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Wird BHP nun auch die Kröten schlucken?

So interessant die Kupfer-Assets von Anglo American für BHP sind. An den Platinminen des Konzerns haben die Australier kein Interesse.

Das Management von Anglo American hat in der letzten Aprilwoche das vom Konkurrenten BHP vorgelegte Übernahmeangebot entschieden zurückgewiesen. Nun hat BHP bis zum 22. Mai Zeit, sein Angebot zu verbessern, um so doch noch den geplanten Mega-Deal über die Bühne zu bringen.

Die Zeit bis dahin verspricht zumindest für viele Rohstoff-Anleger spannend zu werden, denn es geht nicht nur um die Frage, ob Anglo American übernommen wird oder doch selbständig bleibt, sondern es geht vor allem um die Ausrichtung für die Zukunft. Denn BHP hat keineswegs Interesse Anglo American komplett zu übernehmen.

Vielmehr hatten die Australier im Sinn, sich die Rosinen aus dem Kuchen herauszupicken und den Rest mehr oder weniger sich selbst zu überlassen. Dass das Management von Anglo American von dieser Idee nicht begeistert war, liegt auf der Hand. Vor allem, wenn man weiß, dass die unangenehmen Arbeiten, nämlich die von BHP nicht gewollten Assets vom Rest abzuspalten, noch vor der Übernahme durch Anglo American selbst durchgeführt werden sollten.

Kupfer hui, Platin und Palladium pfui

Attraktiv ist Anglo American für BHP vor allem durch seine Stellung beim Kupfer. Als eines der zentralen Metalle der Energiewende steht das Kupfer derzeit bei allen großen Bergbaukonzernen sehr stark im Fokus. Anglo American hat hier in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet, denn der Konzern besitzt in Peru und Chile produzierende Kupferminen, die über einige der größten Kupferressourcen der Welt verfügen.

Käme es zu einer Übernahme durch BHP, würde die neue BHP zum weltweit größten Kupferproduzenten aufsteigen und noch vor Codelco und Freeport McMoran für etwa zehn Prozent der weltweiten Kupferproduktion stehen. Damit ist klar, was Anglo American aus Sicht von BHP reizvoll macht.

Unattraktiv sind hingegen die südafrikanischen Assets und die Bereiche Nickel und Eisenerz. Hier hatten sinkende Rohstoffpreise und steigende Kosten Anglo American in den letzten Monaten die Bilanz verhagelt. Die Folge war ein scharfer Einbruch des Aktienkurses, den BHP nun für sich nutzen möchte.

Die Anleger wetten bereits auf einen höheren Übernahmekurs

Ob es reichen wird, das eigene Angebot bis zum 22. Mai noch einmal deutlich zu verbessern, bleibt abzuwarten. In jedem Fall dürften das Management von Anglo American und auch viele Aktionäre höchst unzufrieden damit sein, dass sich BHP nur die Rosinen aus dem Gesamtangebot herauspicken will.

Die Eisenerzminen und das Platingeschäft in Südafrika sollte Anglo American im Vorfeld der Übernahme abstoßen. So lautete jedenfalls der ursprüngliche Plan von BHP. „Der Vorschlag von BHP ist opportunistisch und verkennt die Aussichten von Anglo American“, erwiderte deshalb sichtlich verärgert Stuart Chambers, der Chairman von Anglo American.

Nicht gefallen kann dem Anglo-Management und den Aktionären des Konzerns, dass die Risiken nach den ursprünglichen Planungen bei diesen verblieben wären, denn gerade auf die schwierigen Verhandlungen mit der südafrikanischen Regierung und die Streitigkeiten, die hier entstehen könnten, sollten die Minen am Kap abrupt vom Rest des Konzerns abgetrennt werden, wollte sich BHP selbst auf gar keinen Fall einlassen.

An der Börse notieren die Aktien von Anglo American mit Kursen über 26,50 Britischen Pfund (GBP) inzwischen bereits deutlich über den 25 GBP, die BHP zunächst für eine Anglo-American-Aktie geboten hatte. Experten aus der Branche erwarten deshalb, dass die Übernahme nicht nur zu einem höheren Preis, sondern wenn überhaupt, nur als Ganzes über die Bühne gehen wird. BHP müsste in diesem Fall auch die ungeliebten Platin- und Eisenerzminen übernehmen.

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