Ab Mitte Oktober stehen umfangreiche Testarbeiten auf Welchau an
Ende März mussten die Arbeiten auf Welchau mit Rücksicht auf die Natur eingestellt werden. Ab dem 15. Oktober können sie wieder aufgenommen werden.
Insgesamt durchschnitt die Welchau-1-Bohrung vier Lagerstätten, darunter die Hauptformation Steinalm. Der Reservoir-Schnitt bei Welchau-1 ist deutlich größer als bei Molln-1. Da bei Welchau-1 auch Öl gewonnen wurde, das sich oberhalb von Molln-1 befindet, wo Gas und Kondensat getestet wurden, wird nun davon ausgegangen, dass Molln-1 in einer separaten Ansammlung zu Welchau-1 liegt.
Die Bohrung Welchau-1 hat ein äußerst aussichtsreiches Kohlenwasserstoffvorkommen und die Existenz von flüssigen Kohlenwasserstoffen und damit verbundenem Gas in mehreren ausgedehnten Karbonatreservoir-Abschnitten bestätigt. Nun gilt es für ADX Energy, das gesamte Potential der verschiedenen Lagerstätten zu erfassen. Geklärt werden müssen unter anderem die Fragen nach der Größe der einzelnen Vorkommen und der Abfolge ihrer möglichen Erschließungen.
Am 15. Oktober wird ADX Energy auf Welchau die unterbrochenen Tests wieder aufnehmen
Mit der Bohrung Welchau-1 durchteufte ADX Energy drei primäre Karbonatlagerstätten, die für sich für weitere Tests und eine laufende Bewertung als vielversprechend erwiesen. Die Bohrung wurde am 28. März 2024 aufgrund der behördlichen Vorgaben eingestellt, nachdem sie zuvor für zukünftige Bohrlochtests vorbereitet worden war. Dazu war eine 7-Zoll-Verrohrung bis in eine Tiefe von 1733 Metern eingefahren und zementiert worden.
Da entsprechend den österreichischen Umweltbedingungen Bohrungen und Bohrtests nur in den Wintermonaten durchgeführt werden sollen, können die unterbrochenen Arbeiten nun wieder aufgenommen werden. Kurz vor dem Ende der Arbeiten wurden im März am Boden des Bohrlochs noch Kohlenwasserstoffvorkommen festgestellt. Sie deuten an, dass möglicherweise zur Tiefe hin noch weiteres Explorationspotential besteht.
Eine intensive Datenauswertung bestimmte das Frühjahr und den Sommer
Zu den aus dem Bohrloch gewonnenen Daten gehörten Kohlenwasserstoffvorkommen, Zuflüsse in das Bohrloch während der Bohrung, Formationsschnitte, petrophysikalische Bohrlochprotokolldaten, Formationsfluidproben und Formationskernbohrungen. In unter Druck stehenden Formationsfluidprobenkammern wurden in der Bohrung geringe Mengen flüssiger Kohlenwasserstoffe darunter Gaskondensat und sehr leichtes Öl mit einer API-Dichte von 43,6 Grad gewonnen. ADX Energy nutzte die Sommermonate, um eine detaillierte Analyse der aus der Welchau-1-Bohrung gewonnenen Daten vorzunehmen. Gleichzeitig wurden die eigenen Bohrdaten mit jenen der historischen Molln-1-Bohrung abgeglichen.
Dies geschah mit der Prämisse, das Potential der Bohrung besser bewerten zu können und für den Winter ein geeignetes Testprogramm zu entwerfen. Diese Arbeiten wurden in der Zwischenzeit abgeschlossen, sodass am 15. Oktober das geplante Testprogramm für die Welchau-1-Bohrung beginnen kann. Die dazu notwendigen Verträge mit den verschiedenen Dienstleistern wurden ebenfalls bereits unterzeichnet.
Die nächsten Ziele
Das Testprogramm für die Bohrung Welchau-1 soll die Kohlenwasserstoffeigenschaften bestätigen, die Produktivität der Bohrung überprüfen und die potentiell verbundenen Volumina abschätzen, sodass eine Bewertung und Abschätzung der förderbaren Ressourcenvolumina aus zukünftigen Erschließungsbohrungen möglich wird.
