Bodenstruktur begünstigt die Einlagerung und Förderung von Gas auf Welchau
Das Bohrloch auf Welchau-1 wird in den nächsten Tagen verrohrt, zementiert und für die Pause bis zum Herbst vorbereitet.
Risse im Mauerwerk, das wäre eine Botschaft, die jedem Hausbesitzer nachts den Schlaf rauben könnte. Im Fall von ADX Energy ist die Nachricht, dass die Bohrung auf Welchau-1 über eine Länge von 356 Meter ein Rissnetzwerk durchschnitten hat, jedoch eine sehr gute, denn sie deutet an, dass das Gas durch diese Risse sehr gut entweichen und daher von ADX Energy leicht gefördert werden kann.
Das inzwischen durchgeführte Logging-Programm hat zwischen 1.346 und 1.702 Metern Bohrtiefe ein 356 Meter langes Intervall offener Rissnetzwerke und schwammiger Porosität bestätigt. Interpretiert wurden drei lithologische Sequenzen, die sich in einer Art und Weise präsentieren, die für eine zukünftige Gasproduktion als sehr aussichtsreich angesehen wird. Die Tests und Druckaufzeichnungen wurden im Bereich der 8 ½-Zoll-Bohrung auf 1.733 Meter Tiefe begonnen und aufwärts bis zum Beginn des 9 ⅝-Zoll-Gehäuseschuhs durchgeführt.
Sehr ermutigende Zeichen für ADX Energy
Wie Ian Tchcos, der Vorstandsvorsitzende von ADX Energy erklärte, ist die Anwesenheit gut entwickelter offener Rissnetzwerke und schwammiger Porosität ein Indiz, das sehr oft bei produktiven Kohlenwasserstoffvorkommen angetroffen wird. Diese Rissnetzwerke und Wannen sind daher der Schlüssel zur Produktivität der Bohrlöcher in Karbonat-Lagerstättensystemen.
Nicht nur die Entdeckung dieser potentiell produktiven Zonen selbst, sondern auch das Faktum, dass sie über einen Bruttoabschnitt von 356 Meter Länge angetroffen werden, ist damit sehr überzeugend und für ADX Energy eine ausgesprochen ermutigende Nachricht, die einmal mehr auf das große Potential der Welchau-Lagerstätte verweist.
Als nachteilig erwies sich jedoch, dass das MDT-Werkzeug während der Arbeiten im Bohrloch stecken blieb und seine Bergung einige Zeit in Anspruch nahm. Inzwischen ist das MDT-Werkzeug wieder frei und die Arbeiten können planmäßig fortgesetzt werden. Der Vorfall verhinderte allerdings eine angemessene Probenahme in den interessierenden Zonen, sodass in dieser Hinsicht nicht alle Ziele der letzten Woche erreicht werden konnten.
Die nun anstehenden Arbeiten umfassen die Verrohrung, Zementierung und Aufhängung des Bohrlochs. Sobald sie abgeschlossen sind, beginnt der Abbau der Bohranlage und die Demobilisierung der RED E200-Bohranlage. Künftige Tests und eine mögliche Vertiefung des Bohrlochs können zu einem späteren Zeitpunkt auch mit einer viel kostengünstigen Workover-Anlage durchgeführt werden.
Gas- und Flüssigkeitszufluss zum Bohrloch
Nach der Entnahme von Bohrlochproben wurde an der Oberfläche ein Zufluss von flüssigen Kohlenwasserstoffen und Gas in das Bohrloch beobachtet. Aus dem Bohrloch wurden Schlammgaswerte für C1 und schwerere Komponenten bis C5 von bis zu 20 Prozent aufgezeichnet.
Im Anschluss an die Beobachtung von Gas an der Oberfläche wurden auch flüssige Kohlenwasserstoffe im Schlamm an der Oberfläche beobachtet, die eine Floreszenz aufwiesen. Für ADX Energy waren dies zwei sehr gute Beobachtungen, denn der Zufluss von Kohlenwasserstoffen in das Bohrloch ist eine weitere Bestätigung für das Vorhandensein von mobilen Kohlenwasserstoffen.
Die Bohrung wird für zukünftige Tests vorbereitet und bis zum nächsten Winter stillgelegt
Ein ganzer Monat ist inzwischen vergangen, seitdem RED Drilling & Services im Auftrag von ADX Energy am frühen Morgen des 24. Februars mit dem Bohren auf dem Welchau-Gasprojekt begonnen hat. Nun drängt allerdings die Zeit, denn von den österreichischen Behörden hat das Unternehmen nur die Genehmigung erhalten, in der Winterzeit, wenn Natur und Tierwelt wenig Aktivität zeigen, selbst aktiv zu werden und Bohrungen niederzubringen bzw. Messprogramme, die mit Lärm und Eingriffen in die Natur verbunden sind, vorzunehmen.
Beide Aktivitäten verhalten sich somit spiegelbildlich zu einander und für ADX bricht nun mit dem Frühling eine Zeit an, die von geringeren Aktivitäten auf dem Welchau-Projekt gekennzeichnet sein wird. ADX Energy wird dennoch nicht dazu übergehen, sich in einen tiefen „Sommerschlaf“ zu versetzen, sondern es wird die Zeit nutzen, die in den vergangenen Wochen durch die Bohrung gewonnenen neuen Daten mit den vorhandenen zu kombinieren und auszuwerten.
Zu den nun anstehenden Arbeiten gehört, dass alle notwendigen Umweltgenehmigungen für künftige Arbeiten unverzüglich beantragt werden. Aus den gewonnenen neuen und alten Daten soll gleichzeitig eine neue Berechnung der auf Welchau vorhandenen Gasressource erfolgen.
Die Zeit bis Ende September wird auch dazu genutzt werden, um ein Testprogramm mit einer kleineren, kostengünstigeren Workover-Anlage zu planen, die geeignet ist, um die Testausrüstung im verrohrten Bohrloch bei Welchau zu betreiben und das noch nicht gebohrte Potential, das von dieser Bohrung aus erschlossen werden kann, zu bestimmen. Zusätzlich zu Welchau werden weitere detaillierte Kartierungen Strukturen, die bereits innerhalb des ADX-Areals erkannt wurden, kartiert werden.