US-Schulden-Explosion: Jetzt kommt der große Vertrauensbruch

Vertrauensverlust in US-Staatsanleihen
In den kommenden Jahren könnten die Staatsschulden der USA auf bis zu 60 Billionen US-Dollar steigen. Doch wer kauft diese Anleihen noch? China und Japan - traditionell große Käufer - ziehen sich zurück. Die Nachfrage nach US-Staatsanleihen sinkt, während die globalen Zentralbanken zunehmend physisches Gold erwerben. Für Piepenburg ist der Grund klar: "Niemand verleiht gerne Geld an einen überschuldeten Schuldner und erst recht nicht an einen, der geopolitisch unberechenbar ist."
Er verweist auf die sogenannte "Bewaffnung des Dollars", also die Nutzung des US-Finanzsystems als geopolitisches Druckmittel, etwa durch Sanktionen gegen Russland. Das habe das Vertrauen in US-Staatsanleihen massiv beschädigt. Auch die BRICS-Staaten orientieren sich zunehmend vom Dollar ab und investieren in Gold.
Die BRICS-Staaten und die Erosion der Dollar-Hegemonie
Der Trend zur "Entdollarisierung" sei nicht mehr aufzuhalten, so Piepenburg. Seit der Sanktionierung Russlands im Jahr 2022 handeln laut seiner Analyse bereits über 45 Länder verstärkt außerhalb des US-Dollars, 30 Nationen holen ihr Gold zurück ins Inland. Mehr als 20 % des globalen Ölhandels finde heute bereits ohne USD statt.
Dennoch werde der Dollar nicht verschwinden, betont der Finanzexperte: "Er wird nicht ersetzt, sondern neu bewertet." Seine Hegemonie allerdings stehe vor dem Ende. Der neue strategische Wertspeicher sei Gold - ein Rohstoff, der nicht beliebig vermehrt und nicht politisiert werden könne.
Zentralbanken drucken Geld und kaufen Schulden
Ein zentrales Problem sieht Piepenburg in der Rolle der US-Notenbank. "Wenn niemand mehr die US-Staatsanleihen kaufen will, bleibt nur noch ein Käufer übrig: die Federal Reserve." Das bedeute nichts anderes als die Monetarisierung der Schulden durch Gelddrucken - ein Vorgang, der unweigerlich zu einer weiteren Entwertung der Währung führe.
"Eine Schuldenkrise mit neuem Geld zu lösen, ist Wahnsinn", so Piepenburg. Es sei ein vergeblicher Versuch, ein überdehntes System künstlich am Leben zu halten. Der Goldpreis steige aus einem einfachen Grund: "Der Dollar fällt und niemand will ihn mehr."

Liquiditätsrisiken und stille Implosion am Anleihemarkt
Piepenburg warnt darüber hinaus vor einer stillen Implosion am Anleihemarkt. Viele institutionelle Investoren wie Pensionsfonds und Versicherungen halten langlaufende Anleihen - doch mit den steigenden Zinsen sinken deren Kurse, was langfristige Risiken für die Finanzmarktstabilität birgt. "Am Ende ist jede Krise eine Liquiditätskrise. Wenn das Geld versiegt, bricht das System zusammen", sagt Piepenburg.
Die globale Verschuldung sei seit 1997 von 30 auf über 300 Billionen US-Dollar gestiegen - ein Niveau, das sich durch reales Wirtschaftswachstum nicht mehr auffangen lasse. Er zitiert den Schriftsteller Ernest Hemingway, der einst schrieb: "Extrem verschuldete Nationen genießen einen vorübergehenden Wohlstand - doch am Ende folgen Währungsentwertung und Krieg."
Gold als strategischer Vermögensanker
Angesichts dieser Entwicklungen empfiehlt Piepenburg eine grundlegende Neubewertung der Vermögensallokation. Während viele Family Offices weiterhin auf klassische Anlageklassen wie Aktien, Immobilien oder Private Equity setzen, sieht er in Edelmetallen wie Gold eine überlegene Alternative: "Mindestens 10 bis 20 % Goldanteil sind vernünftig - deutlich mehr als die 1 %, die die meisten Investoren aktuell halten."
Die zentrale Botschaft: Gold ist kein Spekulationsobjekt, sondern ein Wertspeicher. Es gehe nicht darum, schnelle Gewinne zu erzielen, sondern Kaufkraft langfristig zu erhalten - gerade in einem Umfeld, in dem Papierwährungen kontinuierlich an Wert verlieren.
"Konsensdenken ist nicht immer intelligentes Denken"
Auch institutionelle Anleger sollten sich laut Matthew Piepenburg von tradierten Mustern lösen. "Die Vorstellung, dass sich die nächsten zehn Jahre wie die vergangenen entwickeln, ist gefährlich", warnt er. Viele große Investoren hätten sich auf eine Welt mit unbegrenzter Liquidität eingestellt - ein Umfeld, das es so nicht mehr gebe.
Als Beispiel nennt Piepenburg die Harvard University, deren 50 Milliarden Dollar schweres Stiftungsvermögen zu großen Teilen in illiquiden Anlagen wie Private Equity gebunden sei. "Trotz ihrer Größe muss Harvard mittlerweile Kredite aufnehmen - weil viele dieser Anlagen überbewertet und schwer veräußerbar sind", erklärt er.
Auch vermeintlich diversifizierte Portfolios in Aktien, Anleihen und Immobilien seien in einem systemisch instabilen Umfeld zunehmend verwundbar. "Konsensdenken ist nicht immer intelligentes Denken", so Piepenburg. Wer heute investiert, müsse langfristig vorausdenken - nicht nur bis zum nächsten Geschäftsjahr.
Matterhorn Asset Management: Gold als Vermögensschutz
Piepenburg ist Partner bei Matterhorn Asset Management in der Schweiz, einem auf Vermögenserhalt spezialisierten Anbieter für physisches Gold und Silber. Die Firma betreibt nach eigenen Angaben eines der sichersten Hochsicherheitstresorsysteme der Welt - unter anderem in den Schweizer Alpen und in Singapur.
"Unsere Philosophie ist seit 25 Jahren unverändert: Wir sehen Gold nicht als Spekulationsanlage, sondern als Verteidigung gegen die Entwertung von Währungen", betont Piepenburg. Die heutige Schulden- und Finanzkrise sei kein Zufall, sondern die logische Konsequenz jahrzehntelanger Geldpolitik. Gold biete eine ehrliche, verlässliche Alternative.