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Rio Tinto: Stark bei Eisenerz und Gold, schwach bei ...

Sollte der Kupferpreis in 2024 wieder anziehen, könnte Rio Tinto von der Entwicklung besonders stark profitieren.

Während andere Größen im Rohstoffsektor wie beispielsweise Glencore für das vergangene Jahr deutlich höhere Gewinneinbrüche melden mussten, kam Rio Tinto mit einer bemerkenswerten Resilienz durch das schwierige Jahr 2023. Das führt natürlich sofort zu der Frage, wie es Rio Tinto geschafft hat, mit einem blauen Auge davonzukommen, während andere Unternehmen weitaus stärker gelitten haben. Die Antwort auf diese Frage findet sich bei einer genauen Analyse der einzelnen Sektoren.

Das Eisenerz ist für Rio Tinto der mit Abstand wichtigste Rohstoff und bei diesem erzielte der Konzern für seine Verkäufe im Jahr 2023 einen durchschnittlichen Preis von 108,4 US-Dollar pro metrischer Trockentonne. Das waren zwei Prozent mehr als im Vorjahr und der freie Cashflow aus diesem Segment stieg sogar um drei Prozent auf 11,3 Milliarden US-Dollar an. Damit entwickelte sich das Eisenerzgeschäft trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage recht gut und war ein wesentlicher Faktor für die Resilienz, die Rio Tinto im Vergleich zu anderen Rohstoffunternehmen an den Tag legte.

Stabilisierend wirkte auch das Gold. Rio Tinto ist zwar kein klassischer Goldproduzent verfügt aber dank seiner Beteiligungen an der chilenischen Kupfermine Escondida und dem mongolischen Kupferbergwerk Oyu Tolgoi auch über gewisse Einnahmen aus dem Goldverkauf. Sie lagen in 2023 dank des gestiegenen Goldpreises um rund acht Prozent über denen des Jahres 2022.

Kupfer und vor allem das Aluminium machten jedoch Sorgen

So erfreulich die Entwicklung für Rio Tinto beim Eisenerz und beim Gold war, so enttäuschend verlief das Jahr 2023 beim Kupfer und beim Aluminium. Der realisierte Kupferpreis ging im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent zurück. Gleichzeitig stiegen allerdings die Produktionskosten, sodass die operative Gewinnmarge (EBITDA) um sieben Prozentpunkte auf nur noch 42 Prozent zurückging.

Diesen Rückgang hatte der Markt allerdings erwartet, sodass die Entwicklung beim Kupfer für die Investoren keine große Überraschung darstellte. Deutlich empfindlicher waren die Rückgänge hingegen beim Aluminium. Hier ging der erzielte Durchschnittspreis um 18 Prozent zurück. Beim freien Cashflow musste Rio Tinto in diesem Segment deshalb einen herben Rückgang um 63 Prozent hinnehmen.

Geschuldet ist diese Entwicklung immer noch dem starken Anstieg des Aluminiumpreises während der Corona-Zeit. Damals explodierten die Preise vor dem Hintergrund der massiv gestörten Lieferketten förmlich. In der Zwischenzeit hat sich der Aluminiummarkt jedoch wieder beruhigt. Die Lieferketten haben sich normalisiert und die globale Aluminiumnachfrage ist in 2023 lediglich um ein Prozent gestiegen. Dennoch liegen die durchschnittlichen Aluminiumpreise immer noch deutlich über dem Niveau von 2019.

Eine interessante Wette auf die Zukunft?

Mit einem weiterhin stabilen Eisenerzgeschäft, höheren Golderträgen und Problemen in den beiden Bereichen Kupfer und Aluminium ist Rio Tinto für die Zukunft gar nicht so schlecht aufgestellt, denn sollte der Kupferpreis in Zukunft wieder anziehen, wird auch Rio Tinto deutlich profitieren. Dies liegt allerdings dann nicht nur am gestiegenen Kupferpreis, sondern auch an der langfristigen Strategie des Unternehmens. Sie hat das Kupfer als das wichtigste Metall der Energiewende identifiziert.

Rio Tinto forciert deshalb massiv den Ausbau der riesigen Kupfermine Oyu Tolgoi in der Mongolei. Die Untertagemine ist ein gigantisches Zukunftsprojekt, das künftig 500.000 Tonnen Kupfer pro Jahr produzieren soll. Besonders vorteilhaft für Rio Tinto sind dabei die Skaleneffekte, die der Konzern bei einer steigenden Produktion in der Mongolei generieren kann. Sie werden die Stückkosten beim Kupfer reduzieren und den gesamten Bereich auf Konzernebene profitabler machen.

Unterstützend könnte dabei der Markt wirken, denn die Analysten von Goldman Sachs erwarten im Lauf des Jahrs 2024 signifikante Preisschübe beim Kupfer. Sie gehen davon aus, dass die US-Notenbank im Sommer ihre Zinsen wieder zurücknehmen wird, sodass innerhalb der USA die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wieder steigen wird. Deshalb rechnet Goldman Sachs beim Kupfer mit einem noch stärkeren Preisanstieg als beim Gold oder beim Öl.

Rio Tinto ist damit ein Investment, mit dem Anleger auf ein Wiederanspringen der Wirtschaft und in dessen Folge der Kupferpreise setzen können. Kommt ein neuer Aufwärtszyklus innerhalb der Branche in Gang, wird Rio Tinto seine Stärken ausspielen und zu den großen Gewinnern zählen.

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