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Niederlande schließen Erdgasfeld in Groningen

Das größte Erdgasfeld Europas soll noch in diesem Jahr dauerhaft geschlossen werden. Regierungsangaben zufolge ist das Risiko für Erdbeben in der Region gestiegen.

Nach 60 Jahren Erdgasförderung werden die Niederlande das größte Erdgasfeld Europas in der niederländischen Provinz Groningen zum 1. Oktober 2023 dauerhaft schließen. Dies gab ein Sprecher der niederländischen Regierung bekannt. Die Entscheidung war seit Längerem erwartet worden. Berichtet haben unter anderem das Investorenportal Seeking Alpha.

Top Ten der weltweit größten Erdgasfelder

Nur wenige Kilometer von der nordwestdeutschen Grenze entfernt beginnt das größte Erdgasfeld Europas. Es erstreckt es sich über rund 900 Quadratkilometer im Nordosten der Niederlande. Schätzungen zufolge lagerten dort einst rund 2.800 Kubikkilometer Erdgas. Damit ist das Groninger Erdgasfeld nicht nur das größte in Europa, sondern es reiht sich ein in die Top Ten der weltweit größten Erdgasfelder und kann es auch mit einigen der großen Felder Russlands aufnehmen. 

Grundlage für niederländischen Wohlfahrtsstaat

Seit 1963 wurde hier kommerziell Gas gefördert. Innerhalb nur weniger Jahre wurden damals sämtliche Städte in den Niederlanden an das Erdgasfeld angeschlossen. Auch für große Teile Westeuropas wurden die Groninger Erdgasfelder ein wichtiger Lieferant. Zeitgleich wurden sie zur Grundlage für den niederländischen Wohlfahrtsstaat, da streckenweise bis zu 95 Prozent der Erlöse in den Staatshaushalt flossen. So betrugen die Einnahmen aus Erdgas bis 2018 rund 417 Milliarden Euro.

Die Cluster der Ergasfelder in Groningen

Erdbeben als Folge der Erdgasförderung

Doch spätestens 30 Jahre nach Beginn der Erdgasförderung traten erste geologische Konsequenzen in Form von Erdbeben zutage. Ab 1993 wurden letztere schließlich mit den Erdgasfeldern in Verbindung gebracht. In den darauffolgenden Jahrzehnten nahm die Häufigkeit und Stärke der Erschütterungen in Verbindung mit Landabsenkungen zu. Nach mehreren Hundert Erdbeben seit Mitte der 1980er Jahre sind bereits zehntausende Häuser und andere Gebäude beschädigt. Schadensersatzforderungen und Widerstand gegen eine weitere Ausbeutung der Erdgasfelder nehmen seither zu.

ADX Energy Limited steht in den Startlöchern

So soll das Groninger Erdgasfeld ab Oktober 2023 zwar dauerhaft geschlossen werden. Die niederländischen Behörden behalten sich jedoch vor, die Förderung im Falle einer erneuten Energiekrise wieder aufzunehmen. Laut dem Branchenportal Offshore Technology würde es lediglich rund zwei Wochen für eine Wiedereröffnung der Felder benötigen.

Derweil hat das Bergbauunternehmen ADX Energy Limited die Exploration und Entwicklung des Gasprojektes Welchau in Österreich vorangetrieben und sich die Förderrechte für rund 23 Milliarden Kubikmeter Erdgas gesichert. Damit steht ADX Energy in den Startlöchern, um künftig eine sichere Gasversorgung in Europa zu gewährleisten. 

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