Rückläufige Einnahmen aus Rohstoffverkäufen in Down Under
Australiens Regierung rechnet für 2024 und 2025 mit rückläufigen Einnahmen des Landes aus dem Verkauf seiner Rohstoffe.
Diese Gemengelage trifft insbesondere große Rohstoffproduzenten und -exporteure wie Australien. Zwar rechnet die australische Regierung gegenwärtig damit, dass die Ausfuhrmengen in diesem und im nächsten Jahr weiter steigen werden. Allerdings wird vor dem Hintergrund der gesunkenen Preise mit geringeren Einnahmen und damit auch mit einem niedrigeren Steueraufkommen gerechnet.
In ihrem jüngsten Bericht „Resources and Energy Quarterly“ rechnet die Regierung für den Zeitraum 2023/2024 mit einem Rückgang der australischen Rohstoff- und Energieexporte auf einen Wert von 408 Milliarden Australische Dollar (AUD). Vor zwölf Monaten lagen die Exporteinnahmen noch bei 466 Milliarden AUD.
Positiv stimmt vor allem der Uransektor
Eine weitere deutliche Abschwächung wird für den Zeitraum 2024/25 erwartet, denn der Wert der Exporte soll auf lediglich 348 Milliarden AUD zurückgehen. Neben schwächeren Rohstoffpreisen rechnet die Regierung auch mit einer weiteren Aufwertung des Australischen Dollars gegenüber dem US-Dollar. Diese wird die Einnahmen der Rohstoffunternehmen aus Down Under weiter schmälern, weil die Preise für die exportierten Rohstoffe in US-Dollar abgerechnet werden.
Innerhalb der verschiedenen Rohstoffe fällt die Erwartung an die zukünftigen Exporte jedoch höchst unterschiedlich aus. Sehr positiv ist die Stimmung für den Uransektor. Hier erwartet die australische Regierung weiter steigende Preise und geht deshalb davon aus, dass die Einnahmen von 812 Millionen AUD im Jahr 2022/23 bis zum Jahr 2024/25 auf knapp 1,6 Milliarden AUD ansteigen werden.
Erwartet wird dabei sowohl ein weiterer Anstieg der Uranpreise wie auch der ausgeführten Volumina, die 2022/23 noch bei 4.809 Tonnen lagen. Maßgeblichen Anteil an der erwarteten Steigerung der Exportmengen wird die im vergangenen Jahr eröffnete Honeymoon Mine in Südaustralien haben. Weitere Anstiege sind für die Zukunft zu erwarten, denn die Ausgaben für die Exploration haben ihren in den Jahren 2020 und 2021 ausgebildeten Tiefpunkt inzwischen deutlich hinter sich gelassen.
Überangebot belastet den Nickelmarkt
Wesentlich ungünstiger stellt sich die Lage jedoch beim Nickel dar. Hier rechnet die australische Regierung mit einem Rückgang der extrem hohen Preise und einem Anstieg der weltweiten Nickelnachfrage. Auf der Nachfrageseite wird mit einem Plus von 5,5 Prozent gerechnet. Allerdings glaubt die Regierung in Canberra, dass das Rekordniveau bei den Preisen nicht behauptet werden kann.
Im Hintergrund dieser Überlegungen steht auch das Überangebot an Nickel, das derzeit den Markt bestimmt. Es kommt vor allem aus indonesischen und chinesischen Minen. Unter dem Strich wird deshalb mit einem Rückgang der Exporteinnahmen von rund fünf auf nur noch vier Milliarden AUD gerechnet. Für 2024/25 wird jedoch ein erneuter Anstieg der Einnahmen prognostiziert.