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Stark rückläufige Gaspreise seit Ende Dezember

Im Vergleich zu den Preisen von Ende Dezember zahlen die großen Gaskunden heute nur noch um rund 15 Prozent niedrigere Preise.

Die Preise zahlreiche Rohstoffe stehen seit Anfang des Jahres deutlich unter Druck. Besonders groß war der Druck, der auf den Preisen für Gas lastete. Parallel zu ihm gingen auch die CO2-Abgaben der Unternehmen stark zurück, wobei in beiden Sektoren ausgehend von den Ende Dezember noch zu zahlenden Preisen Abschläge von jeweils rund 15 Prozent zu verzeichnen waren. Das stellt für die Kürze des Zeitraums einen bemerkenswerten Preisrückgang dar.

Fällt der Gaspreis, nehmen jene Verbraucher, die zwischen verschiedenen Energieformen frei wählen können, gerne einen Wechsel hin zum Gas vor. Da bei diesem Substitutionsprozess zumeist Energieträger mit höheren CO2-Kosten ausgetauscht werden, kann es immer wieder vorkommen, dass parallel zum Gaspreis auch die Einnahmen aus der CO2-Besteuerung rückläufig sind.

Entscheidender für die Entwicklung dürfte momentan allerdings die Schwäche der Konjunktur innerhalb der Europäischen Union sein. In Deutschland, dem größten Gasverbraucher innerhalb der EU lag die Gasnachfrage im November und Dezember um gut 13 Prozent unter dem Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018 bis 2021.

Dokumentieren die Gaspreise bereits die wirtschaftlichen Schwäche?

Dies dürfte einerseits den milden Temperaturen im November und Dezember geschuldet sein. In diesen Zahlen spiegelt sich aber auch die gesunkene Nachfrage der deutschen Wirtschaft wider. Weitet sich der Blick auf die übrige EU so wird die Bedeutung der wirtschaftlichen Schwäche immer offensichtlicher. Denn der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der EU, der unter 50 und damit im rezessiven Bereich notiert, spricht für eine EU-weit anhaltend schwache Nachfrage nach Gas.

Unterstrichen wird die schwache Gasnachfrage einerseits durch einen hohen Speicherstand und andererseits durch eine ebenfalls schwache Stromnachfrage. Die Gasspeicher weisen mit einem Füllstand von rund 75 Prozent für diese Zeit des Jahres, also auf dem Höhepunkt der Heizsaison, einen überdurchschnittlich hohen Wert aus.

Der niedrige Stromverbrauch ist hingegen nicht mit dem lange Zeit milden Winterwetter zu erklären. Er macht deutlich, dass sich Industrie und Gewerbe noch nicht vom massiven Preisschock der letzten zwei Jahre erholt haben. Vielmehr wird in den Zahlen bereits sichtbar, dass Produktion in günstigere außereuropäische Standorte verlagert oder ohne vorherige Verlagerung gänzlich eingestellt wurde.

Es ist eben nicht so, dass Unternehmen, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck glaubt, bei zu hohen Preisen die Produktion einfach nur einstellen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen. Hat eine Firma erst einmal den Gang zum Amtsgericht angetreten und dort einen Konkursantrag gestellt bzw. um einem solchen zu entgehen, die eigene Produktion eingestellt und dafür viele Mitarbeiter freigestellt, hilft auch ein deutlicher Preisrückgang von 15 Prozent nicht mehr weiter.

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