Platin, Palladium, Rhodium: Die Ignoranz der Anleger begründet die nächste Hausse
Platin- und Palladiumproduzenten wie Sibanye Stillwater stehen derzeit massiv unter Druck und kürzen ihre Produktion. Damit wird die Basis für die nächste Preisrallye bereits gelegt.
Seit es wieder positive Zinsen für Anleihen und Sparguthaben gibt, lässt die Nachfrage nach Platin und Palladium zu Investmentzwecken nach. Hinzu kommt, dass der Erwerb von Barren und Münzen in Deutschland mit dem vollen Mehrwertsteuersatz belegt ist. Dieser muss zusätzlich zur Händlermarge zunächst einmal verdient werden, damit ein Investor überhaupt ein Plus macht.
Schwerwiegender für die Preisentwicklung war jedoch die Energiewende, denn seitdem die Politik beschlossen hat, dass auf den Straßen bald nur noch Fahrzeuge mit Elektromotor unterwegs sein sollen, gelten Platin und Palladium vielen Anlegern nur noch als Auslaufmodelle, die bald niemand mehr benötigen wird.
Dass das Platin als Katalysator innerhalb der Wasserstofftechnologie eine hohe Bedeutung hat, wird dabei geflissentlich ausgeblendet. Die Folge war zunächst beim Platin und jetzt auch beim Palladium ein Preisrückgang der Extraklasse. Weil Platin vor allem in den Katalysatoren für Dieselfahrzeuge zum Einsatz kommt, begann hier der Abverkauf bedingt durch den Dieselskandal schon einige Jahre früher.
Die großen Bergbaukonzerne können nicht anders als das Angebot weiter zu reduzieren
Schaut man allein auf die Charts, ist es schwer anzunehmen, dass die beiden Edelmetalle noch eine Zukunft haben sollen. Gleiches gilt für das Rhodium. Es hat zwar eine Jahresproduktion, die so gering ist, dass sie auf drei bis vier große Lastwagen passt, wird aber ebenfalls vor allem in der Katalysatorenherstellung eingesetzt.
In den Bilanzen der großen Bergbaukonzerne hat der Preisrückgang inzwischen tiefe Spuren hinterlassen. Die Branche reagiert derzeit wie alle Sektoren zu reagieren pflegen, die einem scharfen Gegenwind ausgesetzt sind. Stellen werden gestrichen und Investitionsprojekte verschoben oder ganz aufgegeben.
Damit wird unweigerlich die Basis für den nächsten Aufschwung gelegt, denn das Angebot ist jetzt schon geringer als die Nachfrage und welcher Palladium- oder Platinbesitzer verspürt schon die Lust, sein Metall ausgerechnet im Tal der Tränen zu besonders schlechten Preisen zu verkaufen?