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Silber: Der Startschuss für neue Höhen?

Warum Anleger Silber im Blick haben sollten

Während der Silberpreis stabil bei rund 33,80 USD pro Unze bleibt, brodelt es im Hintergrund des Marktes. Die Nachfrage nach dem Edelmetall wächst in rasantem Tempo – getrieben von der Industrie. Doch hinter der glänzenden Fassade des Silbermarktes verbirgt sich eine brisante Realität: eine extreme Knappheit physischer Bestände. Gleichzeitig wird am Papiermarkt in riesigen Mengen spekuliert, was den Markt extrem anfällig macht. Steht uns möglicherweise eine explosive Preisbewegung bevor, die den Silbermarkt nachhaltig verändern könnte?

Neuer Bedarf trifft auf stagnierendes Angebot

Die industrielle Nachfrage nach Silber steigt kontinuierlich, getrieben durch die Elektronikindustrie, Solartechnologie und Batterieproduktion, in denen das Metall unverzichtbar ist. Besonders im Zuge der grünen Energiewende spielt Silber eine entscheidende Rolle: Es wird für die Produktion von Solarmodulen und Batterien benötigt, die sowohl in Elektrofahrzeugen als auch in anderen nachhaltigen Technologien zum Einsatz kommen. Doch während der Bedarf in diesen Sektoren wächst, kann das Angebot der Silberminen nur langsam auf diese Nachfrage reagieren. Der Chart vom Analysten Otavio Costa zur Silberproduktion in Mexiko und Peru unterstreicht dieses Problem: Die Produktion in diesen Ländern – zwei der weltweit größten Silberlieferanten – ist seit ihrem Höchststand um 25 % gesunken und liegt wieder auf dem Niveau von 2010. Dieser Rückgang verdeutlicht die strukturelle Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und zeigt, dass die Minenindustrie aktuell nicht in der Lage ist, den wachsenden Bedarf zu decken. Diese Verknappung der physischen Bestände am Markt könnte den Silberpreis erheblich beeinflussen. Mit den steigenden Anforderungen der Industrie und der gleichzeitigen Produktionsabnahme deutet vieles auf einen „Silver Squeeze“ hin, bei dem das Angebot langfristig nicht mit der Nachfrage mithalten kann.

Silber Production: Mexico & Peru von Otavio Costa

Ein Blick hinter die Kulissen

In der Silberbranche offenbart sich eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen physischen Beständen und „Papier“-Silbermärkten. Während global etwa 850 Millionen Unzen Silber gefördert werden, entspricht das jährliche Handelsvolumen auf Papier rund 220 Milliarden Unzen – eine Hebelwirkung, die den Silberpreis unabhängig vom physischen Bestand beeinflusst. Laut Keith Neumeyer, CEO von First Majestic Silver, nutzen Banken dies, um ohne physische Lieferung massive Mengen an Silber-Kontrakten zu handeln, was den Preis volatil hält und Manipulation begünstigt. Diese Ansicht teilt auch Benoit La Salle, CEO von Aya Gold & Silver, der berichtet, dass die globalen Vorräte in London, New York und Shanghai nahezu erschöpft seien. Die Nachfrage nach Silber, das für Industrien wie Solarenergie, 5G-Technologie und Batterien zunehmend unerlässlich ist, trifft auf knappe physische Bestände. Die tägliche Menge gehandelter „Papier“-Kontrakte entspricht der Jahresproduktion und könnte bei einer Marktumkehr den Silberpreis drastisch steigen lassen – ein bedeutendes Potenzial für Investoren im physischen Metallmarkt.
Defiance Silver hebt sich als vielversprechender Akteur im mexikanischen Silbersektor hervor. In einer Region, die zu den weltweit führenden Silberproduktionsstätten gehört, insbesondere im Zacatecas-Distrikt, strebt Defiance eine intensive Erkundungsstrategie an, die auf qualitativ hochwertige Bohrungen setzt. Umgeben von großen Minen entwickelt das Unternehmen sein Portfolio weiter und nutzt die bergbaufreundliche Haltung der Regierung, um langfristige Projekte und Partnerschaften zu fördern und den Silbermarkt zu stärken.

Einfluss der BRICS-Staaten auf den Silbermarkt

Im aktuellen Silbermarkt tobt ein strategisches Rennen zwischen Ost und West, das durch die BRICS-Staaten zusätzliche Brisanz erhält. Diese Gruppe plant nach dem Gipfel in Kazan die Einführung einer eigenen Edelmetallbörse. Diese neue Handelsplattform könnte eine Alternative zur dominanten, auf den US-Dollar fokussierten Preisbildung schaffen. Ein bemerkenswerter Schritt: Russland plant, Silber in seine staatlichen Bestände aufzunehmen, was auf eine Neubewertung des Metalls als strategischen Rohstoff hinweist. Diese Entscheidung, die im russischen Bundeshaushalt erstmals konkretisiert wurde, könnte zu einer zentral gesteuerten Marktstruktur führen, die den BRICS-Ländern mehr Kontrolle über die Preisgestaltung verleiht und die Nachfrage nach physischem Silber ankurbelt.
Zusätzlich verstärken die BRICS-Länder, allen voran China, ihre Anstrengungen, durch direkte Offtake-Verträge mit Minenbetreibern langfristig auf Silberreserven zuzugreifen. Dies rückt die Produktionskapazitäten in den Fokus, da die Bestände zunehmend gefragt sind. Der aktuelle Chart zur Silberminenbranche zeigt zudem, dass die Aktien der Silberproduzenten trotz einer leichten Erholung noch immer etwa 55 % unter den Höchstständen von 2011 liegen. Ein jüngster Ausbruch über die langjährige Abwärtstrendlinie könnte ein Hinweis auf wachsendes Investoreninteresse sein, getrieben von der potenziellen Verknappung und steigenden globalen Nachfrage. Sollten die BRICS-Staaten ihre Pläne zur strategischen Silber-Akkumulation konsequent umsetzen, könnte dies die ohnehin angespannten Marktbedingungen weiter verschärfen und die Preise für physisches Silber in neue Höhen treiben.

Silber – auf der Kippe zum Preissprung?

Während sich die Unsicherheiten im globalen Finanzmarkt zuspitzen, könnte Silber zum Geheimtipp für Investoren werden. Der Silver Squeeze droht, da steigende Nachfrage und knappe physische Bestände ein explosives Potenzial erzeugen. Mit wachsendem Druck durch technologische Entwicklungen und geopolitische Instabilität könnte das Edelmetall kurz vor einem nachhaltigen Preisanstieg stehen. Die Frage bleibt: Wer profitiert davon zuerst? Die Investoren, die früh auf physisches Silber setzen, oder jene, die sich auf spekulative „Papier-Silber“-Märkte verlassen?

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