Drei mögliche Gamechanger in einem Köcher
Anshof-2A, Welchau und Lichtenberg: Jedes dieser aktuellen Bohrprojekte hat das Potential, ADX Energy in eine andere Liga zu katapultieren.
Das Öl- und Gasgeschäft ist ein sehr sicheres Geschäft, wenn es um die Frage geht, ob ein Unternehmen für seine Produkte auch einen Abnehmer finden wird, denn Energiewende hin oder her, ohne den Einsatz von Öl und Gas wird es noch für viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte nicht gehen.
Das Geschäft wird aber durchaus zu einer recht unsicheren Angelegenheit, wenn die eigene Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird, ob die niedergebrachten Bohrungen, denn wirklich auch den gewünschten Erfolg haben. Hier liegen die Quoten weltweit im Bereich von zehn bis 15 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Mehr als drei Viertel aller Explorationsbohrungen scheitern.
Österreich ist ein Standortvorteil für AXD Energy
ADX Energy hat in den letzten Jahren jedoch sehr viele Explorationsbohrungen erfolgreich abgeschlossen. Wenn man an dieser Stelle nicht an reinen Zufall glauben will, muss dieser Erfolg seinen ganz besonderen Grund haben und dieser liegt in einer sehr guten 3D-Seismik. Natürlich arbeiten auch andere Öl- und Gasentwicklungsgesellschaften mit dieser Technik. Aber nur die wenigsten arbeiten in Österreich wo die Geologie der Alpen recht gut erforscht ist.
ADX Energy hat durch den Standort Österreich damit einen Standortvorteil dessen Bedeutung nicht zu gering angesetzt werden sollte. Hinzu kommt, dass das Land als gut erschlossen rechtssicher gilt. Das ermöglicht den Rückgriff auf eine gut ausgebaute Infrastruktur und auch der Weg zu Genehmigungen und Lizenzen ist transparent und jederzeit nachvollziehbar.
Im Vergleich zu reinen Entwicklungsgesellschaften hat ADX Energy zusätzlich den Vorteil, dass durch die laufende Ölproduktion im Wiener Becken ein konstanter Cashflow erzeugt wird. Die Ölproduktion vor den Toren Wiens, die von der Ruhrkohle AG einst aufgegeben und an ADX Energy verkauft wurde, ist so langweilig wie berechenbar, dass sie das Geld zur Verfügung stellt, das nötig ist, um die vielen Explorationsaktivitäten, die ADX Energy verfolgt, bezahlen zu können.
Drei aussichtsreiche neue Projekte warten auf den Beginn der Förderung
Die Ölproduktion im Wiener Becken wurde in den letzten Jahren durch die erfolgreiche Anshof-3-Bohrung deutlich erweitert. Nun steht jedoch mit der ebenfalls erfolgreichen Anshof-2A-Bohrung die nächste signifikante Erweiterung an. Anshof-2A stellt damit den ersten Pfeil aus dem Köcher von ADX Energy dar, der in den letzten zwölf Monaten getroffen hat.
Entscheidend dabei ist, dass die Bohrplätze von Anshof-3 und Anshof-2A nur wenige Meter von einander entfernt liegen. Wieder nur ein paar Meter weiter wird in Zukunft die Bohrung Anshof-1 niedergebracht werden. Alle drei Anshof-Bohrungen zielen jedoch in unterschiedliche Richtungen, weil verschiedene Reservoirs der gleichen Lizenz angesteuert werden sollen.
Der Treffer, den ADX Energy vor zwei Jahren mit Anshof-3 gelandet hat, war schon sehr gut. Er trägt heute mit einer täglichen Ölproduktion von 110 Barrel (1 Barrel = 159 Liter) zu fast 50 Prozent zur täglichen Öl- und Gasproduktion von 231 Barrel Öläquivalent bei. Dennoch wird dieser Fund durch Anshof-2A klar in den Schatten gestellt werden, denn das mit dieser Bohrung erreichte Reservoir ist deutlich mächtiger als die Anshof-3-Lagerstätte.
Anshof-2A könnte den ersten Schub geben
Da der Partner NMD einen großen Teil der Bohrkosten getragen hat, hält ADX Energy „nur“ noch einen Anteil von 60 Prozent an den wirtschaftlichen Erfolgen dieser Lagerstätte, doch auch diese 60 Prozent versprechen sehr lukrativ zu werden, denn die Mächtigkeit der erdölführenden Formation, die durchschnitten wurde, ist deutlich größer als die auf Anshof-3.
