der erste Doré-Barren sei bereits hergestellt und zur Analyse an eine Raffinerie in Medellín versendet worden.

Weitere Bohrungen und Kapazitätsausbau vorgesehen
Bislang seien nach Angaben des Unternehmens 19 Diamantbohrungen mit insgesamt 2.027 Bohrmetern niedergebracht worden. Ziel sei es, die Ausdehnung der bekannten Adern „Santa Barbara" und „Mariana" in Tiefe und Richtung besser zu erfassen.
Laut Management solle die Exploration der vermuteten Verbindungsadern fortgesetzt und gleichzeitig die Verarbeitungskapazität der Anlage ausgebaut werden. Die geplante Tagesleistung der Anlage werde perspektivisch 50 Tonnen erreichen, sobald alle Umrüstungen abgeschlossen seien.
Ausblick
Das Unternehmen gab an, dass weitere Bohrprogramme auf dem Santa Barbara Projekt geplant seien, um die geologischen Zusammenhänge zwischen den Adern zu bestätigen. Das Management äußerte die Erwartung, dass eine signifikante Erweiterung des mineralisierten Systems möglich sei. Sollte sich dies bewahrheiten, könne das Projekt mittelfristig als wirtschaftlich tragfähig gelten. Voraussetzung dafür sei die erfolgreiche Umsetzung der laufenden technischen und betrieblichen Maßnahmen sowie ein stabiler Goldertrag.

