Umweltgenehmigung für das Welchau-Projekt erhalten
Der Name ADX Energy dürfte schon bald nicht nur für Öl aus dem Wiener Becken, sondern auch für Öl und Gas aus Quellen in Oberösterreich stehen.
Der Bohrplatz Welchau-1 liegt in der Nähe eines touristisch interessanten Gebietes und eines kleinen Naturschutzgebietes. Niedergebracht werden soll die Bohrung auf einer Wiese, die derzeit landwirtschaftlich genutzt wird. Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage hat die Landesregierung darauf geachtet, die Interessen aller Beteiligten abzuwägen, einschließlich des lautstarken Widerstands einer kleinen Gruppe von Umweltschützern, die ein besonderes Interesse an dem Naturschutzgebiet hatten.
Der Genehmigungsprozess zog sich aus diesem Grund länger hin als bei anderen Anträgen, was zu einer Verzögerung des Projektbeginns geführt hat. Positiv für ADX Energy war, dass die örtliche Gemeinde sich nicht gegen das Projekt ausgesprochen hat, und eine große Zahl prominenter Gemeindemitglieder die Bohrung öffentlich nachdrücklich unterstützt hat.
ADX Energy möchte die Bohrung Welchau-1 im Januar 2024 niederbringen
Vor der Umweltgenehmigung hatte bereits das Bergamt im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen der Republik Österreich am 16. August 2023 die Bohrgenehmigung erteilt. Mit der nun ebenfalls vorliegenden Umweltgenehmigung kann ADX Energy mit den Arbeiten zur Vorbereitung des Bohrplatzes beginnen.
Dies soll so schnell wie möglich geschehen, damit die Bohrung noch im Januar 2024 abgeteuft werden kann. Durchgeführt wird die Bohrung mit der E202-Bohranlage von RED Drilling & Services GmbH, die derzeit auf dem Anshof-Projekt die Bohrung Anshof-2 niederbringt. Sobald die Arbeiten dort abgeschlossen sind und der Bohrplatz auf dem Welchau-Projekt vorbereitet ist, kann die Verlegung der Anlage erfolgen, denn die entsprechenden Verträge hat ADX Energy mit RED Drilling bereits unterzeichnet.
Am Welchau-Projekt hält ADX Energy eine wirtschaftliche Beteiligung von 80 Prozent
Das Welchau-Gasvorkommen ist für ADX Energy gleich aus mehreren Gründen von besonderem Interesse. Es liegt nicht nur im Herzen Europas und verfügt über ein außergewöhnliches Gasressourcenpotential in großer Nähe zu den späteren Kunden. Sehr günstig ist auch, dass das Gasvorkommen in geringen Tiefen erwartet wird und das Projekt in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Gaspipelines liegt. Für ADX Energy bedeutet dies geringere Bohr- und Anschlusskosten.
Diese Vorteile sind auch für andere Explorationsunternehmen von großem Interesse. ADX Energy hat deshalb einen Anteil von 20 Prozent am Projekt an die an der kanadischen Börse gelistete MCF Energy Ltd. abgetreten. Im Gegenzug übernimmt MCF die Hälfte der Kosten für die Bohrung Welchau-1. Diese zielt auf die gleichen Lagerstätten wie die nahegelegene Bohrung Molln-1, der OMV, in der im Jahr 1989 Gas nachgewiesen wurde. Die nun vorliegenden Genehmigungen erlauben es ADX Energy, das Welchau-Projekt ohne Einschränkungen voranzutreiben.
Die Vorbereitungsarbeiten sollen umgehend beginnen
Um die Auswirkungen auf das nahe gelegene Naturschutzgebiet während der sechs- bis achtwöchigen Bohrarbeiten so gering wie möglich zu halten, hat ADX gemeinsam mit der Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich vereinbart, die Bohrarbeiten nur auf die Wintermonate zu beschränken, in denen die Aktivität von Fauna und Flora am geringsten ist.
Aus diesem Grund werden die notwendigen Arbeiten zur Vorbereitung des Bohrplatzes umgehend beginnen, damit der Winter 2023/2024 zum Abteufen der Bohrung genutzt werden kann. Aktuell rechnen ADX Energy und RED Drilling damit, dass das Bohrprogramm im Erfolgsfall etwa 39 Tage dauern wird.
ADX Energy hilft, die starke Abhängigkeit von Russland zu reduzieren
Ian Tchacos, der Vorstandsvorsitzende von ADX Energy, freute sich über den positiven Bescheid und hob in seiner Stellungnahme hervor, dass der Genehmigungsprozess im Vergleich zu anderen Ländern sehr effizient und transparent durchgeführt wurde. „Diese Umweltfreigabe basiert auf einem Gleichgewicht zwischen Umwelt-, Gemeinschafts-, Wirtschafts- und Energiesicherheitsinteressen und die Bohrung in Welchau erfolgt zu einer Zeit, in der russisches Gas noch immer über 50 Prozent des österreichischen Gasbedarfs deckt.“
Dieser Punkt ist besonders kritisch, da für das Jahr 2024 ein von offizieller Seite bestätigter Lieferstopp droht. Mit einer erfolgreich gestarteten Gasproduktion auf Welchau hat Österreich jedoch die Chance, deutlich unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden, sodass das Land anschließend politisch nicht mehr so erpressbar ist wie zum gegenwärtigen Zeitpunkt.