Aktuell geht ADX Energy davon aus, dass die Mächtigkeit um etwas das vier- bis fünffache größer ist als auf Anshof-3. Selbst wenn man sehr, sehr konservativ kalkuliert und viele Abstriche macht, ist es gut möglich, dass sich die Ölproduktion auf Anshof in dem Augenblick verdoppeln wird, in dem Anshof-2A dauerhaft in Produktion gehen wird.
Auf Anshof sollte deshalb mit der angenehmen Notwendigkeit gerechnet werden, dass noch weitere Bohrungen abgeteuft werden müssen, um all jene Reservoirs zu erreichen, die auf der Liegenschaft vorhanden sind. Für die Zukunft sind das sehr gute Aussichten, denn sie deuten auf eine höhere Tagesproduktion und wahrscheinlich auch auf einen längeren Zeitraum hin, in dem hier Öl gefördert werden kann.
Auf Lichtenberg beginnt in Kürze die erste Bohrung
Das zweite heiße Eisen im Feuer ist die Lichtenberg-Liegenschaft. Für sie liegt nun endlich die Bohr- und auch die Umweltgenehmigung vor, sodass hier in Kürze mit den Arbeiten begonnen werden kann. Die Ressource wird auf eine Größe zwischen 7,6 und 56 Milliarden Kubikfuß (BCF) geschätzt und liegt rund 40 bis 50 Kilometer weiter westlich.
Selbst wenn die Lagerstätte am Ende auf eine Größe kommen sollte, die nur am unteren Rand der Schätzungen liegen sollte, kommt dem Projekt für ADX Energy eine große Bedeutung zu, denn aktuell kommt einem BCF ein Wert von acht bis zwölf Millionen Euro zu. Im Oktober will ADX Energy mit dem Partner MND die erste Bohrung niederbringen.
Das Gebiet ist durch Bohrungen zwar nicht ganz so gut untersucht wie die Regionen, in denen das Anshof- und das Welchau-Projekt liegen. Doch auch hier verfügt ADX Energy über sehr ausführliche und auch sehr gute 3D-Seismik-Daten. Sollte mit den Bohrungen auf Lichtenberg auch nur ein Teil des hier vermuteten Erdgases erreicht werden, würde sich der Cashflow des Unternehmens abermals deutlich erhöhen.
Welchau hat als Gasprojekt begonnen, könnte aber als Gas- und Ölprojekt enden
Der letzte Pfeil im Köcher, der von ADX Energy derzeit abgeschossen wird, ist das Welchau-Projekt. Hier wurde im letzten Winter die erste Bohrung niedergebracht. Im März wurden die Arbeiten gerade noch rechtzeitig vor dem Beginn der Wachstumsperiode abgeschlossen. Anschließend mussten hier mit Rücksicht auf Mutter Natur die Arbeiten den Frühling und Sommer über ruhen. Doch nun kann ADX Energy die unterbrochenen Aufgaben mit dem Abschluss der anstehenden Produktionstests endlich fortführen.
Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob auf Welchau „nur“ das erwartete Gas gefördert werden kann oder auch das nicht erwartete aber dafür reichlich gefundene Leichtöl. Mit dem Leichtöl zu beginnen hätte den Vorteil, dass die Produktion schneller anlaufen könnte und Welchau zudem einen größeren Effekt auf den Cashflow hätte, denn Erdölfunde sind viel schneller und auch leichter zu kommerzialisieren als Gasfunde.
Aber egal, ob das Welchau-Projekt nur Gas oder Gas mit Öl enthält: In beiden Fällen hat ADX Energy beste Möglichkeiten, auch hier eine signifikante Steigerung seiner Produktion und Einnahmen zu erreichen. Die Tests werde einige Zeit in Anspruch nehmen, denn innerhalb der Öl- und Gasbranche wird so getestet, dass man wissen will, ob eine erwartete Produktionsmenge tatsächlich über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden kann.
Aber sobald die endgültigen Ergebnisse – vielleicht im Januar oder Februar – vorliegen, könnte auch hier abermals Grund für eine Neubewertung des Unternehmens durch die Börse gegeben sein.