Welthandel mit Containerschiffen rasant gestiegen
Container-Umschlag im Hamburger Hafen
Es ist viel los auf den Weltmeeren. Und es wird immer mehr. Zumindest wenn man die weltweite Flotte an Containerschiffen und deren Kapazität als Maßstab zugrunde legt. Seitdem die ersten Container Mitte der 1950er Jahre auf den Weltmeeren zum Einsatz kamen und 1966 in Deutschland der erste genormte Zwanzig-Fuß-Standardcontainer (TEU – engl.: Twenty-foot Equivalent Unit) im Bremer Überseehafen umgeschlagen wurde, hat sich der gesamte Welthandel normiert und die Transportmengen sind rasant gestiegen.
Menge an weltweit transportierten TEU mehr als vervierfacht
So sind dem jüngsten Bericht der Vereinten Nationen über den weltweiten Seeverkehr zufolge die weltweiten Transportmengen durch Containerschiffe zwischen den Jahren 2015 und 2022 von 136 Millionen TEU auf 161 Millionen TEU gestiegen. Dabei hat der Seeverkehr zwischen den Häfen in Fernost und Lateinamerika besonders stark zugelegt.
In den Jahren seit der Jahrtausendwende bis heute hat sich die Gesamtkapazität aller Containerschiffe (ausgedrückt in engl.: dead weight tonnage – dwt) auf den Weltmeeren sogar mehr als vervierfacht. Laut Statista beläuft sich dieser Zuwachs auf 358 Prozent (siehe Grafik).
Blickt man nochmal weitere 20 Jahre bis ins Jahr 1980 zurück, so hat sich die Kapazität der weltweit eingesetzten Containerschiffe den Angaben zufolge sogar um sage und schreibe mehr als 2.500 Prozent erhöht.
Globale Handelsflotte stark gestiegen
Dies liege vor allem daran, dass die Containerschiffe immer länger und breiter geworden seien und somit auch mit mehr Containern beladen werden können. So habe sich die maximale Länge neu gebauter Schiffe bei rund 400 Metern etabliert, die Bereite bei etwa 60 Metern.
Auch die Anzahl der eingesetzten Schiffe hat sich demnach erhöht und die globale Handelsflotte stark erweitert. So stachen 2011 pro Tag noch weniger als 5.000 Containerschiffe in die See. Zehn Jahre später waren es bereits rund 5.600 und 2022 mehr als 6.400 Containerschiffe, die täglich insgesamt knapp 26 Millionen TEU über die globalen Seehandelswege transportierten.
Chinesische Häfen dominieren Umschlag im Welthandel
Bei all dem ist zudem eine Verschiebung im Umschlagsvolumen der zehn weltgrößten Häfen zu beobachten. Während im Jahr 2005 mit Rotterdam und Hamburg noch zwei europäische Häfen zu den zehn größten der Welt zählten, tauchen diese 2022 nicht mehr in der Liste auf. Außer Singapur auf Platz zwei und Los Angeles auf Platz neun wird der Umschlag im Welthandel nun von acht chinesischen Häfen dominiert.
Nach Angaben von Statista schlugen die zehngrößten Containerhäfen der Welt vergangenes Jahr 277 Millionen TEU um, was mehr als einer Verdoppelung gegenüber 2005 mit knapp 134 Millionen TEU entspricht. Besonders sticht dabei Shanghai hervor, das seit 2005 seinen Umschlag von rund 18 Millionen TEU auf mehr als 47 Millionen TEU ausweiten konnte und damit vom dritten Platz auf einen heute unangefochtenen ersten Platz weit vor Singapur springen konnte.
Den Angaben nach sind die Zuwächse im Umschlag der Häfen aber keineswegs ein Hinweis darauf, dass sie effizienter oder wettbewerbsfähiger sind. Die rasante Entwicklung spiegele lediglich das Wachstum und die Verschiebung der globalen Handelsströme wieder.