Auf der Basis der aktuell vorliegenden Daten geht ADX Energy davon aus, dass es sich bei Welchau höchstwahrscheinlich um ein Vorkommen von Kohlenwasserstoffflüssigkeiten mit hoher API-Zahl (oder Leichtöl) und assoziiertem Gas handelt und nicht um eine flüssigkeitsreiche Gasentdeckung, wie vor den Bohrungen angenommen wurde. Aufgrund der unsicheren Natur der Leistung des Welchau-Reservoirs hält das Unternehmen es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für angemessen, eine endgültige Ressourcenschätzung abzugeben.
Als Orientierungshilfe stellt ADX Energy jedoch eine risikofreie Schätzung der voraussichtlichen Ressourcen zum 26. September 2024 zur Verfügung. Die Spanne der voraussichtlichen Ressourcen ist dabei noch sehr hoch. Sie beginnt im niedrigen Fall bei zwölf MMBOE und endet im günstigsten Fall bei 217 MMBOE. Die Ressourcenschätzung umfasst das assoziierte Gas. Es wird mit einem Umrechnungsfaktor von 5,6 MCF/BOE in Erdöläquivalente umgerechnet. Die Schätzungen sind noch mit Risiken verbunden. Weitere Erkundungen, Bewertungen und Evaluierungen sind erforderlich, um das Vorhandensein einer signifikanten Menge potentiell förderbarer Kohlenwasserstoffe zu bestimmen.
Nach Abschluss der umfangreichen Testarbeiten will ADX Energy eine überarbeitete Ressourcenschätzung vorlegen
ADX Energy beabsichtigt, die Ressourcenschätzungen für Welchau nach dem geplanten Testprogramm, der anschließenden Analyse der Testergebnisse und weiteren laufenden Kartierungsarbeiten zu überarbeiten. Auch über später durchzuführende weitere Erkundungsbohrungen zur Tiefe hin und ihre Ergebnisse wird ADX Energy berichten, sobald diese vorliegen.
Interessant wird die Frage sein, ob das in Welchau prognostizierte Leichtöl (43,6° API) in kommerziell förderbaren Mengen vorliegt. Sollte diese Frage positiv beantwortet werden, könnte sich der Fund als sehr wertvoll erweisen, denn das Leichtöl wird in einer recht geringen Bohrtiefe angetroffen und die Nähe zu einer bestehenden Ölinfrastruktur ist gegeben. Beides ist wirtschaftlich als sehr reizvoll und wertvoll anzusehen. Da die Erschließung einer Öllagerstätte einfacher ist als die einer Gaslagerstätte, dürften auch die Entwicklungszeiten recht kurz sein, was die Amortisationszeit weiter verkürzt.
In der Nähe von Wien befindet sich eine hochmoderne Raffinerie. An sie verkauft ADX Energy derzeit seine Ölproduktion aus dem Anshof-Feld und den Feldern des Wiener Beckens. Eine bedeutende Entdeckung von Leichtöl auf Welchau wird wahrscheinlich einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag für den österreichischen Staat leisten, da Österreich etwa 92 Prozent seines Rohölbedarfs von ca. 130.000 Barrel pro Tag importiert und die tägliche Nachfrage nach Raffinerieprodukten von ca. 170.000 Barrel die Produktionskapazität der Raffinerien um rund 20 Prozent übersteigt.
Es ist davon auszugehen, dass ein Leichtöl wie das aus der Probeentnahme bei Welchau-1 gewonnene am Markt sehr geschätzt werden wird, weil Kondensate aufgrund des hohen Anteils an importiertem Trockengas entweder per Pipeline oder Flüssiggas in Europa knapp sind.
Für die Aktionäre von ADX Energy stellte der Sommer eine lange Zeit des Wartens dar. Sie geht nun ihrem Ende entgegen und die inzwischen vorgelegten ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Sie lassen das ADX-Management und auch die Aktionäre schon jetzt mit gespannt auf die am 15. Oktober beginnenden Arbeiten blicken.