Lichtenberg-1 enthält kein kommerziell nutzbares Gas
Die Bohrung Lichtenberg-1 endete als ein Misserfolg, liefert aber dennoch wesentliche Daten, um die Struktur des gesamten Lichtenbergprojekts besser verstehen zu können.
„Die Bohrung Lichtenberg-1 erreicht die Endteufe, ohne dass auf Basis der Bohrdaten innerhalb der kartierten Struktur potentiell kommerziell nutzbare Gassande angetroffen wurden.“ Dieser entscheidende Satz aus dem abschließenden Bohrbericht von ADX Energy schickte die Aktie in der Nacht vom Sonntag auf den Montag im australischen Handel um 0,015 Australische Dollar (AUD) oder 13,04% in die Tiefe.
So verständlich die enttäuschte Reaktion der Anleger ist, so sehr könnte sie aber auch für Nachzügler einen guten Einstiegszeitpunkt darstellen, denn der Misserfolg auf Lichtenberg-1 löscht die Erfolge auf der Anshof-Liegenschaft und auf dem Welchau-Gasprojekt nicht aus. Auf diesen beiden Liegenschaften wird ADX Energy auch in Zukunft Öl und Gas fördern und damit einen stabilen Cashflow erwirtschaften. Er wird es dem Unternehmen ermöglichen, auch weiterhin Explorationsbohrung durchzuführen.
ADX Energy bestätigte mit der Bohrung die geologische Struktur fand aber nicht ausreichend Gas
Die seit dem 26. September 2024 auf dem Lichtenberg-Projekt durchgeführten Arbeiten, konnten zwar die erwartete geologische Struktur der Lagerstätte bestätigen. Auch gelang es dem Unternehmen rund 300 Meter tiefer zu bohren als ursprünglich geplant und den vorgegebenen Kostenrahmen dennoch nicht zu überschreiten. Doch der entscheidende Gasfund in einer kommerziell nutzbaren Menge blieb aus.
An dieser Stelle greift die von ADX Energy gewählte Strategie der Risikostreuung. Dies ist bei aller verständlichen Enttäuschung derzeit der positivste Aspekt der jüngsten Entwicklung, denn durch die Earn-in-Vereinbarung mit dem Partner MND wurde das wirtschaftliche Risiko hauptsächlich von MND getragen. Im Erfolgsfall hätte MND als Gegenleistung für die Übernahme der Bohrkosten eine wirtschaftliche Beteiligung von 50% an der Gasquelle zugestanden.
Da ADX Energy auch nach dem Misserfolg auf Lichtenberg-1 die restlichen Lizenzen des Explorationsgebiets eigenständig kontrolliert, ist der Schaden für den Partner MND wesentlich größer als der von ADX Energy, weil das für die Bohrung aufgewendete Geld unwiederbringlich verloren ist, während gleichzeitig kein wirtschaftlich nutzbares Gas angetroffen wurde.
Ein Lichtblick für das Lichtenbergprojekt: Aus dem Misserfolg könnte sich ein wesentlich verbessertes Verständnis für die gesamte Liegenschaft ergeben
Für ADX Energy stellt sich die Lage wesentlich besser dar. Die Enttäuschung über den Misserfolg ist zwar die selbe, Geld für die Bohrung hat man allerdings nur sehr wenig aufgewendet, weil der größte Teil der Kosten von MND getragen wurde. Nun müssen die gewonnenen Bohrdaten ausgewertet werden und die anvisierten oligozänen Sedimente sollen durch elektrische Leitungsmessungen ebenfalls weiter untersucht werden.
Wichtig ist, dass die Bohrung ohne Sicherheits- oder Umweltvorfälle durchgeführt wurde. Sie wird ungeachtet ihres Misserfolgs wichtige strukturelle und stratigraphische Informationen liefern, die die Kalibrierung der tatsächlichen Sedimente, die in der Bohrung angetroffen wurden, mit seismischen Daten ermöglichen. Dies alles geschieht in einem noch relativ wenig erforschten Teil des Beckens.
Das Team von ADX Energy wird nun die aus dem Bohrloch gewonnenen Daten nutzen, um zukünftige Explorationsarbeiten im ADX-AT-I-Prospektionsgebiet gezielter zu gestalten. Hier sieht das Unternehmen auch weiterhin neue, vielversprechende Explorationsmöglichkeiten durch die Einführung neuer Ideen und modernster Explorationsmethoden.